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Örni

© Regina Kaute


Hallo, ich bin Örni, ein kleiner Wicht,
ob ihr mich sehen könnt, weiß nur das Licht.
Fliege mit meinen Besen durch die Welt.
Bleibe meistens dort, wo es mir gefällt.
So ein Quatsch. Warum dichte ich denn? Ich bin so traurig. Jetzt, wo bald die Rauchnächte beginnen, müsste ich doch eigentlich gut drauf sein. Hu, da könnte ich Leute erschrecken, will ich aber nicht. Und mit meinem Besen durch die Welt fliege ich auch nicht. Äh, mein Besen sieht wirklich nicht mehr schön aus und mein Fellkleid ist auch schon ganz schön zerschlissen. Aber Lust auf einen kleinen Ausflug hätte ich schon. Mal sehen, wie die Weihnachtsvorbereitungen so vor sich gehen."
So zog Örni sein Fellkleid an, kämmte seinen langen Bart, band seine Haare zusammen, setzte sich auf seinen Besen und murmelte:
"Besen, Besen fliege schnell.
Bring´ mich zum nächsten Ort.
muss zurück bevor es hell.
Im Wind erschallt mein Wooooorrt.
Juppi, hoppla, wau, geht das ab."
Der Besen flog im Sausewind zum nächsten Ort. Vorbei war die Traurigkeit. Örni lächelte, seine Nase wurde von der Kälte ganz rot, sein Haar flog im Wind und schon sah er die Häuser.
Die Kirchhofsuhr schlug zweimal nach Mitternacht. So flog Örni einsam durch die Straßen, spähte in ein paar der vielen Fenster und bewunderte die weihnachtlich geschmückten Schaufenster.
In der Stadtmitte auf dem Marktplatz stand eine wunderschöne große Tanne. Kerzen und bunte Kugeln schmückten die Äste, so dass Örni ein leises "Oh, wie schön" entfuhr.
Wie verzaubert umflog er den Tannenbaum und es wurde ihm ganz warm ums Herz. Dann drehte er ab und flog langsam durch das Dorf.
Was sah er da? Brannte da ein Licht in einem Fenster?
Neugierig näherte er sich und schaute in das Zimmer. Im Bett lag ein kleines Mädchen und weinte. Da das Fenster angeklappt war, fasste Örni Mut und schwupp war er im Zimmer.
Hier war es sehr schön warm, bald zu warm für sein Fellkleid.
Das Mädchen schaute ihn an, sah sie ihn? Eigentlich konnte sie ihn nicht sehen, aber …
Das Weinen hörte auf und kleine große braune tränennasse Augen schauten auf ihn.
"Wer bist du?", schluchzte das Mädchen.
" Ich bin Örni … mmm … das Christkind."
" Ein Christkind sieht doch anders aus!?"
"Richtig, eigentlich bin ich ein Kobold und wer bist du?"
"Liesa. Was machst du hier?"
"Ich habe dich weinen gehört und wollte mal schauen. Wusste ja nicht, das du mich sehen kannst."
"Was ist ein Kobold?"
"Ein guter Geist. Wenn kleine Mädchen wie du ganz traurig sind, brauchen sie einen Freund und einen guten Geist. Da bin ich halt gekommen."
"Oh, das ist aber schön. Aber du siehst so komisch und unordentlich aus."
"Ja, weißt du, sonst sehe ich auch viel besser aus, wenn ich schön angezogen bin. Oh, was ist denn mit deinem Bein, sieht ja ganz weiß aus!"
" Ich bin gestürzt, war im Krankenhaus. Das ist Gips."
Jetzt fing die Kleine wieder an zu weinen.
"Komm, weine nicht, ich bin doch da. Tut es noch sehr weh?"
"Nein, wenn ich liege, nicht. Ich kann aber nicht aufstehen und wollte so gerne die schöne Tanne auf dem Markt sehen. Dann gibt es dort noch einen Weihnachtsmann und Karussells. Das alles kann ich dieses Jahr nicht sehen und bin deshalb so traurig."
"Weihnachtsmann und Karussells habe ich nicht wahrgenommen, aber die Tanne ist einmalig schön."
