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Sozialpädagogische Weihnachten

Von Wolfgang Brandl


Wie jeden Morgen drehte Herr Feinbier seine Runde durch das triste Heim. Weiß getünchte Flure erinnerten an ein altes Sanatorium, jedem der wenigen Besucher fiel die Abwesenheit von Farbe auf. Vereinzelt hingen Kunstdrucke verstaubt in kitschigen Plastikrahmen und trugen keineswegs dazu bei, die Atmosphäre aufzuhellen.
Feinbier hatte Gefallen daran gefunden, diejenigen zu wecken, die verschlafen hatten, die Unerhörtheit besaßen, nicht pünktlich am Frühstückstisch zu sitzen. Es gelang ihm nicht ein Grinsen zu unterdrücken. Feinbier genoss es sichtlich. Vorfreude verursachte ein angenehmes Kribbeln in seiner Magengegend, vergleichbar mit einem Kind, das sehnsüchtig aufs Christkind wartete. Und er genoss es einzig und allein deshalb, weil es für ihn bedeutete, Macht zu haben. Um mehr ging es nicht, einzig und allein Macht. Dafür hatte er hart gearbeitet, auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt und in der Fachhochschule Sozialpädagogik studiert. Mit schwer erziehbaren Jugendlichen hatte er sich herumgeschlagen, einen Job in der Beratungsstelle für Drogenabhängige angenommen. Beide Male war er kläglich gescheitert. Und dann hatte er es endlich geschafft. Macht. Jahrelang war er im Heim Handlanger seines Vorgängers, der letztes Jahr pensioniert worden war. Dieser hatte sich kurz vor seinem Abschied strikt gegen Feinbier als seinen Nachfolger ausgesprochen, was aber letztendlich nicht die Berufung Feinbiers zum Heimleiter verhinderte. Nun war er der unumschränkte Herrscher des Heims. In seiner Verfügungsgewalt lag es nun, ob er einem Bewohner das Taschengeld kürzte, ihn stundenlang belehrte oder ihn schlicht und einfach aus dem Heim verwies. Er allein entschied, ob Sanktionen verhängt wurden und auch der Härtegrad der Bestrafung oblag ihm. Feinbier hatte sich um diesen Job beworben, weil er darum wusste, dass Obdachlose keine Lobby, nur wenig Fürsprecher hatten und deshalb würde er fast über unbegrenzte Macht verfügen. Besonders gefiel ihm, Bewohner des Heims zu wecken, die verschlafen hatten. Dann konnte er den schlaftrunkenen, noch wehrlosen "Tätern" zeigen, wer das Sagen hatte. Je nachdem ob sie gefügig waren oder nicht, entschied er über die Sanktionen. Hörte er Widerworte, berauschte er sich an seiner Macht und schlüpfte in die Rolle des unumschränkten Herrschers. Nicht selten wurden Bewohner des Heims verwiesen. Die Begründung lautete jedes Mal übermäßiger Genuss von Alkohol. Damit war gesichert, dass keine unbequemen Fragen seitens der Stadtverwaltung gestellt würden. Schließlich stand die Sozialarbeit unter dem Zeichen der Resozialisierung, Besoffene stören da nur und deren Entfernung aus dem Heim war damit natürlich absolut gerechtfertigt.
Seinen Bekannten erzählte Feinbier leidend von seinem aufopferungsvollen Dienst für die Randgruppen der Gesellschaft. Dafür erntete er bewundernde Blicke, Anerkennung. Oftmals hörte er Lob. "Es gibt doch noch Idealisten", "Zum Glück gibt es solche Leute wie dich", oder "Irgendjemand muss den Job machen." Auch daran konnte er sich berauschen, meist stand er deshalb bei Treffen mit Freunden im Mittelpunkt. Wenn er dann nach ein paar Bieren in Fahrt gekommen war, erzählte er frei erfundene Geschichten aus dem Heim und verkaufte diese seinen Freunden als wahr. Ungläubig, kopfschüttelnd hingen ihm seine Zuhörer an den Lippen.
