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Lebe deinen Traum - träume nicht dein Leben

© Martina Herrnbrodt


Sicher ein Grund, warum ich nun in die Tasten haue und meine geistigen Ergüsse und freizeitphilosophischen Ansätze zu Papier und damit zu Ihnen zu bringe, und Sie hoffentlich mehr belustige als belästige.
Aber zurück zu meinem auserkorenen Lebensmotto. Ist doch nichts Falsches, oder? Schließlich habe ich nur ein Leben und mit knapp vor der vierzig darf ich mir doch mal die Frage stellen, soll das jetzt alles gewesen sein?
Ich habe keinen Grund unzufrieden zu sein, einen lieben Mann, zwei gesunde Kinder, Haus, das BWL-Jodeldiplom rechtzeitig mit Ende der Elternphase abgeschlossen um nicht nur den Traumjob in der Tasche, sondern auch noch in Teilzeit !!! zu haben!!!
OK, mein Mann bemerkt nicht, wenn ich beim Friseur war - selbst nicht, wenn ich von blasser Blonden zur rassigen Roten mutiere. Aber er kommt pünktlich nach Hause, achtet und bewundert mich sogar ein klein wenig, auch und obwohl ich ihn mit meiner nachlässigen Terminplanung immer wieder auf die Palme bringe.
Leider gibt's da auch so manche Kleinigkeit an ihm, die mich verlässlich und regelmäßig zur Weißglut bringt. Frage ich abends: "Schatz, ich geh ins Bett, kommst du auch?" sagt er: "Ja, gleich" ... Stunden später (ja meine Herren so lange dauert das, wenn man zwei-, dreimal die Programme durchzappt und sich noch bettfertig machen muss) erreicht er denn auch schon die eheliche Liebesstätte, die sich dann aber leider schon wieder zu meiner ganz gewöhnlichen Schlafstätte zurückentwickelt hat. Auch seine gezielte Griffe an bekannte erogene Zonen machen mich wütend und zeigen demzufolge nicht die gewünschte Wirkung. Ich zische - er brummt, na denn "gute Nacht".
Aber Träume habe ich und Fantasien - ich möchte und bin bereit dazu, diesen Traum zu leben. Umso mehr, da es da einen Mann gibt, der meine Schmetterlinge dazu bringt mir dieses angenehme Kribbeln zu verschaffen und es wirksamer als 'Atkins' und 'Brigitte' schafft meine Hüftpfunde (und auch alles andere) zum Schmelzen zu bringen.
Wir hatten vier Tage - es ist unglaublich wie viel Sex man haben kann. Genau genommen darf ich mich dann auch nicht darüber wundern, wenn eben dieser Mann nach zwei Tagen und mehreren Runden mir direkt unter meinen Hüften entschlummert.
Man kann sich vorstellen, welche Gedanken mir durch den Kopf gingen. Vielleicht hätte ich nicht so egoistisch darauf reagieren und mich mit der Brühwurst auf meinem Kaiserbrötchen begnügen sollen, als er sich morgens die beiden saftigen Scheiben Delikatessschinken unter den Nagel und auf das einzige Körnerbrötchen ziehen wollte. Auch am Abend hätte es mich doch nicht umgebracht, wenn er sein Kaloriendepot ausschließlich mit den guten Vorspeisehäppchen aufgefüllt hätte. Möglicherweise hätte ich auch so zuvorkommend sein sollen, ihm bereits nach zwei oder dreihundert Stößen einen Orgasmus vorzutäuschen. Aber wer hätte das ahnen können, dass er zweihundert monotone Stöße weiter sich selbst in das Reich der Träume katapultiert, die er mir zuvor versprochen hatte.
Ich bin vor dem Frühstück nach Hause gefahren und überließ ihm gerne den Delikatessschinken samt Brühwurst und genieße seitdem, dass mein Mann mir meine Lieblingshappen zuschustert und seine gezielten Griffe an die wiedererwachten erogenen Zonen weiß ich sehr wohl zu schätzen.
Und die Moral von der Geschicht:
das Sprichwort ist richtig, die Ausrichtung nicht ;-)



Eingereicht am 09. Februar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.


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