Weihnachtstraum

Am zweiten Advent spazierten Mama und ich über den Weihnachtsmarkt. Ich war in weihnachtlicher Stimmung, Mama aber nicht. Wir zwängten uns durch die Menschenmassen. Ich hielt Mamas Hand und zog sie zu einem Stand. Die Verkäuferin war dick und hatte sich warm angezogen, mit Schal, Pudelmütze und dicken Fausthandschuhen. Aber ihr Gesicht war trotzdem ganz rot. Ihre Nase leuchtete wie das Feuerwehrauto, das in der Auslage stand.

Es war ein Spielzeugstand. Wenn ich mich auf die Zehenspitzen stellte, konnte ich in die Bude hineinschauen. Ich sah Autos, Puppen, Spiele, Bauklötze und einen großen Teddybären, bestimmt den größten, den es auf der ganzen Welt gab. Er hatte ein hellbraunes Fell, große braune Kulleraugen und kuschelige Ohren. Das rechte war ein bisschen eingeknickt. Der Bär sah aus, als könnte man richtig schön mit ihm kuscheln. Und er lächelte mich an. Er grinste übers ganze Gesicht. Ich lächelte zurück.

Ich nahm Mamas Hand und drückte sie ein wenig, damit sie zu mir runterschaute, und fragte: "Mama, glaubst du, dass der Weihnachtsmann mir diesen Teddybären zu Weihnachten bringt? Er sieht so knuffig aus und er hat mich sogar angelächelt."

Mamas Blick wanderte zu den Teddybären und blieb an dem roten Preisschild hängen.

"Glaubst du, dass der Weihnachtsmann so viel Geld hat, dass er mir den schenken kann? … Ich möchte auch nichts anderes", fügte ich noch schnell hinzu.

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