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© Martin Eierkaufer


"Ho ho ho". Das Lachen hallte hässlich in den Himmel. Ein schlimmer Peitschenhieb ließ Rudolf dicke Rentiertränen über seine rote Nase laufen. Der Schlitten legte sich in eine unmögliche Kurve, schlingerte auf das nächste Haus zu und kam nach einer unmöglichen Bremsung auf dessen Dach zum Stehen.
"Liber Weinahtsman, ich wünshe mir eine Hund. War braf. Peter Müller." Santa Karl grinste diabolisch, verbrannte den Wunschzettel in einer Stichflamme zu Asche und schwang sich in den Schornstein. "Gottverdammte Scheisse!" Hustend und fluchend stolperte er in einer Wolke aus Asche Etagen tiefer aus dem Kamin. Ein wunderbar geschmückter Weihnachtsbaum beherrschte das beschauliche Wohnzimmer. Am Kaminsims hing ein rotes Säcklein, "Peter Müller" war in großen Lettern darauf gestickt In diesen zwängte Santa Karl ein grausiges Etwas, dass nur aus Klauen und Zähnen zu bestehen schien. "Ho ho ho, fröhliche Weihnachten mein Kleiner". Nachdem er die neugierige Katze der Müllers ebenfalls noch in den Sack gestopft hatte, verschwand er wieder durch den Kamin. Das klägliche Miauen brach abrupt ab.
"Ho ho ho, nächste Haltestelle Lisa Schmidt. Beeilung Rudi, Du altes klappriges Rentier, die kleine will schließlich ein neues Fahrrad…". In einer für Menschen nicht messbaren Zeitspanne später stand unter dem Weihnachtsbaum der Schmidts ein neues, wunderschönes, rotes Mädchenfahrrad mit angesägter Frontgabel.
Und als die heilige Nacht sich ihrem Ende zuneigte, waren alle Geschenke ausgeliefert. Der kleine Michael würde von seiner neuen elektrischen Eisenbahn einen bösen Stromschlag bekommen. Der Spielzeug-Doktorkoffer der kleinen Klara enthielt echte Spritzen und Skalpelle. Und unter dem Haufen Kuscheltiere für die kleine Petra lauerte eine echte, haarige, aber gar nicht kuschelige Vogelspinne.
"Ho ho ho, Klaus, altes Haus, haben Dich Deine Elfen wieder gesund gepflegt? Nein, war kein Problem für mich, solltest Du mich wieder brauchen, vertrete Dich jederzeit gerne wieder…"



Eingereicht am 25. November 2005.
Herzlichen Dank an den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

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