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Kurzgeschichtenwettbewerb "Schlüsselerlebnis"
Ende einer Kindheit
©Rainer Kodritsch
Wenn wir in Stunden der Muse an unsere Kindheit zurückdenken, dann werden die meisten von uns ohne sich lange zu besinnen eine Flut von Bildern vorüberziehen sehen, Bilder die Schönes und Heiteres widerspiegeln, Begebenheiten an die wir uns gerne erinnern, kindliche Abenteuer, glücklich überstandene Gefahren, Lustiges, oder einfach Situationen die uns ein Lächeln abgewinnen. Wir werden aber auch Dinge sehen, die uns weniger fröhlich stimmen, Bedrückendes, zuweilen Hässliches oder gar Grausames. Wie auch immer,
in fast jedem von uns schlummert ein reicher Schatz lebendiger Zeugnisse einer vergangenen, längst versunkenen Welt. Kaum einer, der nicht imstande wäre, spontan einen Rattenschwanz an solchen Erlebnissen aus dem tiefen Reservoir seiner Erfahrungen an die Oberfläche zu locken, deren buntfarbenes Kleid noch genauso leuchtet wie vor Jahrzehnten, als der Zeitpunkt jener Geschehnisse noch nicht so weit in der Vergangenheit zurücklag wie heute, mag sie also ohne sonderliche Anstrengung fein säuberlich vor sich auf
dem Tisch ausbreiten.
Würden wir aber aufgefordert werden, den Übergang der einzelnen Lebensabschnitte exakt zu orten, würde wohl so mancher in arge Bedrängnis kommen und wäre nicht in der Lage, diesen genau zu lokalisieren oder ihn wenigstens mit einem bestimmten Erlebnis in Verbindung zu bringen. Denn für die meisten von uns verlaufen solche Veränderungen nicht abrupt, sondern fließend, still und ohne großes Getöse, ja fast unbemerkt hinter unserem Rücken ab, grad so, als wollte sich das Leben nicht in die Karten schauen lassen
bei seinem kreativen Akt und die Arbeit lieber im Verborgen, im Dunklen verrichten. Erst hinterher stellen wir fest, dass wir irgendwann der Kindheit entwachsen sind, auch die Jugend sich heimlich davongestohlen hat und der Zauber der Zeit uns längst in Erwachsene verwandelt hat. Wie ein Schmetterling sind wir, der sich seines vergangenen Raupendaseins vielleicht noch bewusst, aber nicht mehr weiß, wie und wann die eigentliche Metamorphose vom Kriechtier in ein Wesen der Lüfte vor sich gegangen ist.
Doch einigen wenigen ist es gestattet, einen solchen Umbruch bewusst zu erleben. Warum dies so ist, mag ich nicht zu beantworten. Gewiss aber ist es jenen auch nur möglich, weil besagte Wandlung mit einem markanten, meist schmerzhaften Erlebnis einher gegangen ist. So auch bei mir. Obwohl ansonsten meine Kindheit im Großen und Ganzen recht glücklich und eher unspektakulär verlief. Natürlich gab es zwischendurch immer wieder gewisse Einschnitte, welche mein kindliches Herz bluten ließen. Doch waren diese allesamt
nur Kleinigkeiten im Vergleich mit den seelischen Erschütterungen, die so manch anderer in jenem prägenden Lebensabschnitt erleben musste. Vielleicht am ehesten noch nennenswert der Umzug aus meiner geliebten, gebirgigen Umgebung mitten in eine rauchende und stinkende Industrielandschaft hinein. Ich weiß noch gut wie ich tränenüberströmt neben der nagelneuen Küchenkredenz gestanden habe, als unser Nachbar, der gute Mann, mich bei meinen Eltern ablieferte, nachdem diese mit der Umsiedelei fertig waren, und sehe
noch deutlich vor mir, wie er, sich verabschiedend, meine ganze glückliche Welt, alles was mir bis dahin lieb und teuer gewesen war, mit sich fortnahm.
Doch rasch gewöhnte ich mich an die raue, laute Umgebung, in der stets ein Hauch von Eisen und Rost in der Luft lag und schon beim nächsten Umzug, zwei Jahre später, empfand ich nichts Schmerzhaftes mehr dabei, mich von meiner zweiten Heimat loszureißen, um von der nunmehr dritten empfangen zu werden.
