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Kurzgeschichtenwettbewerb "Schlüsselerlebnis"
Das Schlüsselerlebnis
© Heike Reyda
Durch Zufall lernte ich sie auf einer Zugfahrt nach Mannheim kennen. Wir saßen uns im Abteil direkt gegenüber, am Fenster, und während ich die Landschaft an uns vorüberhuschen sah, beobachtete ich sie aus den Augenwinkeln heraus. Sie sah sehr interessant aus: Ihr langes dunkles Haar bildete einen interessanten Kontrast zu ihren kornblumenblauen Augen, die immer mal wieder für einen kurzen Augenblick den meinen begegneten. Meist in der Fensterscheibe. Ich erinnere mich weder wer von uns beiden den Anfang gemacht
hat noch wie unser Gespräch begann, doch bereits nach kurzer Zeit unterhielten wir uns angeregt. Da sich außer uns niemand im Abteil befand und uns somit auch keiner stören konnte, nahm unser Gespräch schon bald vertraulichere Züge an.
Ihr Name war Alex. Sie arbeitete als Sachbearbeiterin in einer kleinen Firma, war 28 Jahre alt - fast auf den Tag genau ein Jahr älter als ich - und fuhr übers Wochenende einen Freund in Mannheim besuchen. Diesem Freund, so berichtete sie mir, verdanke sie ein für sie überaus bedeutsames Gespräch. Dieses Gespräch habe eine in ihr festgefahrene Sichtweise gesprengt und somit für sie weit reichende Veränderungen nach sich gezogen. Erst kürzlich sei er bei ihr zu Besuch gewesen, eines verregneten Nachmittags seien
sie über den Weihnachtsmarkt geschlendert und hätten nach einer ganzen Weile in einigermaßen durchgefrorenem Zustand an einem Glühweinstand Halt gemacht. Ursprünglich hatten sie sich dort eigentlich gar nicht mehr allzu lange aufhalten wollen, dazu war es einfach viel zu kalt, doch unerwarteterweise habe sich dann ein sehr interessantes Gespräch entwickelt, so dass sie die Kälte eine ganz geraume Zeit lang vergessen hätten. Doch um mir dieses Gespräch näher erklären zu können, müsse sie weiter ausholen und ein
wenig von sich berichten.
Sie habe es im Leben nicht immer ganz leicht gehabt. Freilich gäbe es weitaus schlimmere Schicksale als das ihre, das müsse sie unbedingt hinzufügen, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, dass sie als in Deutschland lebende Westeuropäerin sich beklage! Obwohl es eigentlich auch keine Klage im engsten Sinne sein solle, sie habe sich schon immer eher als ihr eigenes Studienobjekt betrachtet. Sie studiere sozusagen sich selbst, um daraus Rückschlüsse auf die menschliche Psyche ziehen zu können. Daher habe sie
auch seit jeher alles, was sie beträfe oder in Interaktion zu ihr passiere, hinterfragt und zu entschlüsseln versucht. Mal gelänge es ihr besser, sich aus einer gewissen distanzierten Perspektive heraus zu betrachten, mal schlechter. Das käme auf die jeweiligen äußeren Umstände an. Außerdem habe sie sich mit den verschiedensten Themen wie Philosophie, Psychologie, Homöopathie, Astrologie, ja sogar mit Steinheilkunde befasst, um ihr Wissen in Bezug auf den Menschen und seine Einbindung in seine Umgebung - sowohl
im weitesten als auch im engsten Sinne - besser verstehen zu können. Aber darauf näher einzugehen, würde zu weit führen und die Kapazitäten dieser Zugfahrt bei weitem sprengen. Jedenfalls habe sie den Großteil ihrer Kinder- und Jugendzeit in Krankenhäusern verbracht (warum, wollte sie mir aus welchen Gründen auch immer nicht näher erläutern), was bei ihr einen gewissen Hang zu Schwermütigkeit und Depressionen hinterlassen habe, die sie mal mehr, mal weniger im Griff habe. Auch gelegentliche Panikattacken seien
ihr keineswegs fremd.
