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Verhängnisvoller Irrtum
Von Jens Staffel
Für Sutar würde es der letzte Fehler seines Lebens gewesen sein... Doch lasst mich von Anfang an erzählen:
Es begann alles auf der Rückfahrt vom Augenarzt. Ich fuhr mit meinem erst drei Wochen alten Ferrari auf der Landstrasse. Es war schon spät in der Nacht, und zuerst dachte ich, meine Sinne wollten mir einen Streich spielen, denn vor mir tauchte plötzlich ein wahrhaftiges Monster auf. Es war riesig, mindestens so um die drei Meter. Vor seinen riesigen Augen befand sich eine Art Brille, außerdem hatte es sonderbare Kleidungsstücke um den Körper gebunden. Ich versuchte noch auszuweichen, doch es war zu spät. Ich krachte mit dem Wagen voll in das Wesen. Dann wurde ich ohnmächtig.
Als ich wieder erwachte, waren meine Hände mit einer Art Handschellen gefesselt. Ich blickte mich um. Ich musste mich in seiner "Zentrale" oder etwas Derartigem befinden, da überall um mich herum sehr kompliziert aussehende Geräte rumstanden. Mir gegenüber stand das imposante Monster. "Verstehst du mich?", kam plötzlich die unerwartete Frage. Meine einzige Antwort bestand darin, dass ich auf die Tür, die sich rechts von mir befand, zustürmte, sie öffnete und nach draußen hetzte. Doch ich kam nicht weit. Ein unmenschlicher Schmerz durchdang plötzlich meinen Körper. Ich fiel hin und krümmte mich auf dem Boden. Doch genauso schnell wie der Schmerz kam, verschwand er auch. Das widerliche Monstrum trat aus dem Gebilde heraus, was, wie ich jetzt sah, nur ein Raumschiff sein konnte. Es fing wieder an zu sprechen: "Mein Name ist Sutar und es wäre besser für dich, wenn du nicht versuchen würdest zu fliehen. Den Schmerz, den du gerade gespürt hast kann ich jederzeit wiederkommen lassen. Verstanden?" Ich bejahte die Frage. "Und wo wir gerade dabei sind, uns so nett zu unterhalten... du wirst mir helfen, mein Schiff wieder funktionstüchtig zu machen. Bei dem Absturz verlor ich mein Augenlicht. Und falls du vorhaben solltest, dich zu weigern, kennst du ja die Handschellen und diesen Schmerz willst du dir ersparen, nehme ich an."
Und so fing ich an für Sutar zu arbeiten. Nach Wochen gab ich die Fluchtversuche auf, da ich nie mehr diesen beschissenen Schmerz ertragen wollte. Auch die Versuche die Handschellen loszuwerden schlugen alle fehl. Es musste sich um ein verdammt hartes Metall handeln. Zu Trinken und zu Essen kriegte ich gerade genug um zu überleben. Es musste sich um seine eigenen Rationen handeln, denn es schmeckte genauso widerlich wie er aussah. Eines Tages sagte er mir, dass dies die letzte Arbeit sein würde die ich für ihn zu erledigen hätte. Ich sollte vier verschiedene Kabel miteinander verbinden. Sutar sagte: "Die beiden Grünen und die Roten müssen miteinander verknüpft werden!" Ich fing an zu protestieren, doch ich kam nicht weit. Ein qualvoller Schmerz durchdrang einmal mehr meinen Körper. Nachdem ich die beiden Kabel verbunden hatte, löste er mir die Handschellen und erzählte, ich wäre nun frei. Ich nahm augenblicklich meine Beine in die Hand und rannte zum nächstgelegenen Hügel. Das Geräusch des aufsteigenden Raumschiffes lies mich herumfahren. Doch es kam nicht weit. Mit einem lauten Knall explodierte es.
Ich hatte doch erwähnt, dass ich vom Augenarzt kam? Ich wollte Sutar noch warnen, doch er wollte mir ja nicht zuhören...
Ansonsten hätte ich ihm sagen können, dass ich farbenblind bin...
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Eingereicht am 26. Januar 2004.
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