Dabei wurde mir dieser Empfang von den dort ansässigen Altersgenossen nicht gerade leicht gemacht. Außer mir waren noch drei andere Knaben in das mir so groß erscheinende, eben fertig gestellte Wohnhaus eingezogen. Und wir vier wurden erst einmal auf Herz und Nieren geprüft, wie weit man uns ungestraft verprügeln konnte, ehe wir als vollwertiges Mitglied in der Gemeinschaft der unter 12-Jährigen akzeptiert wurden. Und wir hielten uns nicht schlecht, angesichts der zahlenmäßigen Übermacht, derer wir uns gegenüber
sahen. Man sollte nun annehmen, dass so etwas zusammenschweißt. Doch wir Neuen waren in unserem Charakter zu verschieden, zu gegensätzlich, um länger miteinander Kontakt zu pflegen, als die Notwendigkeit uns aufzwang. Kaum waren die ersten Angriffe erfolgreich abgewehrt, waren die immer wieder aufs Neue anrennenden, mit Lehmbrocken und Kieselsteinen bewaffneten Horden zurückgeschlagen, da begann sich bei mir schon Sympathie für den Gegner breit zu machen. Ich spürte in meinem Innersten, dass mich mit den uns
umzingelnden Feinden mehr verband als mit meinen drei Kampfesgenossen, welche mir das Schicksal zur Seite gestellt hatte, die ich mir aber freiwillig sicher nie zu Freunden gewählt hätte. Einer von ihnen sollte später jedoch eine entscheidende Rolle in meinem Leben spielen. Allerdings nicht als Gefährte, sondern als erbitterter Gegner. Doch davon später.
Unsere verschworene Gemeinschaft löste sich daher auch schon in dem Moment auf, wo wir von dem Rest der Dorfkinder als ihnen ebenbürtig angesehen und in Ruhe gelassen, ja, sogar umworben wurden, zur Verstärkung der eigenen Streitkräfte, versteht sich. Und so stand für jeden von uns dem Eintritt in eine der verschiedenen Banden nichts mehr im Weg. Was zumindest für mich sehr viel mehr Anziehungskraft hatte, als weiter die Rolle des Außenseiters beizubehalten. Wie sich meine drei Kameraden in dieser Sache verhielten
weiß ich nicht mehr, ich jedenfalls fand mich bald als neues Mitglied in einer dieser Schmalspurgangs wieder. Von nun an galt es, meinen Platz innerhalb der Gruppe zu behaupten. Dass mir dies nicht schwer fiel, konnte wohl nur daran liegen, dass Bewegungsdrang und Rauflust Teil meiner kindlichen Natur waren. Obwohl nicht groß oder besonders kräftig gebaut, kannte ich so etwas wie Unsicherheit oder Angst vor dem Feind selbst dann nicht, wenn es galt einen körperlich überlegenen Gegner die Stirn zu bieten. Ja meist
war es mir sogar höchste Lust, gerade die anscheinend Stärkeren durch einen schnellen, unerwarteten Angriff zu überraschen und wenn schon nicht zu besiegen, dann doch wenigstens zu beeindrucken. Dass es dabei nie zu ernsthaften Verletzungen kam lag wahrscheinlich daran, dass es unter uns Kinder einen Ehrenkodex gab, ein ungeschriebenes Gesetz, welches dem Sieger verbot, den Unterlegen weiter zu drangsalieren sobald dieser die Worte - ich geb's auf - von sich gab. Damit gab er offen seine Niederlage zu und anerkannte
die Überlegenheit des anderen, deklarierte sich also selbst als Verlierer und sein Gegenüber als Sieger. Und was mehr als den moralischen Sieg über seinen Gegner hätte es zu gewinnen geben. Ruhm und Ehre, dies war es, worum es uns ging. Und da dem Unterlegenen in der Regel nichts Weiteres geschehen konnte als im schlimmsten Fall den Ruf eines guten Raufboldes zu verlieren, brauchte man sich auch nicht sonderlich vor einer Niederlage zu fürchten. Schließlich fand sich auch der beste Champion irgendwann im Schwitzkasten
eines im Augenblick Stärkeren wieder, von dem ihn dann rasch jene drei Zauberworte befreiten. Und schon bei der nächsten Gelegenheit, welche nie lange auf sich warten ließ, hatte er die Möglichkeit seinem Ruf erneut Ehre zu erweisen. So stand man also unbelastet von dem psychischen Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, im steten Kampf mit seinen Altersgenossen.
