Das unerwartete Geschenk

Den ganzen Tag über hatte Annemarie versucht sich zu beschäftigen. Am Morgen stürzte sie sich in das Einkaufsgetümmel. Eigentlich brauchte sie gar nichts. Sie hatte alles im Haus, was sie über die Feiertage benötigte. Trotzdem zog sie ihren Wollmantel an, setzte die Strickmütze auf, schlang den Schal um den Hals und nahm den Bus um 9.06 Uhr ins Stadtzentrum.

In der Fußgängerzone herrschte Hektik. Die Leute hetzten von Geschäft zu Geschäft, schubsten und drängelten. Sie schleppten Tüten, Taschen und Körbe mit Nahrungsmitteln und Geschenken.

Annemarie traf ihre Freundin Helga, als sie beim Obsthändler drei Mandarinen erstand, um überhaupt etwas einzukaufen. Helga hatte heute keine Zeit für ein Schwätzchen. "Ich soll zum Mittagessen bei meiner Tochter sein", sagte sie. "Für meine Enkel", rief sie Annemarie noch zu. Dabei zeigte sie auf eine Tüte mit Äpfeln, Kiwis und Bananen und eilte davon.

Es war schon fast ein Uhr, als Annemarie nach Hause kam. Sie aß einen Joghurt und legte sich zum Mittagsschlaf hin. Aber sie konnte kein Auge zutun. Ihre Gedanken drehten sich im Kreise. Sie stand wieder auf, ging zum Fenster und schaute in den grauen Himmel.

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