Anfangs glaubte Feinbier auch an Idealismus, soziales Mitgefühl, doch dann setzte sich, wie es bei so vielen Sozialpädagogen der Fall ist, das Streben nach Macht durch. Mittlerweile genoss er seinen Job regelrecht. Er konnte sich keine bessere Arbeitsstelle wünschen, 72 Bewohner des Heims mussten sich seinen Anordnungen beugen. Bei einem Widerwort, wurde der Betreffende einfach des Heims verwiesen. Nach ihm krähte kein Hahn, keiner fragte nach. Innerhalb des Obdachlosenheims wurde Feinbier süffisant "Napoleon" genannt, zweifelsohne um ihn lächerlich zu machen. Seiner Körpergröße und dem Auftreten verdankte Feinbier den wenig schmeichelhaften Kosenamen. Der Bewohner, der ihm den Namen des kleinen Franzosen verliehen hatte, wurde noch am gleichen Tag des Heims verwiesen. Die Begründung lautete: Übermäßiger Alkoholgenuss.
Unterstützt in seiner Selbstherrlichkeit wurde er von Maria, einer übereifrigen Sozialpädagogikstudentin, die ihr Praktikum im Heim ableistete. Gierig auf eine gutes Urteil in der Praktikumsbewertung richtete sie weder unbequeme Fragen an Feinbier, noch unternahm sie irgendetwas, was die Autorität des Heimleiters in Zweifel stellen würde. Schnell hatte sie verstanden, dass Loyalität das Einzige war, was eine gute Beurteilung garantieren würde.
Es hatten sich nicht alle pünktlich am Frühstückstisch eingefunden, also begann der Morgen für Feinbier gut. Am Flurende des ersten Stocks wohnte Herr Lichtblau, ein ehemaliger Ingenieur, der nach der Scheidung von seiner Frau im Alkohol versank und letztlich auf der Straße landete. Eine Ausnahme unter den Obdachlosen, hochintelligent, das musste der Heimleiter dem etwa 50-jährigen Lichtblau zugestehen. Doch auch äußerst aufmüpfig. Erst vorgestern versuchte der ehemalige Ingenieur einige Bewohner gegen den Heimleiter aufzustacheln.
Ein zufriedenes Lächeln umspielte Feinbiers Lippen. Jetzt war es an der Zeit dem Möchtegernrebellen die Grenzen aufzuzeigen. In diesen Situationen war es möglich, die ganze Machtfülle auszuspielen. "Ich werde ihm wohl zeigen müssen, wer der Herr im Haus ist", dachte er sich, konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. Er klopfte an Lichtblaus Tür. Niemand antwortete ihm. Dann betrat er einfach das Zimmer des ehemaligen Ingenieurs. Dieser lag noch im Bett, öffnete gerade die Augen. "Herr Lichtblau, Herr Lichtblau." Feinbier sprach mit betont süffisantem Unterton in der Stimme. Lichtblau rieb sich die Augen. Feinbier setzte sich ungebeten auf den einzigen Stuhl im Raum. Er fühlte sich gut, verschränkte die Beine, zog eine Zigarette aus der am Tisch liegenden Packung und zündete sie langsam an. Jeden Augenblick dieser Machtsituation versuchte er in sich aufzusaugen. Lichtblau richtete sich langsam auf. "Guten Morgen, Herr Lichtblau, offensichtlich haben Sie etwas verschlafen." Auf den übertrieben freundlichen Unterton in der Stimme des Heimleiters antwortete Lichtblau mit einem schlaftrunkenen Stöhnen. "Ich muss Sie daran erinnern, dass das Frühstück zwischen 7 Uhr und 7.30 Uhr eingenommen wird, Herr Lichtblau. Das sind nun mal die Regeln in diesem Haus, jeder daran halten." Lichtblau sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. "Ich denke, das Taschengeld für diesen Monat wird wohl einbehalten." Feinbier nahm einen tiefen Zug von der Zigarette und blies den Rauch genüsslich an die Decke. Währenddessen hatte sich Lichtblau zu