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Weihnachten = Geschenketausch

© Angelo Hachenberg


Ist es nicht so, dass an Weihnachten das Fest der Liebe gefeiert wird? Hat sich denn schon jemals jemand gefragt, ob Freunde, Verwandte und der Rest der Bekanntschaft auch so nett freundlich und zu vorkommend wäre, wenn es nicht wie jedes Jahr abläuft. Wenn mal nicht zwei Monatsgehälter nur für Geschenke ausgegeben werden. Gerade in der heutigen Zeit, wo fast jeder damit kämpft, den Euro mehrmals umdrehen zu müssen. Wieso sind die Menschen so geworden, so begierig nach Geschenken gerade zum Weihnachtsfest, kann man sich nicht mehr auf das besinnen, was früher mal wichtig war: zusammen Essen, sich mal wieder sehen, sich auszutauschen, einfach nur beisammen sitzen. Klar hat es sich über die Jahre so angeeignet. Schon früh werden Häuser für das Fest geschmückt. Kann man doch schon im September Weihnachtsmänner und Kekse im Supermarkt um die Ecke kaufen. Und wie schön geschmückt die Schaufenster schon sind. Und geht man doch schon Ende September über die Weihnachtsmärkte die hauptsächlich denselben Ramsch wie an den normalen Trödelmärkten bieten, zumindest die bei sich in den kleineren Dörfern. Das Einzige, was dann anders ist, ist doch die Tatsache, dass man Glühwein kaufen kann. In den Großstädten sieht es da doch schon etwas schöner aus, kann man da doch allerhand an Weihnachtsdekoration und Tannenbäumen kaufen. Da geht es schon weihnachtlicher zu. Wenn dann das große Laufen beginnt zu den Geschäften, Kinder vorher fröhlich ihre Wunschlisten aufgeschrieben haben. Ein Computer oder lieber ein Videospiel, vielleicht ein Computerhaustier, ein Labradorwelpe, der durch Strom zum Leben erweckt und den man in die Ecke schmeißen kann, wenn er einem nicht mehr gefällt. Für das Mädchen lieber die neuste Barbiepuppe. Oder lieber einen Schminkkoffer, der die kleine Prinzessin zur Königin erstrahlen lässt. Dann noch dies und das für Freunde und Verwandtschaft.
Karl will unbedingt diese ganz spezielle CD, aber nicht das normale Album, nein die Limited Edition mit Poster und 3 Liedern extra. Zum Limited Preis natürlich. Und dann noch was Liebes für den Liebste/n, hhmm mal überlegen meine Mutter und mein Stiefvater die geben dafür immer rund 500€ aus. Komisch, gehalten hat es trotzdem nicht so doch jetzt jeder seinen eigenen Weg geht. Geschiedene Leute. Was machen wohl die Eltern der Kinder aus der dritten Welt, was schenkt man sich wohl dort. Für diese Menschen ist es wohl nicht so witzig, wenn man jeden Tag ums Überleben kämpft. Ist das doch ein Tag wie jeder andere. Vielleicht gibt's dann statt trockenes Brot mal ne Scheibe Wurst aufs Brot. Und hierzulande Hirschgulasch, Weihnachtsbraten, 3-Gänge-Menü. Auch beim Schmuck der Häuser sieht es nicht anders aus, jeder möchte den anderen übertrumpfen am schönsten beleuchtet sein den schönsten größten und knalligsten Weihnachtsbaum haben und knapp einen Monat später liegt dann dieser schön bestaunte Baum im Müll. Würde da nicht auch ein Künstlicher reichen, die in der heutigen Zeit immer echter aussehen kein Wasser brauchen und nicht rieseln. Und vor allem kann man diesen mehrmals verwenden. Und wehe man bekommt nicht das Geschenkt, was man sich gewünscht hat, dann wird rumgeheult und geschrien. Und wenn es doch das Rrichtige ist, ah dann herrscht dann für einen Abend Glückseligkeit. Ich weiß noch, eines Jahres zu Weihnachten habe ich meiner Mutter was selbst gebasteltes geschenkt, die ist mir, wirklich jetzt ohne Witz, an die Gurgel gegangen, wobei man sagen muss, dass meine Kindheit von Schlägen und Prügeln gezeichnet wurde. Inzwischen bin ich 20 Jahre alt und habe keinen Kontakt mehr mit ihr. Dieses Jahr zu Weihnachten werde ich alles anders machen, es wird nicht mehr so viel Geld ausgegeben. Das geht auch nicht, schließlich muss man ja auch überleben können. Ich kenne auch Familien, die nehmen zu Weihnachten einen Kredit auf. Klar fällt es schwer, nicht immer das Teuerste und Beste zu kaufen. Aber was bringt es, wenn man für einen Tag glücklich ist, man kauft sich doch so nur Aufmerksamkeit für einen Moment, du hast ihm das und das geschenkt wow. Und am nächsten Tag ist das alles wieder vergessen.
Wofür also die ganze Aufregung. Wieso sollte es mal nicht so sein, dass man Weihnachten einfach so genießt wie es ist, sich auf mal darauf freuen zu können.
Und ist es nicht ein schlechtes Gefühl zu wissen, dass der, der sich gerade über das neue Hand von Ihnen freut, das nur heute und vielleicht noch morgen zu schätzen weis. In die finanzielle Katastrophe hat Sie dieses und viele andere Geschenke getrieben. Und ist es nicht nur ein Austausch von Geschenken viel mehr eine Geld hin und her Schieberei. Und das alles, weil man nicht nein sagen kann. Erkennt man nicht die wahren Freunde und Bekannten, wenn sie sich auch z.B. über was selbst Gemachtes freuen können. Ich hoffe, Sie haben begriffen womit ich in dieser Erzählung aufmerksam machen wollte. Ich wünsche fröhliches Geschenkeauspacken. Ein schönes Weihnachtsessen und Frohe Weihnachten.



Eingereicht am 20. Oktober 2005.
Herzlichen Dank an den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

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