Der doppelte Weihnachtsmann
© Sabine Rohm
Mein Name ist Lisa. Obwohl ich meiner Meinung nach inzwischen schon ganz schön alt bin, erinnere mich gerne an meine Kindheit. Für viele junge Menschen von heute oftmals leider nur ein Wunsch.
Meine Jugend wurde behütet und überwacht von meinen Eltern. Die Lehrer vermittelten uns Wissen weil sie sicher sein konnten, dass Schüler Respekt vor ihnen hatten und das Gelernte irgendwann umsetzen werden. Zu meiner Kindheit gehörte auch Hannes Diehsel. Da wir in einer Kleinstadt wohnten, gab es einen Schulbus der uns pünktlich zum Unterricht bringen musste. Hannes Diehsel war pünktlich, zuverlässig, ein väterlicher Freund und der Fahrer.
Es war der Tag vor Weihnachten. Es war klirrend kalt und der Atem veränderte sich beim Sprechen fast schon in Eis. Wir standen zitternd an unserer Haltestelle. Wie gewohnt pünktlich hielt der rote Schulbus mit Hannes Diehsel. Die Türen öffneten sich, wir kletterten schnatternd in den geheizten Bus und setzten uns auf unsere Plätze.
Hannes Diehsel lächelte uns nachdenklich an. Groß und dick, mit Sorgen und Lachfalten im Gesicht, graues lockiges Haar, immer um uns besorgt, uns jeden Tag befragend ob wir gut geschlafen, was wir in der Schule gelernt und wie unser Tag weitergehen würde. Heute machte er einen unausgeschlafenen und bedrückten Eindruck auf mich. Ich dachte an diesem Tag nicht länger darüber nach, bis ich abends meine Socken an unseren Kamin gehangen hatte.
Ich lag in meinem Bett und hoffte auf Geschenke die ich am nächsten Morgen dort herausfischen würde
Sie wollen wissen, wie es weitergeht?
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Eingereicht am 16. März 2006.
Herzlichen Dank an den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.
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