ganzer Größe aufgerichtet. Plötzlich überkam Feinbier Angst, die Selbstherrlichkeit war verschwunden. In einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem ehemaligen Ingenieur wäre er wohl unterlegen. "Verpiss dich aus meinem Zimmer, du Arschloch." Feinbiers Unsicherheit stieg, doch nach außen hin konnte er seine übertrieben freundliche Fassade aufrechterhalten. "Und Flurdienst, Lichtblau, ich denke das ist angebracht, zwei Wochen Flurdienst werden Ihnen wohl nicht schaden." Der verhasste Flurdienst bedeutete, jeden Abend, wenn die anderen schon vor der Glotze lagen und sich wieder hoffnungslos besoffen, den Flur wischen, inklusive Toiletten säubern. Nicht selten kam es vor, dass Bewohner ihre Notdurft mit Absicht neben die dafür vorgesehenen Auffangbehältnisse verrichteten. Oder das Klo wurde vorsätzlich verstopft. Das geschah immer dann, wenn jemandem Flurdienst aufgetragen wurde, der nicht sonderlich beliebt war. Lichtblau blickte ihm nun in die Augen. Feinbier hielt den Blick nicht lange stand, drückte seine Zigarette auf dem Tisch aus und warf sie betont lässig auf den Boden. "Ach ja, Lichtblau, Sie könnten Ihr Zimmer mal wieder aufräumen." Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ das Zimmer.
Wieder im Büro angekommen, setzte sich Feinbier an den Schreibtisch und versuchte sein Handeln zu rechtfertigen. Die Steuerzahler finanzieren schließlich dieses ganze Heim hier. Da muss doch dann auch Ordnung herrschen, es kann doch nicht angehen, dass ein einzelner das ganze Haus rebellisch macht. Schließlich würden die alle unter den Brücken leben, gäbe es dieses Heim nicht. Von Dankbarkeit, dass wir ihnen hier ein Dach über dem Kopf geben, ihnen die Möglichkeit geben, in den angegliederten Werkstätten zu arbeiten, spürte man nichts. Das war der Kern des eigentlichen Problems. Dankbarkeit erfuhr er von den Bewohnern einfach nicht. Obwohl den Obdachlosen hier die Möglichkeit gegeben wurde, sich langsam wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Sie mussten sich doch nur an die Regeln halten.
Nach Erledigung der täglich anfallenden Büroarbeiten schnappte sich Feinbier den kleinen Alkomaten, der jederzeit griffbereit an der Tür hing. Er wollte sich nun den zweiten Problemfall des Heims vornehmen. Langsam schlenderte er durch den Flur zum Haupteingang, ließ den kleinen Park hinter sich und ging hinüber zu den Werkstätten. Birkholz, ein Mann der schon jahrelang auf der Straße gelebt hatte, war letztes Jahr verwahrlost vor dem Heim gestanden. Damals war noch der alte Heimleiter an Feinbiers Stelle. Er hatte Birkholz ohne größeres Nachfragen aufgenommen und ihm ein Zimmer im zweiten Stock zugewiesen. Schon seit jener Zeit verspürte Feinbier Antipathie gegenüber dem Neuankömmling. Es gab immer wieder Situationen, in denen Birkholz dem jetzigen Heimleiter lange in die Augen blickte, jedoch keinen Ton sagte. Feinbier fühlte sich oft provoziert von diesen schamlosen, durchdringenden Blicken. Seit er die Leitung des Heims übernommen hatte, versuchte er immer wieder Birkholz zu provozieren. Feinbier wartete nur darauf, dass ihm der Birkholz die Möglichkeit bieten würde, ihn des Heims zu verweisen. Doch bisher verhielt sich der alte Mann ruhig, sagte kein Wort in Anwesenheit Feinbiers. Was diesen umso mehr provozierte. Zu gerne hätte er an Birkholz ein Exempel statuiert, ihn vor allen anderen aus dem Heim geworfen.