"Weißt du, wenn du ganz fest daran glaubst, werden sich deine Wünsche bestimmt erfüllen. Sonst wäre ich doch auch nicht hier. "
" Ja, das stimmt", erwiderte die Kleine.
"Weißt du was, ich lasse mir etwas einfallen, aber jetzt musst du erst einmal schlafen, damit du bald wieder gesund wirst"
"Kommst du morgen Abend wieder?"
"Wenn du es möchtest? Muss aber jetzt gehen, denn es wird langsam hell. Bis Morgen!"
So schlüpfte Örni aus dem Fenster und flog zurück.
Irgendwie war ein Hüpfen in seinem Herzen zu spüren. Liesa hatte keine Angst vor ihm gehabt und sie hatte ihn gesehen. Sie war ein süßes Mädchen, mit einer kleinen Stupsnase und den schönen braunen Augen. Ihm würde schon etwas einfallen, um zu helfen.
Als Erstes wurden die Sachen in Ordnung gebracht. Der Besen bekam ein paar neue Borsten, der Stiel wurde abgeschliffen und poliert. Sein Fellumhang wurde ausgebürstet, kleine Stellen ausgebessert und repariert. Dann schaute Örni in den Spiegel. Er sah wirklich ungepflegt aus mit seinem Bart und dem langen Haar. Obwohl er es nicht gerne tat, badete er, stutzte seinen Bart und kürzte sein Haar. Ein breites Grinsen vor dem Spiegel zeigte anschließend seine Zufriedenheit.
Er würde es wagen und zum Quackmixer Urfried gehen. Da gab es viele Zaubertrunks und vielleicht konnte er ja seine Idee verwirklichen. Quackmixer Urfried wohnte in einer Höhle. Eigentlich ging man ihm aus dem Weg, denn es wurden viele schlimme Sachen erzählt. Er sollte direkt in Verbindung mit dem Teufel stehen und sehr, sehr böse sein.
Örni legte sein bitterbösestes Gesicht auf und ging klopfenden Herzens in die Höhle des Bösen. Sicher wusste Urfried bereits, dass er sein Reich betreten hatte.
Welch ein glibberiger klebriger Fußboden. Von den Wänden starrten ab und zu grüne leuchtende Augen auf ihn. Die Körper zu den Augen konnte er gar nicht erkennen. Ob es auch Kobolde oder teuflische Gehilfen waren? Am liebsten würde er wieder umkehren.
Schlimmer konnte es nur in der Hölle sein. Automatisch verkrampften sich seine Hände, als sein Blick den hellen Raum erkannte. Ein riesengroßer Höhlenraum tat sich auf. An den Seiten gab es unzählige Flaschen mit Flüssigkeiten in allen Farben. Wie ein Magnet zogen Örni diese Flaschen an. Ob hier diese Mixtur dabei war, die es ermöglichte, die kleine Liesa glücklich zu machen? Mit ein paar Handbewegungen wischte Örni die Spinnenweben weg und versuchte die Schrift zu entziffern. Oh, oh… das sah aber gar nicht gut aus.
"Was machst du da?", brüllte auf einmal eine tiefe, sehr unangenehme Stimme.
"Oh, du großer weiser Urfried, sprach Örni. "Ich bin zu dir gekommen, weil ich deinen Rat brauche. Dieses Jahr will ich ganz besonders böse sein und dachte, du könntest mir helfen mit deinen vielen Mixturen. Vielleicht ist etwas dabei."
"Ha, ha, ha…lachte Quackmixer Urfried. So, böse willst du sein. Mir ist aber ganz etwas anderes zu Ohren gekommen." Dann strich er mit seinen riesigen Fingernägeln über seine Bartstoppeln und überlegte. "So viel ich weiß, warst du noch nie böse. Du bist ein Gespött aller Kobolde. Kein Wunder, warum keiner mehr mit dir etwas zu tun haben will.
Und du wagst es, hier in mein Reich zu kommen." Sein Gesicht wurde dabei puterrot, die Augen verengten sich und blickten Örni durchdringend an.