Einmal jedoch, ein einziges Mal, musste ich eine Ausnahme dieses ehernen und für uns so bindenden Gesetzes erleben. Ich war gerade wieder einmal in eine ordentlichen Keilerei verwickelt und dabei, durch einen dummen Zufall versteht sich, in eine ausgesprochen miserable, wenn nicht zu sagen aussichtslose Position geraten. Irgendwie war ich auf dem falschen Fuß zu stehen gekommen, und dieses Ungeschick wusste mein Gegner raffiniert auszunutzen. Verzweifelt hatte meine Hand noch hilflos nach Halt suchend durch die
Luft gerudert. Jedoch umsonst. Schon im nächsten Moment fühlte ich das letzte bisschen Gleichgewicht verlieren, den unausweichlichen Sturz auf mich zukommen, und musste grausam lange den Fall und Aufprall am Rasen miterleben. Ein Missgeschick, wie gesagt, nicht mehr, ein dummer Schlampigkeitsfehler, resultierend aus einer Sekunde der Unaufmerksamkeit, wie es dem besten Racker einmal passieren kann. Doch ein Missgeschick mit fatalen Folgen. Da glücklos unter meinem Gegner zu liegen gekommen, nagelte mich dieser
mit seinem Oberkörper dermaßen am Boden fest, dass ich kaum mehr Luft bekam und auch die beherztesten Anstrengungen meine missliche Lage nicht mehr zu verbessern mochten. Da ich nach Minuten verzweifeltster Bemühungen meine Kräfte langsam aber doch schwinden sah, presste ich denn als letzten Ausweg mein "ich geb's auf" durch die Zähne. Nicht ohne Scham, wie ich gestehen muss, denn im Grunde wusste ich mich dem Widersacher haushoch überlegen. Und schon jetzt schwor ich mir, bei der nächstbesten Gelegenheit
die Waagschalen wieder in die richtige Position zu rücken.
Doch noch war jede Möglichkeit zur Revanche in weiter Ferne, denn noch lag ich hilflos wie ein Käfer am Rücken und wartete sehnsüchtigst darauf, erst einmal wieder Luft in meine geschundenen Lungen zu bekommen. Wie ich aber vermeinte, das Gefühl der Erleichterung jeden Moment spüren zu müssen, den Zauberspruch schon wiederholt hatte, einmal, zweimal, er könnte ja überhört worden sein, so geschah doch nichts. Rein gar nichts. Der Spruch schien sein Kraft verloren zu haben. Mein Bezwinger rührte sich keine Millimeter
von der Stelle, grad so, als ob er mich überhaupt nicht verstanden hätte. Ich wusste nicht was dies zu bedeuten hatte, denn mit einer solchen Situation war ich noch nie konfrontiert worden. Immer und immer wieder quälte ich mir die drei Worte ab, forderte ihn auf, er möge mich doch endlich aus dieser unwürdigen Lage entlassen. Doch alles blieb unverändert.