Feinbier betrat die Werkstatt durch die Hintertür. Birkholz, ein ehemaliger Automechaniker polierte gerade einen schwarzen Ford. "Ah, Herr Birkholz, wie ich sehe fleißig an der Arbeit". Der Angesprochene reagierte nicht, seine Mimik blieb unverändert. Bedächtig polierte er den Kotflügel des schwarzen Fords. "Ich bin hier um einen Alkoholtest durchzuführen, Herr Birkholz. Sie wissen ja, dass Alkohol in der Werkstatt strikt verboten ist. Sollten Sie dennoch etwas getrunken haben, müsste ich Sie jetzt auf ihr Zimmer schicken und den Lohn für diese Woche einbehalten." Übertrieben freundlich lächelte er den ehemaligen Automechaniker an. Birkholz wandte ihm den Kopf zu und blickte ihm geradewegs in die Augen. Feinbier irritierte der starre Blick, Nervosität breitete sich in ihm aus. "Nun, Herr Birkholz, ich habe den Alkomaten dabei, pusten Sie bitte kräftig rein." Der ehemalige Automechaniker bewegte sich nicht. Die Ungeduld in Feinbiers Stimme ließ sich nun nicht mehr leugnen. "Meine Zeit ist begrenzt, Herr Feinbier." Den Blick starr auf die Augen den Heimleiters gerichtet, griff Birkholz provozierend langsam zum Alkomaten, führte ihn an den Mund. Selbst während er hineinpustete nahm er den Blick nicht von Feinbiers Augen. Dieser wurde immer nervöser, wusste nicht mehr wo er hinschauen sollte. Birkholz hielt ihm den Alkomaten hin. Der Heimleiter entriss ihm fast das kleine Gerät und blickte darauf. Verärgert musste er feststellen, dass der ehemalige Automechaniker nüchtern war. Innerlich hatte er darauf gehofft, Birkholz betrunken anzutreffen und an ihm dann mitten in der Werkstatt ein Exempel zu statuieren. Gedanklich hatte er sich schon darauf vorbereitet, eine perfekte Szene war in seinem Gehirn entstanden. Alle würden ihre Arbeit ruhen lassen und dabei zusehen, wie Feinbier den Delinquenten öffentlich lächerlich machen würde. Im Anschluss würde er ihn des Heims verweisen. Dies wäre eine herausragende Möglichkeit gewesen, um seine Stellung als Heimleiter bei den Bewohnern zu untermauern. Feinbier sah seinen Beruf als ständigen Kampf um Autorität, bei dem man sich keine Schwächen leisten durfte. In seiner Vorstellung würden kleinste Schwächen sofort ausgenutzt und bald hätte er seine Machtposition eingebüßt. Dies musste unter allen Umständen verhindert werden. Morgen war der 24. Dezember, Weihnachten. Er hatte es sich in den Kopf gesetzt, vor dem heiligen Fest noch einmal seine ganze Macht zu demonstrieren. Doch Birkholz hatte ihm, weil nüchtern, einen Strich durch seine Rechnung gemacht. Jetzt blieb ihm nur die Ausarbeitung eines neuen Plans. "Die Weihnachtsfeier", dachte er sich, "die Weihnachtsfeier."
