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Kurzgeschichtenwettbewerb "Schlüsselerlebnis"

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Der Traum

© Silvia Walter


Ein junger Mann im Alter von 22 erzählte mir von seinem Traum, den er neulich erlebt hatte. Es war ein sehr ungewöhnlicher Traum, aber ich war wirklich fasziniert. Sein Traum begann wie folgt:
Ich ging anfangs durch einen kleinen, engen, dunklen Tunnel und kam anschließend zu einer kleinen schwarzen Tür, sie stand offen und ich schlich vorsichtig in den Raum dahinter, es schien so, als wäre er die Mitte von allem. Überall schillerten bunte Farben, es war einfach wunderschön und ich konnte meinen Blick nicht mehr entreißen. Ich ging weiter und sah eine große silberne Tür. Langsam öffnete ich sie und ein greller Lichtstrahl entgegnete mir, plötzlich ertönten laute Stimmen, ich blickte nach links und sah wie zwei Männer diskutierten. Ich versteckte mich hinter einem Felsen und belauschte die beiden. "Warum hast du mich so leben lassen, ich wurde gehasst, gepeinigt, nur weil ich schwarz bin und ein Jude. Die Menschen haben mich verletzt und du hast nichts unternommen!" Kurze Stille trat ein und dann sagte die zweite Stimme leise "Ich habe dich zu mir geholt, jetzt darfst du im Paradies leben, hier ist jeder gleich und das höchste Gebot ist Liebe, deine Belohnung ist das ewige Leben." "Aber manche Menschen kommen ins Paradies obwohl ihnen nicht das Gleiche wie mir widerfahren ist, warum hast du mich gewählt?" "Das konnte ich nicht aussuchen, ich lasse leben und bestimme nicht wie dein Leben aussieht." Plötzlich wurde es ganz leise und ich hörte ein leises Schluchzen. Rechts von mir erblickte ich ein kleines Mädchen mit einem Teddybären in ihrer Hand. Sie sah mich an und umklammerte mein Bein. Ich fühlte mich auf einmal ganz seltsam, dem Tode nahe. Ich nahm das Mädchen hoch und ging mit ihr den Weg zurück. Die Kleine hörte auf zu weinen und lächelte. Ich fühlte mich für sie verantwortlich.
Endlich kam ich zu der schwarzen Tür, doch etwas hielt mich auf das Mädchen mitzunehmen. Das Kind verschwand im Nichts und ich fiel plötzlich hinab. Ich hörte einen dumpfen Knall und lag wieder in meinem Bett. Ich machte die Augen auf und stand auf. Mein Bettzeug war total verschwitzt und ich bekam Kopfweh.



Eingereicht am 04. Februar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.


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