Ich war irritiert, verwirrt, wusste nicht was dieses grausame Spiel bedeuten sollte. Was wollte er damit? War es nicht genug, was er erreicht hatte? Er war der Sieger, daran gab es nichts zu rütteln. Fieberhaft suchte ich nach einer Antwort, fand aber keine. Stattdessen dämmerte in mir eine schreckliche Erkenntnis auf. Die Erkenntnis nämlich, dass ich ihm vollkommen wehrlos ausgeliefert war. Ausgeliefert seinem Stolz, seinem good will, seinem Ego, auf Gedeih und Verderb. Langsam nur, zögerlich sickerte diese
Erkenntnis in ihrer vollen Tragweite in mein Bewusstsein ein. Ein neues, nie gekanntes Gefühl machte sich in mir breit. Bitter war sein Geschmack. Es schmeckte nach Verzweiflung, nach völliger Hilflosigkeit, ja Ohnmacht, dieses Ausgeliefertsein an einen fremden Willen. Tiefe, nie gekannte Angst brach in mein Herz. Ich meinte, noch nie etwas ähnlich Furchtbares verspürt zu haben. Mein Gedanken begannen zu rasen, überschlugen sich, suchten fieberhaft nach einem Ausweg, derweil ich vor den Toren der Höllen lag und
jeden Augenblick in einen Abgrund zu stürzen glaubte. Ich war bereit alles für meine Freiheit zu geben, alles was dieser Unmensch von mir gefordert hätte. Doch das war ja das Schreckliche, er forderte nichts, sagte nichts, deutete nichts, war stumm wie ein Fisch. Da ich sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste ich auch nicht was in ihm vorging. Ob er vielleicht gerade grinste, hämisch, meine Angst genüsslich auskostend. Oder ob seine Miene angespannt, zu allem entschlossen war, mit zusammengepressten Lippen gar
nicht mitbekam wie es in mir aussah. War er plötzlich dem giftigen Trunk der Macht verfallen, berauscht von dem Gefühl über Leben und Tod zu walten und gedachte den Becher des Sieges nie mehr von den Lippen zu nehmen? Was ging in diesem kranken Gehirn vor? Denn dass es sich nur um ein solches handeln konnte, war mir inzwischen grausam klar geworden. Ich zermarterte mir den Kopf, suchte in höchster Anstrengung nach irgendeiner Lösung, irgendeiner Möglich zu entkommen. Ich war, wie gesagt, bereit alles zu geben.
Was war ihm wichtig, fragte ich mich, was könnte ihm mehr Vergnügen bereiten als mich in seiner Gewalt zu wissen?
Bilder rasten in meiner Vorstellung an mir vorbei. Bilder von Dingen, die einem knapp Zehnjährigen Freude bereiten könnten. Was war ich imstande ihm anzubieten? Was besaß ich, das für ihn von Wert sein konnte? Doch schlimm sah da die Bilanz für mich aus, sehr schlimm. Denn ich musste mir eingestehen, dass ich überhaupt nichts Besonderes vorweisen konnte, nichts jedenfalls, das mit Sicherheit sein Interesse geweckt hätte. Eine Lösung musste trotzdem gefunden werden, denn ich spürte immer deutlicher, dass nur ein
geschickter Handel das Schlimmste noch verhindern konnte. Und sie musste schnell gefunden werden, diese Lösung, sofort, denn meine Sinne begannen langsam zu schwinden. Wenn ich aber nichts besitze, das sein Begehren entfachen könnte, so sagte ich mir, dann muss ich wenigstens so tun, als hätte ich dergleichen. Hauptsache erst einmal hier raus, von ihm loskommen. Hinterher kann ich mir immer noch überlegen, wie die Dinge wieder ins Lot biegen.
Damals war es unter uns Kindern üblich, Bilder in Postkartenformat aus den gerade in den Kinos laufenden Karl May Filmen zu sammeln und in ein Album zu kleben. Alle bekannten Helden und Schurken gaben sich da ein Stelldichein. In der Beliebtheitsskala allen voran natürlich Winnetou selbst, gefolgt von seinem Blutsbruder Old Shatterhand, dann Old Shurehand, die hübsche Ntscho-tschi, und so weiter und so weiter, ich weiß längst nicht mehr wie sie alle geheißen haben. Diese bunten Fotos jedenfalls übten einen so
großen Reiz aus, einen solchen Zauber, das manche von uns ihr ganzes Taschengeld, ja all ihr Erspartes in die Sammlung investierten. Kaum ein Kind dass nicht wenigstens eines dieser Alben besaß und es mit Stolz erfüllte, wenn es nicht nur die gängigen, die ohnehin bei jedem zu finden waren, sondern auch seltene Exemplare, Raritäten vorzuweisen hatte. Je mehr von diesen begehrten Stücken jemand sein Eigen nannte, desto wertvoller war die Sammlung und desto mehr wurde er von den anderen darum beneidet. Natürlich
gab es einen fluktuierenden Tauschhandel unter den Fans und eine dieser Raritäten konnte schon durchaus mal den zwanzigfachen Wert seines Kaufpreises erzielen. Diese Bildchen waren um einen Schilling in jedem Lebensmittelladen zu erstehen, doch waren sie geschickterweise in ein weißes Papiersäckchen verpackt, so dass man jedes Mal die Katze im Sack kaufen musste, was natürlich die Neugierde und den Reiz der Sache ungemein erhöhte. Es muss ein gutes Geschäft für die Kaufleute gewesen sein, denn ich weiß noch,
dass sich diese Sammelwut über Jahre hielt.
