Der Himmel ist heruntergefallen
Eine Weihnachtsgeschichte von Christiane Weber
Dicke Schneeflocken fallen aus dem grauen Himmel. Bing Crosby singt wieder einmal sein unverwüstliches "White Christmas". Meine Tränen rinnen wie kleine Perlen an den Wangen herunter. Das letzte Mal... hämmert es unaufhörlich hinter meinen Schläfen. Ich ziehe die Vorhänge zusammen, kann das Leben von draußen nicht mehr ertragen. Sie lachen, lärmen oder fangen die Schneeflocken fröhlich ein. Am liebsten würde ich das Fenster aufreißen und schreien. "Hört auf zu leben, hier oben wird gestorben."
Aber ich zwinge mich an etwas anderes zu denken, überlege, was ich als Nächstes tun kann. Ich stehe auf, gehe in ihr Zimmer.
"Da bist du, meine Liebe", flüstert sie und lächelt. Ich versuche zurückzulächeln. Es gelingt mir nur mühsam. Ich setze mich auf das Bett. Es riecht nach Desinfektionsmitteln und Seife.
"Hast du Schmerzen?"
Sie nickt, nimmt meine Hand.
"Wenn du bei mir bist, ist alles gut."