Erschwerend kam auch der Umstand hinzu, dass sie ihre Eltern recht früh verloren habe und bei einer entfernten Tante aufgewachsen sei, die mit Kindern eigentlich nicht wirklich viel am Hut gehabt habe. Kalt sei sie gewesen, streng und alles andere als warmherzig. So kam es, dass sie sich bereits mit sechzehn entschloss auszuziehen und selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Ihrer Tante sei dies nur recht gewesen. Bei ihrer unermüdlichen Suche nach Liebe und Akzeptanz habe sie sich die seltsamsten Männer an
Land gezogen.
Der Erste, mit dem sie sogar einige Jahre zusammengelebt habe, sei ein rechter Macho gewesen, der sich von vorne bis hinten von ihr habe bedienen lassen. Doch sie habe sich ziemlich viel von ihm gefallen lassen, da er ihr das Gefühl vermittelt habe, geliebt und gebraucht zu werden. Dafür habe sie sogar lange Zeit darüber hinweggesehen, dass er sie belogen und betrogen habe. Als sie es endlich geschafft habe, ihn aus der gemeinsamen Wohnung zu werfen, habe es nicht lange gedauert und sie hätte sich erneut verliebt.
Doch auch diese Beziehung erwies sich nach kurzer Zeit als Fiasko: Als sie schwanger wurde, fiel die Maske des Vaters ihres zukünftigen Kindes und unter der vermeintlichen Warmherzigkeit offenbarte sich eine nie zuvor erlebte Kaltschnäuzigkeit. Er beleidigte und erniedrigte sie, wo er nur konnte, bevor er das Weite suchte. Und das hatte natürlich auch seinen Grund. Sie grinste ironisch. Sein Vater! Er habe ihm nicht genug Liebe geschenkt und außerdem habe er als Kind so furchtbar viel Verantwortung tragen müssen.
Und arbeiten! Während die anderen Kinder spielen durften, hatte er arbeiten müssen. Darum könne er auch nicht bei ihr bleiben. Sobald sich etwas als Verpflichtung offenbare, empfände er einen so schrecklichen Druck, dass er über kurz oder lang den unwiderstehlichen Drang verspüre, die Flucht zu ergreifen. Er halte das einfach nicht aus! Das müsse sie doch wohl verstehen! So eröffnete sich ihr eine nicht ganz einfache Situation, da sie kurz zuvor auch noch ihren Job verloren hatte. Zu allem Überfluss hatte sie
auch bereits ihre Wohnung gekündigt gehabt, da sie mit dem Vater ihres Kindes hatte zusammen ziehen wollen, was dieser anfangs auch durchaus unterstützt habe.
Ihrer Zähigkeit und einem Wohnberechtigungsschein verdanke sie es dann doch, dass sie gerade noch rechtzeitig eine Wohnung gefunden habe, bevor sie ganz auf der Straße gestanden hätte. Auch die darauf folgenden Jahre waren nicht die leichtesten: Kämpfe und Prozesse um Kindesunterhalt, Sozialhilfe und so weiter, der beste Nährboden also, um ihre Depressionen immer wieder zum Erblühen zu bringen.
Auch Freund Nummer drei, mit dem sie erst eine kurze Fernbeziehung geführt habe und dann wohl etwas verfrüht zusammengezogen sei, da sie ganz in der Nähe, wo er wohnte, endlich einen Job gefunden hatte, habe sich schon recht bald als ein Fall für den Psychologen entpuppt: Seine Mutter habe ihm nicht genügend Liebe gegeben als er ein Kind war und darum klammere er sich - mit über vierzig - mit aller Kraft an seine Partnerinnen. Das seien Verlustängste. Das müsse sie doch wohl verstehen! Keinen Schritt durfte sie
nun mehr alleine tun und unaufhörlich sollte sie ihm in irgendeiner Form Selbstbestätigung geben. Ansonsten war er sehr herrisch - schließlich hatte er zu dem Zeitpunkt bereits zehn Jahre alleine gelebt und wusste ganz genau, was sein durfte und was nicht, was richtig war und was falsch. Mit seinen zwei Kindern aus erster Ehe hatte sie nun insgesamt vier Kinder: seine zwei, ihres und ihn. Als dann auch noch im letzten Augenblick der Traum vom Job wie eine Seifenblase zerplatzte, war es bis zur nächsten Depression
nicht mehr weit.