Wenn ich vorhin sagte, dass alle Kinder von der Magie der Bilder gefangen genommen waren, dann stimmt das natürlich nicht ganz. Es gab Ausnahmen, seltene zwar, aber doch. Und einer dieser Ausnahmefälle war ich. Ich fand die Sache zwar ganz nett, sah mir auch gerne mal das eine oder andere Album von meinen Freunden an, doch wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, mein eigenes kleines Taschengeld für solche Zwecke zu verwenden. So weit reichte meine Begeisterung dann auch wieder nicht. Viel lieber steckte ich meine
Barschaft in Kaugummiautomaten, um diese herrlich bunten Kugeln zu erstehen. Aber ich wusste natürlich, wie vernarrt viele meiner Freunde in ihre Sammlungen waren und dass es für sie nichts Schöneres gab, als ein neues, seltenes Exemplar aus Winnetou 1, 2, 3, Schatz im Silbersee, der Ölprinz, Unter Geiern und dergleichen dazu zu erstehen.
Und jetzt, in meiner so misslichen Lage, fiel mir diese Sammelwut wieder ein. Ich wusste nicht genau, ob Karl, so will ich meinen Widersacher und ehemaligen Kampfgenossen hier mal nennen, ihr ebenfalls erlegen war. Aber ich wusste, dass es eine Chance war, eine winzige zwar, aber immerhin. Wenn er dieser Leidenschaft verfallen war, und die Chancen dafür standen bestimmt hundert zu eins, dann war hier der Hebel anzusetzen und sonst nirgends. Dass ich selber kein einziges Exemplar der Bilder besaß, spielte für
meine Überlegungen nicht die geringste Rolle. Es kam jetzt einzig und allein darauf an, glaubwürdig zu sein. War ich erst einmal frei, würde sich schon alles Weitere fügen.
"Ich geb dir meine ganzen Winnetou Bilder, wenn du mich auslässt", presste ich mit letzter Kraft aus mir heraus. "Wie viel hast du?" "Zweihundert!" Die Aussicht auf einen solchen Gewinn schien jeden Zweifel an der Wahrheit des Gesagten aus dem Weg zu räumen. Wer kann schon zweihundert Winnnetou-Bildern widerstehen. Kaum hatte ich diese Zahl ausgesprochen, spürte ich schon den Druck auf meinem Brustkorb geringer werden. Endlich. Endlich wieder Luft. Langsam erhob ich mich. Fällt der
Trottel doch wirklich auf meinen Trick herein, schoss es mir durch den Kopf. Was für ein Narr, mir einfach so zu glauben. Nun war ich noch mehr von der eigenen Überlegenheit über diesen Schwachkopf, wie ich ihn insgeheim nannte, überzeugt. Nun galt es aber Acht geben. Ich war zu sehr geschwächt, um meine Rache gleich postum einzufordern. Nur jetzt keinen Fehler begehen, sagte ich mir, bring dich erst einmal in Sicherheit. "Wo hast du sie?", hörte ich ihn auch schon fragen, kaum dass ich einigermaßen
gerade auf den Beinen war. Sofort erkannte ich seinen zweiten Fehler. Mich einfach so frei dastehen zu lassen, ohne mich dabei festzuhalten, das musste ausgenutzt werden. "Ich hab überhaupt keine", schleuderte ich ihm ins Gesicht. Und schon rannte ich was das Zeug hielt Richtung elterlicher Wohnung davon, der einzige Platz, der mir im Augenblick sicher genug erschien. Karl hetzte zwar hinter mir her, doch mein geringer Vorsprung vergrößerte sich rasch und bald ließ er von mir ab, vielleicht weil er
sicher war, mich sowieso wieder irgendwann zu erwischen. Mir war es erst einmal nur wichtig, der unmittelbaren Bedrohung entronnen zu sein, denn wie gesagt, für ein zweites Kräftemessen war ich im Moment noch nicht in der Lage.
