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Kurzgeschichtenwettbewerb "Schlüsselerlebnis"

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Femina in nascendi

© Gregor Ciemnyjewski


Ihre Geburtstagsfeier. Im Gewirr stand sie hinter ihm, dem Freund ihrer Freundin. Er sah sich ihre Bücher, Photos an. Wer tat das sonst schon noch?
Erlösung tastete in ihr, eine Rose knospete zwischen ihren Beinen und ihre Hügel schwollen seiner Nässe entgegen. Er in ihr würde sie blühen und Weib sein wie noch keine, in Unbedingtheit, Freiheit und Ja. Sie atmete tiefer und öffnete ihm den Schoß, dass auch er finden werde, was er suchte: Gequält von der Freundin, die seinen Ausstoß verschmäht, fürchtend ein Kind. Ängstliche Erdgöttin des Vielleicht, die sein Heftigstes erschrocken tadelt und eifersüchtig dennoch wacht.
Pflanz in mich dein Menschlichgöttliches für heut und immer. Mach' mich zur Blume des Lebens und stoß mir mein Sein in mich. Lass uns uns erblühen in unio. Lass uns. Uns. Uns.
Ein Traum. Natürlich. Er geht zu ihr, der Freundin. Lächelt ihr, dem Geburtstagskind, noch einmal zu.
Was macht sie jetzt mit ihrer Rose? Mit Tränen, die fahl und schwarz hernieder träufeln?
Man lebt so vor sich hin.
Dann der Abschied. Alle anderen Gäste sind schon fort.
Er und sie. Dahinter seine Freundin. Sie umarmen sich, wie es halt unter den Freunden üblich ist.
Verzeih Geliebter. Eine Sekunde nur. Ich gebe mich dir hin. Spüre meine Brüste, dick und weich, für dich. Milch, für deine Kinder. Mein Schoß, nur für dich. Verzeih. Von dieser Sekunde muss ich mein Sein bestreiten. Eine ungebrochene Blume deines Ichs.
Als letztes verabschiedet sich ihre Freundin. Er torkelt hinaus, ohne sich noch einmal umzusehen.
Fort sind sie.
Sie ließ sich an der Wand zu Boden gleiten, weinte. Im traurigen Nichts saß sie und fühlte sich wie der Krüppel, der sie war.
Sie sah sich, wie ihre Liebesbrüste an seiner kalten Brust klebten. Wie er ging, ging ... torkelte ...
Sie sprang auf. Zum Telefon! Ihre Freundin war dran; es war ihr Handy. Zu ihm sagte sie: Nimm mich
Sie duschte, lehnte die Wohnungstür an. Vor dem Bett streifte sie ganz sie selbst ihre letzten Hüllen ab. Die Beine an den Knöcheln gekreuzt, die Arme rechtwinklig von sich gestreckt: So lag und wartete sie in gewisser Ruhe, dass auch er den Wechsel zu ihnen hin, die Unio vollzöge.



Eingereicht am 22. Februar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.


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