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Kurzgeschichtenwettbewerb "Schlüsselerlebnis"

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Vertraue keiner SMS

© Sarah B. Hoffmann


Schwarz? Weiß? Mein Bruder Mike ist wohl eher das graue Schaf meiner Familie.
Zurecht würde ich gefragt werden, warum grau und nicht schwarz. Strapaziert und wäscht man ein schwarzes T-Shirt all zu oft ohne Weichspüler oder so genannte "color protection" , färbt es sich sicherlich irgendwann einmal grau. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber meine T-Shirts sind mir dazu auch viel zu schade.
Um meinen Bruder den Horizont zu erhellen, hat es Jahre der Gehirnwäsche gebraucht. Er war in der Grundschule ein helles Köpfchen gewesen, das sich in seiner wilden Pubertät zu einem verkannten Genie entwickelte. Man sollte eben nie die Macht des Gruppenzwangs unterschätzen und die Faulheit ebenso wenig. Aber was ihn dann schlussendlich dazu bewegt hat, sich eines besseren belehren zu lassen, nennen meine Familie und ich einen Glücksfall, er jedoch das größte und peinlichste Desaster seines Lebens, auf jeden Fall, was sein Liebesleben betrifft.
Er lebte mit zwei seiner Kumpel in einer WG und war zu jenem Zeitpunkt in der Ausbildung zum Elektroinstallateur. Seine Freundin Jenny war sein Juwel.
Niemand hatte es je für möglich gehalten, dass er, der sonst so sprunghafte Mike, einer Frau 1 ½ Jahre die Treue hallten würde, doch er hatte es allen bewiesen.
Und nun, als er Dienstagabends mit seiner Freundin auf der Couch saß, sie im Arm hielt, wurde ihm klar, dass er sie niemals mehr hergeben wollte. Sie war seine Traumfrau und als er dann bei der Baby Windel Werbung auch schon an 3 kleine aufgeweckte Sprösslinge dachte, wurde ihm ganz warm ums Herz. Ja, er wollte sie heiraten, aber wie sollte er sie am besten fragen?
"Weißt du, ich finde das voll süß, wenn so 'en Kerl per SMS über so eine Clipshow ein Mädel fragt, ob sie seine Freundin sein will." meinte Jenny und drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus. "Wirklich!" hakte Mike nach.
Ganz klar, da hatte das Schicksal die Finger im Spiel. "Klar, so vor aller Welt und so, das gucken doch bestimmt tausend von Leute! Du weißt doch, alle Mädels in unserer Clique gucken das doch auch." erwiderte sie begeistert und für Mike stand fest, wie er seine Jenny um ihre Hand bitten würde. "Gib mir mal bitte die Fernsehzeitung." bat Mike. Er wollte nachschauen, wann die nächste SMS Show lief.
Falls Sie sich jetzt fragen, was eine solche SMS Show ist, lassen Sie es mich ihnen erklären: Auf allen Musiksendern gibt es mindestens eine Version dieser SMS Shows. Zuschauer senden ihre Kurzmitteilungen zu den Sendern damit sie gezeigt werden. Je nach Sendung"voted" man mit der gleichen SMS für seinen Lieblingsvideoclip, damit er gezeigt wird und kann gleichzeitig chatten oder, wie in Mikes Fall, kurze Grußworte loswerden. " Ich liebe Dich, Tony. Deine Karo" oder "Sandy, ich bin ganz verrückt nach dir! Peter" oder (ein ganz toller Hecht) " Ey, Chrisi, du meine heiße Schnalle, gestern Nacht war der Knaller! Bring' mir ein Bier aus der Küche mit! Kevin " Und was die alle für Kosenamen haben! Ich will an dieser Stelle nicht lästern, denn Hase, Bärchen, Schatz sind ja noch im Rahmen des Erträglichen. Aber Schnubbelchen oder Hörnchen? Es fehlt nur noch: "Oh Marie, du bist meine heiße Kirsche auf dem Vanilleeis meiner Eistüte. Genau wie das Eis bringst du mich voll zum Schmelzen! Dein Gabriel" (13, aus Berlin).