In den Tagen und Wochen unmittelbar danach, begegneten wir uns nicht. Ob durch Zufall oder ob wir uns bewusst auswichen, ich weiß es selber nicht. Tatsache ist jedoch, dass er die versprochen Bilder nie eingefordert hat. Mag sein, dass er darauf vergessen hatte, vielleicht war er auch gar nicht so versessen darauf wie ich geglaubt hatte. Wie auch immer, jedes Mal wenn sich später unsere Wege kreuzten, und das war nicht so selten, ignorierten wir uns. Er existierte nicht mehr für mich, und ich nicht für ihn. Zumindest
äußerlich gaben wir uns diesem Anschein hin. Dabei kann ich nicht behaupten, dass mir das besonders schwer fiel, mochte ich ihn doch früher schon nie wirklich leiden. Auch nicht in der Zeit, als wir noch damit beschäftigt waren, uns Seite an Seite einen Platz in der hiesigen Kindergesellschaft zu erkämpfen. Nun aber durfte diese Ablehnung unverblümt zu Tage treten, ja, sich um ein Vielfaches verstärken. Ich hielt ihn für naiv, unberechenbar und meiner unwürdig, was mir seine Gutgläubigkeit in jener Winnetou-Affäre
noch bestätigte. Für was wiederum er mich hielt, mag ich nicht zu sagen, bestimmt aber ebenfalls für nichts Gutes.
Die Monate gingen hin. Aus den Monaten wurden Jahre. Bald zeigten sich bei mir die ersten Anzeichen der aufkommenden Pubertät, währenddessen ich mich noch immer wie eh und je mit jedem balgte, der Lust und Freude daran hatte. Ich war inzwischen Mitglied nicht nur in einer, sondern gleich in mehreren Cliquen des Dorfes gewesen. Nicht zu gleicher Zeit versteht sich, sondern hintereinander, je nachdem, wo es gerade Interessanteres zu erleben gab. Dass diese Banden untereinander ständig im Clinch lagen, interessierte
mich dabei wenig. Was konnte ich dafür, wenn sich ihre Anführer nicht vertrugen. Ich jedenfalls hatte meine Freunde überall verteilt, und einzig denen gegenüber fühlte ich mich zur Loyalität verpflichtet. So kam es natürlich oft vor, dass wenn offene Feindschaft ausbrach und die Scharen geschlossen gegeneinander in den Krieg zogen, ich gegen meine eigenen Freunde kämpfen musste. Doch so ernst wie man meinen könnte, war uns die Sachen allemal nicht. In erster Linie ging es uns um den Spaß am sich miteinander messen.
Und nur daher ist es zu verstehen, dass mir niemand jemals mein Überläufertum übel genommen hatte. Natürlich wurde ich jedes Mal vor den Gefechten von allen Seiten umworben, um doch hier und nicht beim Gegner mitzumachen. Ich glaube, ich entschied mich jedes Mal für eine andere Partei, je nachdem, zu welcher ich mich gerade mehr hingezogen fühlte.
Doch diese ganze Zeit über hatte ich nie auf meine noch fällige Revanche vergessen. Ich wusste, eines Tages würde der Zeitpunkt kommen, an dem ich meinem Lieblingsfeind die Schneid abkaufen würde, zeigen würde, wo der Bartel den Most holt, wie man bei uns zu sagen pflegte. Denn dass ich ihm nicht nur an Intelligenz überlegen, sondern auch körperlich der Stärkere von uns beiden war, daran hegte ich in all den Jahren nie auch nur den geringsten Zweifel. Dabei weiß ich nicht, woher ich diese Gewissheit eigentlich
nahm. Rein optisch war jedenfalls kein großer Unterschied festzustellen. Karl war in meiner Größe, gleich alt und wohl auch gleich schwer. Er war wendig, flink, grad so wie ich zu sein meinte. Auch woher ich meine besseren geistigen Fähigkeiten ableitete ist, mir heute nicht mehr bekannt. Vielleicht war es sein etwas einfältiges Geschaue, sein stets halboffener Mund, der ihm einen leicht dämlichen Gesichtsausdruck verlieh. Kinder unterliegen in diese Hinsicht ja genauso der Blendung, schließen genauso wie Erwachsene
vom Äußeren auf das Innere. Vielleicht sogar noch mehr, weil es ihnen meist an entsprechend gegensätzlicher Erfahrung fehlt. Es mag Ausnahmen geben, doch wenigstens von meinem eigenen Einschätzungsvermögen jener Zeit, kann ich solches mit Sicherheit behaupten.
