Mein Atem beschlägt einen Teil der kalten Scheibe des Fensters hinaus zum Garten. Blicklos sahen meine Augen hindurch, vermochten keinen bestimmten Punkt zu fixieren.

Ich sehe ein Spiegelbild, doch es ist nicht das meine.

Ich fühle den frühen Winter, doch es ist der letzte Herbst.

Ich möchte wieder lachen, doch eine kalte Träne löst sich einsam aus meinem Augenwinkel.

Mein Körper ist im Fieber, doch ich spüre eisige Kälte, begonnen in meinen Händen, erstreckt bis in das Herz.

Einsamkeit umarmt mich, als ich dich im Spiegelbild erblicke. Du bist immer bei mir, und doch so unerreichbar entfernt. So weit wie der nächste Sommer, den ich wohl nie spüren werde.

Meine Hand hebt sich zitternd und will dein ebenmäßiges, anmutendes Gesicht berühren. Möchte deine Lippen nachfahren, deine Haut umschmeicheln, dein Haar durchstreichen. Doch ich berühre etwas Kaltes.

Ich schließe müde die Augen.

So kalt fühltest du dich an?

Ich habe Angst, dass du zerbrichst.

So kalt war dein Gesicht?

Ich möchte nicht, dass du von mir gehst.

So leer waren deine Augen?

Ich verlange danach deine Sehnsucht zu spüren.

Ich öffne meine Augen träge.

Was sehe ich? Bin das ich? Ich kenne mich nicht mehr. Du hast mich mitgenommen, in deine Welt.

Es ist so weiß, doch es ist nicht Winter.

Was sehe ich? Tote Bäume, vertrocknete Blätter, vergangenes Leben. Ich vermag in deine Seele zu blicken, der du doch bist so weit entfernt. Ich vermag zu sehen, was kein anderer sieht.

Du lächelst.

Fühlst du meine Gedanken? Du bist so weit fort. Ich sehe dein Spiegelbild.

Meine letzte Erinnerung an dich. Du bist so kalt. So kalt.

Meine Hand sinkt wieder, meine Augen blicken durch das Glas hinaus in den Garten.

Was sehe ich?

Schneeflocken fallen trauernd auf das verblassende Leben.