Oh, wie schlug dem armen Örni das Herz. Wäre er doch bloß nicht hierher gekommen, aber jetzt gab es kein zurück
"Nun ja, deshalb bin ich ja eigentlich hier, ich will mich ändern und ein richtiger böser Kobold werden." Hoffentlich merkte Urfried seine Lüge nicht.
"Ich, ich suche eine Flüssigkeit, die Menschen ganz klein macht …, dann könnte ich sie … zum Beispiel zertreten, oder andere hässlich Dinge machen." Dazu schnitt Örni eine grausige Grimasse und zeigte seine große Zahnlücke.
"Nun ja, solch einen Wunsch hat noch niemand geäußert", räusperte sich Urfried. "Mm ich habe da - glaube ich - eine Mixtur. Bei diesen Worten schritt er seine vielen verstaubten Flaschen ab, blieb dann stehen, bückte sich und hob vorsichtig eine auf. Das hier habe ich mal vor Jahren gemixt. Es sind besondere Kräuter, verkleinern, aber nur eine gewisse Zeit. Nach ca. 20 Minuten verschwindet die Wirkung. Aber länger braucht man ja nicht, um Böses zu tun. Ah, hier daneben steht ein besonderes Gift. Da habe ich schon einmal die Speisen der Menschen verdorben. Stell dir vor, ihre Weihnachtsessen haben ganz bestimmte Bedeutungen. So glauben sie, dass das Essen von Fisch als Symbol für Wasser, Leben und Fruchtbarkeit, rogenreicher Hering als Symbol für Geld und Glück, Bohnen oder Linsen als Hoffnung für Wohlstand, Äpfel als Symbol für Gesundheit und Salz und Brot als "Waffe" gegen den Tod bedeuten. Alle diese Sachen gehören zu einem riesigen Festmahl. Hättest mal sehen sollen, wie die sich nach Beifügen meiner Mixtur gekrümmt haben und gerannt sind. Das war ein Spaß. Willst du nicht lieber diese Mixtur …"
"Nein, nein, ich habe mir die Mixtur der Verkleinerung in den Kopf gesetzt. Würdest du mir ein wenig davon geben? Sonst habe ich doch nie die Möglichkeit, so richtig böse zu werden", sprach's und schaute dabei Urfried groß an.
"Wenn du mich aber betrügst, wirst du es bereuen … ich werde dich zertreten wie eine Wanze und nichts wird dir dann helfen … Du weißt, mir entgeht hier nichts!"
Bei diesen Worten schluchzte Örni, nahm aber mutig die ihm abgefüllte Tinktur und sah zu, dass er aus dieser Hölle kam.
Draußen atmete er erst einmal die frische Luft ein. Es war Abend geworden. Die Sterne leuchteten und oben am Himmel sah er eine Sternschnuppe. "Oh, lass alles gut gehen", wünschte er sich.
Dann eilte er in sein kleines Heim und überlegte, was zu tun sei. Er hatte der kleinen Liesa versprochen zu kommen, also viel Zeit war da nicht mehr.
Klopfen. "Wer kommt denn jetzt zu mir? Herein."
"Hi, Örni", sprach Kobold Henne. "Habe gehört, Du willst böse werden und hast Quackmixer Urfried um Hilfe gebeten?"
" Na ja, er hat mir nur was gegeben, dass mich richtig böse macht. Hier die Flasche auf dem Tisch. Nur ein paar Tropfen und das tiefste innerste Böse erwacht."
"Wau, sagte Henne und schlich um den Tisch herum. Kann ich mal probieren?"
"Nein, nein, das ist für mich, ich war bei Urfried und das war schon eine Überwindung." Dabei drehte er sich um und ging zu seinem Herd, um noch einen Schluck von dem köstlichen Kakao zu nehmen. Indessen konnte Henne es nicht lassen und nahm ein paar Tropfen der Flüssigkeit zu sich. Örni drehte sich um, grinste über das ganze Gesicht und freute sich, ein "Versuchskaninchen" gefunden zu haben. Henne wurde auf einmal ganz blass, denn die Wirkung verhieß nichts Böses, nein, er schrumpfte und wurde klein. Die Mixtur wirkte.
