Mit Marcus war ich über drei Jahre zusammen. Es war schön. Wir liebten uns und wohnten in einer gemeinsamen Wohnung. Es tat so gut ihn zu haben. Er war immer für mich da, er war meine Schulter zum Anlehnen, mein bester Freund, mein Liebhaber! Wir wollten heiraten aber dann stand eines Tages die Polizei vor meiner Tür. Sie sagten mir, Marcus sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie sprachen mir ihr Beileid aus, aber das habe ich nicht mehr mitbekommen. Hannah ist meine beste Freundin, sie geht mit mir einkaufen. Ich brauche noch Klamotten, ich habe nämlich nichts Schwarzes. Es fällt mir schwer. Muss ich überhaupt auf die Beerdigung? Ich glaube ich kann das nicht. Warum muss ausgerechnet Marcus sterben? Der Tag ist gekommen. Was mir bevorsteht ist die schrecklichste Stunde in meinem Leben. Ich habe Angst. Ein Glück ist Hannah bei mir. Nun stehe ich am Grab meines Freundes. Was mache ich hier? Am liebsten würde ich auch sterben. Ein Teil von mir ist schon gestorben.

Die Zeit vergeht. Sommer, Herbst, Winter, Frühling. Marcus ist seit über einem Jahr tot. So langsam komme ich über seinen Tod hinweg aber wenn ich manchmal an ihn denke, spüre ich einen kleinen Schmerz. Ich habe einen Mann kennen gelernt, abends in einer Bar. Er heißt Tom. Heute Abend sind wir verabredet. Ich weiß dass es ein schöner Abend wird. Ich kann wieder Spaß haben. Er wird mich heute Nacht nach Hause bringen und dann lege ich mich in mein Bett, das Bett das mal Marcus und mir gehört hat und ich werde mich wenigstens ein bisschen freuen können.