Doch auch aus dieser Situation habe sie sich frei gekämpft. Es sei ihr immer sehr wichtig gewesen, immer wieder aufzustehen, egal was passiert. Als sie sich einigermaßen von diesem Schreck erholt hatte, fand sie den Mut für eine neue Beziehung: Psychofall Nummer vier stand auf der Matte! Auf den ersten Blick ein feuriger, warmherziger Romantiker und auf den zweiten …? Ob eigentlich "Mutter Theresa" auf ihrer Stirn stünde, begann sie sich langsam zu fragen? Nach zwei Monaten Romantik und Leidenschaft
ist alles vorbei. Wieder einmal sind seine Eltern schuld daran, dass er mit über dreißig absolut beziehungsunfähig ist! Seine Mutter neigte zu Depressionen und sein Vater zu Aggressionen. Darum kann er es verständlicherweise auch nicht aushalten, wenn einer nicht immer nur glücklich ist. Muss bei der ersten Schwierigkeit davonlaufen! Hält es eben einfach nicht aus. Schwierigkeiten machen ihn nämlich aggressiv wie den Vater oder wechselseitig auch mal depressiv wie die Mutter. Das müsse sie doch wohl verstehen!
Manchmal habe er sich schon überlegt, ob er sein Problem nicht angehen solle. Aber eigentlich gehe es ihm doch gut. Eigentlich sind ja die anderen schuld daran, die mit ihrem Verhalten sein Verhalten wiederum nahezu provozieren! Und eigentlich will er es ja auch gar nicht so genau wissen. Eigentlich will er doch nur glücklich sein … Das kann doch wohl nicht so schwer sein! Und was gibt es da für einen einfacheren Weg als seine ganzen Probleme immer der jeweiligen Freundin in die Schuhe zu schieben und weiter
nach der Frau zu suchen, die ihn für alle Zeit mit ihrer immerwährenden Lebensfreude und Stärke von seinen Problemen ablenkt?
Oh, sie sei es so leid! Doch bevor sie anfange zu jammern, wolle sie doch in Zukunft besser hinschauen, in wen sie sich verliebe. Schließlich trage sie ja offensichtlich in irgendeiner Form dazu bei, dass derartige Situationen erst möglich werden könnten. Doch wie? Irgendwann sei sie dann endlich dahinter gekommen, dass sie tatsächlich wohl eine zu ausgeprägte "soziale Ader" haben musste. Da sie gleichzeitig so stark wirke und es ja irgendwie auch sei, zöge sie diese Psychofälle nahezu an wie ein Magnet.
Irgendwie hätte genau dieser Typ Mann offensichtlich bei ihr das Gefühl, dass sie ihn von seinen Problemen erlösen könne. Aber bitte ohne eigenes Hinzutun. Und ohne die Schattenseiten gänzlich aufzudecken bitte, denn das beeinträchtigt schließlich die Lebensfreude! Da das auf Dauer nicht gut ginge, da sie wie jeder andere Mensch auch ihre schwachen Momente habe und man eben nicht aufarbeiten könne, ohne genau hinzusehen, hätten diese Beziehungen nie lange funktioniert. Nachdem also auch diese Beziehung gescheitert
war, habe sie wie gesagt endgültig beschlossen, beim nächsten Mal genauer hinzuschauen und sich auch nicht mehr so leicht manipulieren zu lassen.