Ich musste mich, als mein Bruder mir davon berichtete auch erst belehren lassen. Es gibt im Leben schließlich noch etwas Wichtigeres als MTV und VIVA und Handys.
Hätte ich mir eine solche Sendung daraufhin nicht noch angesehen, hätte ich auch keine Ahnung.
"Hast du den Tisch beim Griechen schon reserviert?" fragte Jenny plötzlich.
Sie wollten ihr 1 ½ Jähriges feiern und Essen gehen. "Ja, gestern für 19 Uhr, so wie du es wolltest." erklärte Mike. "Gut, schließlich muss ich die Sendung unbedingt sehen und hab noch genug Zeit mir die Haare zu färben." dachte Jenny laut. Sie und ihre Freundinnen machten sich nur all zu gern über die Messages lustig oder unterhielten sich über die neuste Platte von irgendwelchen Hiphop Musikern. Mike verstand nicht, warum diese Sendung so wichtig war oder wie sie diesen ekligen Geruch ihres Färbemittels immer ertrug, aber er liebte sie und es war ihm auch egal. Hoffentlich sagte sie auch ja.
Am nächsten Tag ging Mike nach der Arbeit sofort zu einem Juwelier und fand auch einen Ring, der seinen Rahmen nicht sprengte. Nichts konnte für Jenny gut genug sein. Nein, nicht für seinen Engel. Er kramte dann noch sein altes Handy raus, denn wenn er wollte, dass seine SMS auftauchte, dann musste er einige, viele SMS senden.
So saß er donnerstags 16.56 Uhr vor seinem Fernseher, seine Liebes SMS schon vor getippt, die Nummer der Sendung eingespeichert und es musste nur noch losgehen. Er war schon ganz nervös, es musste alles klappen. Warum war er denn auch nur so unsicher und schüchtern? Ein "Nein" direkt ins Gesicht hätte er bestimmt nicht verkraftet und bei einem "Ja" wäre er sicherlich in Ohnmacht gefallen. Es war so doch besser.
Plötzlich klingelte sein Handy. Sein Herz rutschte ihm sofort in die Hose.
"Ja?" fragte er zaghaft, er spürte wie sein Herz anfing zu pochen. Wie konnte sie denn jetzt schon anrufen? Er hatte sie doch noch gar nicht gefragt, wie konnte sie da schon nein sagen? "Hi, ich wollte Dich nur daran erinnern, dass du meinen Lipliner und meine JLo CD mitbringen sollst." meinte Jenny. "Oh, ja klar, vergess' ich schon nicht.", er versuchte krampfhaft seine zitternde, quiekende Stimme unter Kontrolle zu bringen.
"Schaust du auch schön ‚Clipmix' ?" erkundigte er sich. "Klar, du weißt doch genau, dass ich verrückt nach dieser Sendung bin. Oh sie fängt an! Ich muss Schluss machen!" "OK, ich liebe dich, Schatz!" "Ja, ich auch! Bis nachher!" meinte Jenny genervt und legte auf. "Ach ja!" seufzte er, er konnte es nicht erwarten sie zu sehen. Sie liebte ihn, das war alles das zählte. Liebe macht eben nicht nur blind sonder auch sehr taub.
Die Sendung begann und sofort schickte er die ersten 10 SMS los. Er musste schließlich sichergehen, dass sein Heiratsantrag auch gezeigt wurde und die SMS Konkurrenz war bestimmt groß. Hoffentlich setzten sich seine SMS durch und erreichten das Ziel. Aber was, wenn sie in dem Moment in dem die SMS gezeigt wurde nicht hinsah? "Oh Gott, bitte, lass nichts dazwischen kommen!
Bitte lass sie die SMS sehen! Und vor allem ja sagen!" betete er.
Jenny saß auf ihrem Sofa und zündete sich gerade eine Zigarette an, als sie es plötzlich über den Bildschirm flimmern sah: "Jennie, es ist vorbei! Ich mache Schluss, du Schlampe! Micha." Das konnte doch nicht war sein? Deswegen hatte er gefragt ob sie die Sendung sah! Das war doch nicht sein Ernst, oder? Nach 1 ½ Jahren!!! Und für Mike hatte sie ihre erste große Liebe verlassen! Der sollte etwas erleben!