"Ach Henne, ich habe vergessen zu sagen, dass sie bei manchen Kobolden auch eine andere Wirkung erzielt, aber in ca. 20 Minuten bist du wieder der Alte. Ich habe jetzt keine Zeit, ich muss Böses tun", sprach er, nahm das Fläschchen, setzte sich auf seinen Besen und flog davon.
Liesa lag in ihrem Bett und wartete schon auf Örni. Ein strahlendes Lächeln erhellte ihr Gesicht, als Örni durch das Fenster schlüpfte.
"Oh, heute siehst du aber viel besser als gestern aus", sprach sie.
Ganz stolz und voller Glück trat Örni an ihr Bett und flüsterte: "Wenn du willst, zeige ich dir die schöne Tanne auf dem Marktplatz"
"Och, mach bitte keine Witze, es ist schon traurig genug, dass ich hier liege."
Örni kramte das Fläschchen hervor, nahm den Löffel aus Liesas Kakao und träufelte nur ein paar Tropfen darauf.
"Wenn du das trinkst, wirst du klein und wir können auf meinem Besen zu dem wunderschönen Weihnachtsbaum fliegen."
"Und was ist mit meinem Gipsbein?"
"Du wirst es nicht merken. Für diese halbe Stunde bist du ganz gesund."
Liesas Gesicht erhellte sich, sie nahm den Löffel und schluckte die paar Tropfen.
Es dauerte nicht lange und Liesa wurde klein, ein Stückchen kleiner als Örni.
"Komm meine Prinzessin, jetzt zeige ich dir die Schönheiten deines Ortes.
Sie setzten sich auf den Besen und flogen los. Der Mond schien hell in einer sternenklaren Winternacht. Von der Kälte spürten beide nichts. Die Tanne auf dem Marktplatz erstrahlte in vollem Glanz. Ja, das war etwas Besonderes. Jetzt nahm Örni auch die Karussells und bunten Weihnachtsbuden wahr, die den Marktplatz füllten. Ja, hier war bestimmt am Tage sehr viel los.
Liesa war so begeistert, das Fliegen auf dem Besen, die wunderschöne Tanne, die sie bis zur Spitze genießen konnte. Das war ein Erlebnis.
Als sie wieder in Liesas Zimmer waren, nahm Liesa Örni spontan in die Arme, drückte ihn und bedankte sich.
"Weißt du Örni, ich glaube doch, dass du ein Christkind bist. Es ist heute einer der schönsten Abende in meinem Leben."
Örnis Herz schlug bei so vielen netten Worten gleich ganz schnell.
Etwas später lag die alte Liesa wieder in ihrem Bett und träumte von den schönen Erlebnissen.
Ein seufzen entfuhr Örni und er flog zurück und freute sich, so eine gute Tat vollbracht zu haben. Das war sein Weihnachtsgeschenk an Liesa. Nur an Urfried durfte er nicht denken.
Oh, was war das? Seine Haustür stand offen, alles war durcheinander geworfen, sein schöner Ofen war zerstört. Von Henne war nichts zu sehen. Wie konnte man so gemein sein.
Auf dem Tisch lag ein Zettel mit den Worten:
Statt des Bösen, brachtest Gutes.
Fluch wird dich sofort ereilen.
Wirst du länger hier verweilen.
Urfried zürnt und will dich Toren!
In der Hölle sollst du schmoren.
"Es soll also sein", dachte Örni. Hier bleiben kann ich nicht, also gehe ich in die Höhle des Löwen und stelle mich der Herausforderung." Ein langer Blick durch das Zimmer brachte schöne und auch nicht so schöne Erinnerungen. "Eigentlich bin ich lange genug auf der Welt, aber so einfach mache ich es dem Quackmixer Urfried nicht."
Zuversichtlich, aber auch traurig auf das Ungewisse wagte er einen Blick in seinen kaputten Spiegel. So böse sah er gar nicht aus, nicht wie ein Kobold aussehen müsste. Na ja, es war ja sowieso bald vorbei.
So verstaute er das Fläschchen, richtete seine Kleidung und ging in die Winternacht in Richtung Höhle. So klar war die Nacht nicht mehr. Kleine Wolken schoben sich vor die Sterne. Ein kalter Lufthauch umschloss seinen Körper. Örni atmete tief durch, schaute noch einmal zu den Sternen und wie ein Wunder, wieder sah er eine Sternschnuppe.
