Nicht nur Kinder träumen

Katarina schaut zu, wie ihre beiden Kinder im Garten spielen. Aber sie hat noch eine Menge Arbeit. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit gibt es viel zu tun.

Da haben es die kleine Rosi und ihr Bruder Mathias besser. Sie können unbesorgt im Schnee herumtollen.

Katarinas Gedanken schweifen weit zurück. In eine Zeit als sie selbst noch Kind war und unbeschwert im Garten spielte. Aber da fällt ihr ein, so unbeschwert fühlte sie sich damals gar nicht. Sie war ein Einzelkind, oft alleine, und sehnte sich nach einem Geschwisterchen.

Sie denkt an damals.

Sie war vielleicht acht oder neun Jahre alt. Es war der Tag vor Heiligabend. Sie spielte im Schnee und vieles ging ihr durch den Sinn. Einsamkeit erfüllte die Kinderseele und leise tropften Tränen in den frisch gefallenen Schnee.

"Warum", dachte sie, "warum muss ich so alleine sein? Warum?"

Sie fand keine Antwort. Auch nicht ganz hinten im Garten, wo sie nach der Antwort suchte, als wäre sie dort unter den dunklen Tannen versteckt. Aber da war sie nicht. Traurig ging sie zurück ins Haus und die Gedanken gingen irgendwann verloren.

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