"Ja?" Oh Gott, was war los? Es sollte doch etwa nicht ihr Fernseher kaputt sein? Aber vielleicht war auch sein Fernsehen kaputt, denn er hatte seine SMS noch gar nicht gesehen. "DU machst mit MIR Schluss? DU MACHST MIT MIR ÜBER MEINE LIEBLINGSSENDUNG SCHLUSS? Du verfluchtes Arschloch! Hast noch nicht einmal genug Mumm in deinen Knochen um mir direkt eine SMS zu schicken? DU willst mit MIR Schluss machen? Vor all meinen Freundinnen? Gibt es denn noch etwas Peinlicheres?! Dir zeig ich's, keiner macht einfach so mit mir Schluss! Ich mach mit dir zuerst schluss!" (weibliche Logik) "Was?
Was redest du denn da Jenny?" "Unsere Beziehung ist sowieso schon tot! Und ich hab anderthalb Jahre mit dir verschwendet! Zum Glück hab ich letzte Woche mit Marko geschlafen und er hat mir gesagt dass ER mich immer noch liebt!" "Marko? Dein Ex? Aber Jenny, das ... ich ... aber..." "Ja, ich gehe zu ihm zurück! Wenn ich nur daran denke, dass ich fast meine ganze Jugend mit dir verplempert hätte! Das wirst du büßen! Du blöder verfluchter Wichser!" ...tut, tut, tut...
Er konnte sich noch nicht einmal verteidigen. Er wusste ja noch nicht einmal was los war. Verwirrt, geknickt und mit Tränen in den Augen sah er hinüber zum Fernsehen. Da, seine SMS erschien in Großbuchstaben auf dem Bildschirm.
"Jenny, willst Du mich heiraten? Dein Mike" Zu Spät. Sie hatte den Fernsehen schon ausgeschaltet, wenn nicht aus dem Fenster geworfen, denn er hatte ihr den Fernseher zum Geburtstag geschenkt.
Sofort rief er zurück, er musste es ihr erklären. Er würde doch nie mit ihr Schluss machen! Aber obwohl er seine Nummer beim Anruf unterdrückte, ging sie nicht ran.
Es war ihr so peinlich gewesen. Er hatte vor Tausenden von Leuten mit ihm Schluss gemacht hatte. Dass ihr Name vollkommen falsch geschrieben war, interessierte sie nicht im Geringsten. Sie nutzte die Gelegenheit aus um Mike loszuwerden. Manchmal liest man eben gern, was man lesen will.
Doch das war alles nicht genug. Sie ist die hinterlistigste Schlange, von der ich je in meinem Leben gehört habe. Nicht genug, dass sie es ausnutzte, dass es Mike quälte, wenn sie nicht ein Wort mehr mit ihm wechselte, sie musste ihn vollkommen zerstören! Ihr neu/alt Freund Marko hatte Mike aufgelauert und drohte ihm das letzte Bisschen Leben aus ihm heraus zu prügeln, falls er Jenny nicht endlich in Ruhe ließ. Und es kam es ihr nur all zu recht, dass sie und Mike das Traumpaar in ihrem gemeinsamen Freundeskreis waren. Die Kumpel aus Mikes WG waren alle beide an Jennys besten Freundinnen vergeben und ihnen nur all zu hörig.
Jenny mimte geschickt das Opfer und scheute sich nicht zu behaupten Mike habe sie wie den letzten Dreck behandelt. Es fehlte nur noch, dass sie ihn wegen Körperverletzung und Vergewaltigung anzeigte, aber dass hätte sie unglaubhaft wirken lassen. Es dauerte also nicht lange, bis sich seine Freunde von ihm abwandten und er sogar aus der WG flog und zu Hause bei Mami einziehen musste.
