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Kurzgeschichtenwettbewerb "Schlüsselerlebnis"
Wie riecht der Frühling?
© Magdalena Wolf
Beschauliche Gassen führen dort hin. Vorbei an grünen Bäumen, duftenden Blumen. ein kleines Cafe, an der Ecke, dort wo die Menschen gerne sind. Gebettet in einen roten Stuhl sitzt sie und sinnt nach der Vergangenheit. Viel ist geschehen. Die Liebe ist etwas Schönes. Dachte sie, doch sie vergeht, warum ist sie wohl bei mir gegangen, ich sollte mich wohl nach neuen Ufern umsehen.
Sie bleibt sitzen, schwimmt nicht davon. Der Rauch der Zigarette steigt nach oben, macht schöne Formen in den lauen Wind.
Sie erkennt die Vergänglichkeit. Meine Eltern sind gegangen, murmelt sie leise. Sie haben mir nie erzählt wie der Frühling riecht. Leise raschelt der Wind, streicht ihr um das Haupt.
Eigentlich müsste sie schon da sein. Sie hasst das Warten.
Morgen ist Montag. Das Leben beginnt von neuem. Wieder die Möglichkeit sich zu verändern. Veränderung ist gut, stehen auch, dann kann man die Welt besser sehen, denkt sie leise.
Sie kommt, in weiter Ferne ist sie zu erkennen. Genug der Gedanken, die Gegenwart ruft, die Zukunft noch viel lauter. Sie setzt sich. Worte, Sätze, Erzählungen sind zu hören. Weißt du wie der Frühling riecht fragt sie. Nein sie weiß es nicht. Die Sonne geht langsam unter. Sie verabschieden sich. Ich denke an dich sagt sie.
Der Weg ist nicht weit. Sie geht ihn gerne. In Gedanken, sieht sie Bäume, Blumen, Menschen. Leise fragt sie, wie riecht der Frühling wohl? Er riecht wie er ist, manchmal traurig, freudig, duftend, einfach, er riecht nach neuem Leben, Veränderungen, Liebe, nach Stehen bleiben.
Sie geht weiter bleibt nicht stehen. Die Tür ihres Hauses ist offen. Sie geht hinein, schreibt ihrem liebsten Freund. Ich weiß wie der Frühling riecht, wenn du es wissen willst, ich erzähl es dir. Er ist wunderschön.
Warum haben mir das meine Eltern nie erzählt, fragt sie.
Eingereicht am 28. Januar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
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