Sie habe nun fest beschlossen, dieses ihr eigene Muster zu durchbrechen. Und an dieser Stelle seien wir wieder beim ursprünglichen Punkt angelangt! Beim eigentlichen Thema. Beim ihrem so genannten Aha-Erlebnis nämlich. An diesem besagten Tag am Glühweinstand also habe sie ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit ihrem Freund geführt. Es war wie so oft mal wieder um Menschen gegangen, die sich im Leben gehen lassen. Die sich immer beklagen und immer anderen die Schuld an ihren Lebensumständen gäben. Angefangen
bei denen, die sich über die Ramschstände in der Innenstadt beschweren, gleichzeitig aber - obwohl sie es finanziell gesehen durchaus nicht nötig hätten - auf Schnäppchenjagd zu Aldi gingen und auch noch stolz darauf seien. Die sich offensichtlich keineswegs bewusst seien, dass gerade sie mit ihrem Verhalten dazu beitragen würden, dass es nur noch billig, billig, billig gäbe und Slogans wie "Geiz ist geil" überhaupt erst entstehen könnten. Die denken, sie könnten nur Vorteile erlangen, ohne an anderer
Stelle etwas dafür geben zu müssen - in diesem Fall nämlich ein Stück Lebensqualität, da sich eben unter anderem das Stadtbild negativ verändere, weil schöne, kleine Läden schließen müssten, um Billig-Billig-Ketten Platz zu machen. Die immer noch nicht gemerkt hätten, dass das Leben ein Fluss sei. Bis hin zu ihren "Psychofällen". Die jammerten und klagten, aber ihre Probleme nie angingen.
"Das macht mich so ärgerlich und irgendwie konnte ich meine Freunde bislang nie wirklich lange ernst nehmen", sagte ich zu ihm. "Ich hasse es, dass man nur jammert, aber nie versucht etwas zu ändern! Ich weiß, dass das in gewisser Weise arrogant ist. Aber ich denke, ich habe es doch auch nicht leicht gehabt und habe mich auch selbst immer wieder aufgerappelt. Wenn es nötig war, bin ich zur Psychologin, zum Familiensteller oder sonst wo hin. Ich schaue nicht weg und gebe immer nur anderen die Schuld!
Auf der einen Seite verachte ich solche Menschen irgendwie, aber auf der anderen Seite ist es mir auch peinlich, dass ich sie verachte, weil das eben total arrogant ist, aber ich kann da einfach nicht über meinen Schatten springen! Ich würde sie wirklich gerne verstehen, aber ich kann es nicht! "Diese Menschen fühlen sich eben als Opfer ihrer Umstände und haben das Gefühl, dass sie die Kraft nicht haben, um eine Veränderung herbeizuführen!", nahm mein Freund - der schon immer gerne eine oppositionelle
Haltung eingenommen hat, rein aus Prinzip versteht sich - die Verteidigung wieder auf.
Und während ich gerade an einer Formulierung dafür feile, dass man doch Verantwortung für sein Leben übernehmen muss und so weiter, durchfährt es mich plötzlich wie ein Blitz: Ich weiß nicht mehr, was es war, ob es die Art und Weise war, wie mein Freund den letzten Satz formuliert hat oder ob es ein spezielles Wort war, das er verwendet hatte. Keine Ahnung. Jedenfalls schien mir alles im Bruchteil einer Sekunde klar zu werden, worüber ich Jahre lang gegrübelt hatte! Es war dieser verflixte Glaubenssatz! Das Einzige,
das mich von den Menschen unterschied, über die ich mich soeben beklagt hatte, war nur dieser eine kleine verflixte Glaubenssatz aus meiner Teenagerzeit!