Und die, rief mich eines Morgens an: "Gregor? Hör mal, kannst du mir nicht einen Gefallen tun?" "Was kann ich für dich tun, Mama?" "Seit dem dein Bruder hier wieder eingezogen ist, verkriecht er sich regelrecht in jede Ecke des Hauses. Er geht zwar noch arbeiten, aber dann kommt er nach Hause und vegetiert stumm vor sich hin. Er starrt andauernd auf das Bild dieser blöden Schnepfe und schluchzt ‚Jenny, oh Jenny'. Ich glaube er weint sich jeden Abend in den Schlaf. Ich kann das nicht mehr mit ansehen." "Und was soll ich machen? Du hast schließlich den Doktor in Pädagogik." "Rede du doch mal mit ihm. Du weißt mit mir redet er nicht und dein Vater, der klopft nur blöde Sprüche. Kannst du ihn nicht mal rausbringen? Mit ihm in einen Stripclub gehen oder so was? Ich ertrage es nicht ihn lebensmüde hier herum sitzen zu sehen. Bitte, Gregor." "Stripclub? Carmen macht mir die Hölle heiß wenn sie erfährt, dass ich mir den Hüftschwung einer anderen Frau angesehen habe!" "Dann geh mit ihm einen Trinken oder ins Kino, aber bitte!" ich kann einer Frau einfach keinen Wunsch abschlagen. "Gut, ich komme morgen Nachmittag vorbei. Aber du stehst tief in meiner Schuld!" "Ich? In deiner Schuld? Weißt du wie schwer es war dich auf die Welt zu bringen? Fang gar nicht erst damit an, Sohn! Um deine Waagschale aufzufüllen, müsstest du noch einiges mehr anstellen!" "Ok, ok, ok. Schon gut, Mama. Ich habe noch einen dringenden Termin, wir sehen uns dann morgen! Tschüs." "Ja, ja, genau wie dein Vater. Der hat dann auch immer einen wichtigen Klienten oder Studenten wenn ich ihm das vorwerfe! Bis morgen dann!" lachte meine Mutter und legte auf.
"Tja, da siehst du mal, was für gute Freunde du hast. Wie war das noch? ‚Sie sind die einzigen die mich verstehen und die, auf die ich mich immer verlassen kann!' das hast du doch mit 16 gesagt, oder? Schöne Freunde." warf ich ihm an den Kopf, als ich ihn sah. Bei seinem Anblick packte mich plötzlich das Mitleid. Er lag doch schon am Boden und ich trat ihm auch noch in den Magen. Was für ein schlechter großer Bruder ich doch manchmal sein kann. "Hallo Gregor. Nett dich mal wiederzusehen." meinte er ruhig. Er wollte mein "Ich hab's dir doch gesagt." nicht hören.
"Hey," ich setzte mich neben ihn auf die Couch. Er saß dort, ins Leere starrend und ließ sich noch nicht einmal von mir angreifen. "Was ist denn überhaupt passiert! Erzähl mal." "Ach, hab keine Lust. Lass mich in Ruhe." bat Mike missmutig. Ich hatte ihn so noch nie im Leben gesehen. "Ich mache uns erst einmal einen Kaffee." Wie ich es nicht anders zu erwarten hatte, sollte ich bloß Babysitter für meinen Bruder spielen, damit meine Eltern in Ruhe zu einem Bankette gehen konnten. Mit einem Lächeln drückte mir meine Mutter zwei Tassen Kaffe in die Hand und verabschiedete sich. Als ich mich abermals zu meinem Bruder setzte, konnte Mike sich nicht länger verstellen.
Es sprudelte alles aus ihm heraus und ich durfte mir alles von dem ersten Augenaufschlag bis hin zum aller neuesten kriminellen Coup seiner Ex-Freundin anhören.
Ich sah einen jungen Mann vor mir, der mir weismachen wollte, das Leben ginge für ihn nicht mehr weiter. Mit 20 hatte man als junger Mann ja auch gar keine Aussichten mehr darauf eine Frau wie Jenny abzubekommen. Gott behüte, welcher Mann wollte so etwas wie sie schon?
Das konnte ich nicht zulassen. Dass eine Frau so viel Macht über ihn hatte, war nicht gut für ihn. Die Welt geht doch so schnell nicht unter.
Leider hatte ich am Abend noch etwas zu erledigen, also musste ich ihn dazu überreden mit mir zu meinem Sprachkurs zu kommen. "Wohin soll ich mitkommen?" fragte er. "Zu meinem Japanischkurs. Ich lerne seit neuestem Japanisch.