"Ach", dachte er, "was soll das, ein Engel bin ich eh nicht und für einen Kobold zu gut.
Was soll ich mir also wünschen, das ich in den Himmel komme?" Bei diesen Gedanken musste Örni lächeln, ein Kobold im Himmel, vielleicht als Engel… nein solche Wunder gab es nicht.
Also auf in die Höhle. Urfried würde schon warten.
Wieder war der Boden klebrig, die grüne Augen schauten auf ihm, aber es war da etwas in ihm, dass egal war, dass ihm keine Angst machte.
In der großen Halle schaute er sich um. Urfried war noch nicht zu sehen, wusste aber sicher, dass Örni hier war.
Also rief er mutig: "Urfrie…d, ich bin hier und warte. Dann nahm er eine von diesen verstaubten Flaschen und ließ sie zerschellen. Ein ätzender Geruch breitete sich aus…
Dann sah er ihn. Riesengroß mit unförmigem von Wut entbranntem Kopf, einen Dreizack in den Händen haltend, kam dieser auf ihn zu.
"Jetzt bist du dran, du wirst in der Hölle schmoren, du hast mich beleidigt, zum Gespött der Kobolde gemacht mit deiner Lüge."
Automatisch wich Örni zurück, stolperte über ein paar Flaschen, von denen einige zerbrachen. Durch den entstandenen Nebel blieben ihm nur Augenblicke, um zu überlegen, wohin er gehen sollte. Dort am Ende der Höhle, ein kleiner Lichtstrahl. Dort wollte er hin. Vom Licht in die Hölle, wie absurd, aber so sollte es sein. Er blickte hoch und sah, wie der Dreizack auf ihn zugeflogen kam und konnte sich in letzter Sekunde bücken. Jetzt holte Urfried ein langes Messer aus dem Ärmel, nahm eine der Flaschen, tauchte das Messer in die Flüssigkeit und ging auf Örni zu. "Das Gift auf dem Messer lässt dich Höllenqualen erleben, bevor dich der Teufel holen kommt." Örni nahm in seiner Verzweiflung eine der hinter ihm liegenden Flaschen und schleuderte sie Urfried entgegen. Ein Schrei, dann Wut, Örni rannte zu dem Lichtstrahl, gefolgt von Urfried, der jetzt dicht hinter ihm war und plötzlich stehen blieb.
Örni stand unter dem Licht, sah die wütenden Augen von Urfried, das in die Höhe gehobene Messer und dann… was war das? Es wurde ganz warm. War es schon das Höllenfeuer, das seinen Körper umschloss? Nein, das Licht umschloss seinen Körper. Das Licht wurde stark, leuchte auf einmal in den Farben eines Regenbogens. Urfrieds Mund stand jetzt offen.
Örni konnte es nicht fassen. Sanft hob ihn das Licht empor, die Decke öffnete sich, der Himmel mit seinen Sternen wurde sichtbar und der Regenbogen, der wie eine Gleitbahn Örni in das Himmelreich brachte.
"Erzengel Örni - komm, ich möchte dir etwas zeigen, sprach Jesus und fuhr mit seiner Hand über eine große Glaskugel. Da sah Örni Liesa, die mit ihrem Gipsbein in einem Rollstuhl saß und von ihren Eltern auf dem Marktplatz geschoben wurde. Um sie herum viele Menschen, die glücklich und froh gestimmt das Weihnachtsgeschehen genossen. So auch Liesa und war da nicht ein Blinzeln in ihren Augen als sie den Weihnachtsbaum sah und empor schaute.
Ein Blinzeln des wunderbar Erlebten, das Engel Örni froh stimmte, denn nun konnte er nur Gutes tun und wer weiß, vielleicht würde ihm sein Weg bald auf die Erde wieder zu Liesa führen.
Ich wünsche all meinen Lesern schöne und besinnliche Weihnachten!



Eingereicht am 04. Dezember 2004.
Herzlichen Dank an den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

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