Am nächsten Morgen begannen die Bewohner bereits früh mit dem Schmücken des großen Veranstaltungssaals. An Weihnachten fand ein gemeinschaftliches Mittagessen statt, anschließend wurde Kaffee und Kuchen gereicht. Laut der Heimleitung sollte dafür gesorgt werden, dass auch innerhalb des Heims die Weihnachtsfestivitäten angemessen begangen wurden. Ein Tannenbaum wurde lustlos geschmückt, die Tische gedeckt und es wurden sogar Servietten, eine Seltenheit im Heim, aufgelegt. Aus dem Radio ertönte Weihnachtsmusik. Währenddessen hatten sich bereits Grüppchen gebildet, die heimlich mit Bier anstießen. Darauf hatte Feinbier gewartet, mit missionarischem Eifer stürzte er sich auf die Delinquenten. Sie mussten sich eine Standpauke anhören, standen mit zu Boden gerichteten Blick um den Heimleiter herum. Feinbier kostete den Moment aus, seine Stimme tönte durch den mittlerweile gut gefüllten Saal. "An Weihnachten, am heiligen Weihnachtstag, das kann doch nicht angehen", brüllte er so, dass es jeder hören konnte. "Wir geben euch hier die Möglichkeit, euch wieder in die Gesellschaft einzufügen, tun unser Bestes um euch zu resozialisieren. Und was tut ihr? Ihr besauft euch sogar an Weihnachten." Feinbier lief zur Hochform auf. "Bei manchen von euch ist jede Hoffnung umsonst, ihr wollt wohl den ohnehin schon schlechten Ruf des Heims ganz ruinieren, mit eurem Suff." Betreten blickten die Angesprochenen zu Boden. "Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als euch des Heims zu verweisen." Feinbier richtete sich zur vollen Größe auf, bereit jedes Widerwort sofort im Keim zu ersticken. "Packt eure Sachen." Dabei hob er seine rechte Hand und wies mit dem Zeigefinger auf den Ausgang. Mit gesenktem Kopf machten sich die vier Betroffenen auf den Weg zu ihren Zimmern um die wenigen Habseligkeiten einzusammeln. Ein wohliger Schauer überlief Feinbier. Er hatte es geschafft, hatte seine Härte und Macht bewiesen. Nach den heutigen Geschehnissen würde es wohl lange keiner mehr wagen, ihm zu widersprechen.
Die Stimmung war dahin, während des Mittagessens fanden nur vereinzelte Gespräche statt.
Wie jedes Jahr an Weihnachten sollte am Nachmittag der Nikolaus den Heimbewohnern einen Besuch abstatten und dabei kleine Geschenke an die Bewohner überreichen. Traditionell war es der Heimleiter, der als Weihnachtmann verkleidet die Präsente verteilte. Als es drei Uhr wurde, stimmten die Bewohner auf Kommando der übereifrigen Praktikantin "Stille Nacht, heilige Nacht" an. Dies sollte das Zeichen für den Nikolaus sein, den Saal durch das große Portal zu betreten und langsam und würdig zum kleinen Podest in der Mitte des Saals zu schreiten. Als die letzten Töne des Liedes verklungen waren, zeigte sich immer noch kein Nikolaus. Die Praktikantin schüttelte den Kopf. Sie ging in den Flur und klopfte am Männerklo, denn dort sollte sich Feinbier umziehen. Keiner antwortete ihr. Dann öffnete sie vorsichtig die Tür.
Ein schriller Schrei ließ die Versammelten zusammenfahren, doch nur einige standen auf und sahen nach der kreischenden Maria, die sich mit beiden Händen an die Toilettentür klammerte. Der erste, der die Praktikantin erreicht hatte, war Lichtblau. "Hör dein Kreischen auf, du dumme Kuh." Maria erstarrte und verstummte schlagartig. Dann ging Lichtblau in die Toilette, nahm Birkholz das Messer aus der Hand, umfasste ihn an der Schulter und führte ihn in den Saal. Dort setzte er den alten Automechaniker auf einen Stuhl, goss ihm Kaffee ein und reichte ihm ein Stück Kuchen. Birkholz nahm ruhig die Tasse in die eine und den Kuchen in die andere Hand. Bis der Notarzt eintraf und den Tod des Heimleiters feststellte, hatte Birkholz ruhig seinen Kuchen aufgegessen. Auch seine Tasse war bereits leer.


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