Schließlich muss ich mich auch sprachlich fit halten. Viele meiner Kunden und Partnern mit denen ich zusammenarbeite kommen aus Japan. Komm doch einfach mal mit. Es wird dich schon nicht umbringen." "Ach, ich will nicht." jammerte er. "Du kannst doch hier nicht ewig herumsitzen! Du kannst dich ja nach anderen Angeboten in der Volkshochschule umsehen. Irgendwas mit Autos oder so... Und danach gehen wir einen Trinken. Wenn du willst darfst du dich dann auch hemmungslos besaufen." plötzlich wurde er hellhörig. Er hatte ja jetzt keinen Kumpel mehr, der das mit ihm machen ging. "Ok, ich komme mit, aber ich sage nichts und warte nur darauf, dass ich saufen kann." "Ok, Deal.
Wenn ich dich hier nicht anders raus bekommen. Oh, was wird Mama nur dazu sagen, wenn ich dich total hacke dicht nach Hause bringe?" Kopfschütteln stellte sich bei mir ein. Denkbar schlechteste Idee, die mir da gekommen war, aber wenigstens machte er sich einigermaßen zurecht dafür, dass wir ausgingen.
Wir saßen dann also in dem mittelgroßen Klassenraum zusammen mit meinen Mitschülern und warteten auf die Lehrerin. "Was dauert das denn so lange?" meinte Mike plötzlich, seit dem wir ins Auto gestiegen waren, waren dies seine ersten Worte gewesen. "Ich habe keine Ahnung."
Plötzlich kam eine junge, sehr hübsche Frau in den Raum und begrüßte den Kurs mit einem freundlichen Lächeln. "Guten Abend. Leider ist Frau Neumann verhindert. Sie hat mich gebeten sie zu vertreten. Schließlich ist es nicht mehr lange bis zur die Abschlussprüfung hin. Meine Name ist Amelie Hitomi Berger Ich studiere Japanologie an der Bonner Universität.". Ihr Blick verweilte einen langen Augenblick auf Mike und ich sah zu ihm hinüber.
Plötzlich aufrecht und aufmerksam in seinem Stuhl sitzend, war die Traurigkeit aus seinen Gesichtszügen mit einem Schlag verschwunden und ein leichtes Funkeln blitzte in seinen Augen. Meine Menschenkenntnis täuschte mich nicht, die Dame vorne am Pult hatte es ihm angetan. Die ganzen zwei Stunden über flirteten die beiden auf eine sehr schüchterne, wie meine Frau Carmen es ausdrücken würde, unglaublich süße Art. Kurz vor Ende des Unterrichts flüsterte Mike zu mir: "Meinst du ich sollte sie nach ihrer Nummer frage?" ich konnte mir ein Lachen kaum verkneifen. "Frag sie lieber, ob sie mit dir einen Kaffee trinken gehen will." "Ok." Er hatte immer noch so viel zu lernen was Frauen betraf.
Mein Tipp trug seine Früchte, nach dem Unterricht durfte ich alleine nach Hause fahren.
Es hat schon seinen Grund warum es heißt, dass die richtige Frau einen Mann komplett umkrempeln kann. Nicht nur, dass Mike seine Ex - Freundin Jenny sehr schnell vergessen hatte, nein, der Ehrgeiz hatte ihn gepackt. Mike schloss seine Lehre mit Auszeichnung ab und begann ein Studium an der Bonner Universität. Zum einen um mehr Zeit mit Amelie Hitomi zu verbringen, doch auch, weil er den Spaß am Lernen wiederentdeckt hatte. Es gab keine Freunde mehr, denen er zustimmen musste, dass Lernen und Erfolg so lange sie nicht einfach waren, total uncool waren. Zum ersten Mal in seinem Leben hörte er darauf, was er wollte und ließ seine Jugend endlich hinter sich.
Heute leben Mike und Amelie gemeinsam in einer ansehnlichen, kleinen Wohnung und schmieden Hochzeitspläne, die sie nach Mikes Doktorat in Physik in die Tat umgesetzt werden.



Eingereicht am 28. Februar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.



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