Als ich siebzehn Jahre alt war, hatte ich von einer damaligen Freundin ein Buch erhalten. Es war ein für mich sehr interessantes Buch gewesen. Schon allein der geheimnisvoll wirkende Einband hatte mich in seinen Bann gezogen. Es zeigte Bilder von einem Künstler, der sich mit Astrologie befasste. In jedem Bild zu einem der zwölf Sternzeichen waren Symbole eingearbeitet. Symbole zu den Planeten, den zugehörigen Engeln, Tarotkarten und alles Mögliche. Und jedes Bild wurde bis ins Detail erläutert. An irgendeiner
Stelle dieses Buches - ich weiß leider weder wer dieses Buch geschrieben hat noch den Namen des Künstlers, da ich es später weiterverschenkt habe - wurde ein Satz genannt, der einem gewissen Hermes Trismegistos zugeordnet wird, und der besagt: "Wie oben so unten und wie innen so außen." Dieser Satz hat sich mir ins Gedächtnis eingebrannt. Er besagte für mich erstens, dass sich das Leben auf der Erde in den Planetenkonstellationen widerspiegele und umgekehrt - was für mich zum damaligen Zeitpunkt sowieso
eine unwiderlegbare Tatsache zu sein schien - und zweitens, dass die Art und Weise, wie man seine Umwelt erfährt und erlebt, Rückschlüsse auf die menschliche Psyche zuließe. Das hieß für mich demnach eindeutig, dass sich, wenn ich nur in der Lage wäre, in meiner Psyche gründlich aufzuräumen und sämtliche im Laufe meines Lebens angesammelten negativen Erfahrungen zu neutralisieren, dann auch all meine äußeren Lebensumstände so gestalten würden, wie ich es mir wünschte!
Dieser Satz hat mich zum "Täter" gemacht. "Täter" im Sinne von "das Leben selbst in die Hand nehmen". Er hat mich geleitet, hat mich immer wieder aufstehen lassen, egal wie oft ich gefallen bin. Hat mich hinschauen lassen, denn nur wer die Wahrheit kennt, kann "Meister über sein Leben" werden. Allein der Umstand, dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt bereit war, diesen Satz zu meinem Glaubenssatz werden zu lassen, hat mein Leben in andere Bahnen verlaufen lassen, als es
mit Sicherheit verlaufen wäre, hätte ich mich unbewusst für einen anderen Glaubenssatz entschieden.
Das hat mir mit einem Schlag meine mir selbst so verhasste Arroganz gegenüber den Menschen genommen, die sich unbewusst für die Rolle des Opfers entschieden haben und es ganz einfach nicht merken. Ich kann sie auf einmal besser verstehen. Und ich bin sehr froh darüber, dass ich das Glück hatte, mir - ebenfalls, ohne dass ich mich wirklich bewusst dafür entschieden hätte - diesen Satz zur Maxime gemacht zu haben." Seither sei sie ein wenig bescheidener geworden, meint sie. Sie wollte noch irgendetwas sagen,
doch leider mussten wir uns an dieser Stelle überstürzt voneinander verabschieden.
Wir hatten nicht einmal mehr Zeit, Telefonnummern auszutauschen. So vertieft waren wir in unser Gespräch gewesen, dass sie es beinahe versäumt hätte, rechtzeitig auszusteigen! Noch auf dem Weg nach Hause machte ich mich daran, meine eigenen Glaubenssätze zu überprüfen. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen muss ich sagen. Und so ist Alex' Gespräch am Glühweinstand oder eben einfach der Umstand, dass ich an jenem Tag genau jenen Zug und jenes Abteil gewählt habe, auch zu meinem eigenen Schlüsselerlebnis geworden
- denn auch ich habe danach Einiges an mir entdeckt und verstanden, von dem ich bis zu jenem Zeitpunkt noch nicht die geringste Ahnung gehabt hatte.
Dieses Erlebnis hat mein Leben total umgekrempelt. Eine Woche später zog ich bei meiner Freundin aus. Auch mir war die Lust endgültig vergangen, weiterhin die Rolle des Opfers zu spielen.
Eingereicht am 01. Februar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.