Und dann, eines schönes Sommertages, es war in meinem vierzehnten Lebensjahr, da wusste ich, dass der Zeitpunkt zur Rache gekommen war. Vielleicht fühlte ich mich gerade besonders stark, so etwas kommt ja immer wieder vor, besonders unschlagbar, oder es war ganz einfach die Saat reif geworden, die ich vier Jahre zuvor in die Erde versenkt hatte. Mochte es sein wie es wolle, ich wusste mit einem Male, heute war es so weit, heute musste es sein.
Es war Nachmittag und ich saß gerade auf der Schaukel hinter dem Hause wo seine Familie lebte. Ich kannte nur zu gut die drei Fenster ihrer Wohnung im Parterre, hinter denen er in einem davon sich gerade aufhalten musste. Dies wusste ich deshalb so genau, da ich ihn kurz davor vom Spielplatz zurückkommen gesehen hatte. Bevor ich zu meiner eigentlichen Rache kam, wollte ich ihm aber erst noch meine ganze Verachtung an den Kopf werfen, ihn mit allen nur erdenklichen Schimpfwörtern bombardieren, an denen es mir
freilich niemals mangelte. So rief ich bei den offenen Fenstern gleich die vulgärsten Kraftausdrücke hinein, die mir gerade mal so aus dem Stehgreif einfielen. Diese verbalen Giftpfeile sollten die Ouvertüre zu meinem eigentlichen Vergeltungsschlag sein, sollte die Erinnyen beschwören und meiner Rache Glanz und Vollkommenheit verleihen. Nicht nur körperlich wollte ich ihn erledigen, auch seelisch solle er seinen Teil abbekommen. Er sollte meine Überlegenheit zu spüren bekommen, sie nie mehr vergessen, nie mehr
mir gerade in die Augen sehen können, sondern jedes Mal demütig den Blick senken, wenn er mir wieder irgendwo begegnete. Außerdem gedachte ich ihn damit herauszulocken, denn ich wusste, nun war meine Stunde da. Nicht morgen, nicht in einer Woche oder sonst wann. Nein, jetzt.
Doch ganz so einfach wie ich dachte gestaltete sich mein Vorhaben nicht. Karls Gemüt war weit weniger reizbar als ich vermutet hatte. Mindestens eine halbe Stunde plärrte ich ihm ohne Unterbrechung die Ohren voll. Als einziges Ergebnis meiner Bemühungen erschien aber nicht er, sondern der Kopf seiner Mutter im Fenster. Sie fuhr mich mit scharfen Worten an, endlich mein Maul zu halten und das Weite zu suchen, andernfalls ich mit ihrem Mann Bekanntschaft machen würde. Und der täte mir schon die Wadeln nach vorne
richten, wie sie meinte. Dies aber war eine List, denn ich wusste ihren Mann um diese Zeit immer in der Arbeit. So machte ich munter weiter, bis ich immerhin erreichte, dass alle drei Fenster krachend geschlossen wurden. Karl aber bekam ich nicht zu Gesicht. Noch nicht.
Schon meinte ich die ganze Aktion als Schlag ins Wasser abtun zu müssen, schon stellte ich Überlegungen an, wie ich den Nachmittag sonst noch verbringen könnte, denn Karl schien mir nicht aus dem Bau herauszulocken zu sein. Meine Anspannung und Entschlossenheit ließ wieder nach, ich konzentrierte mich auf Belangloses wie das Schaukeln, vielleicht weil ich etwas ratlos war und mir auch sonst nichts Besseres einfiel. Ich hätte aber gut daran getan, einen wenig mehr Acht zu geben, ein wenig mehr die Ohren zu spitzen
und ab und zu auch einen Blick hinter mich zu werfen. Denn von dort nahte bereits der Feind.
Zu spät hörte ich das Getrappel der anstürmenden Beine in meinem Rücken. Noch ehe ich mich von dem wackligen Schaukelbrett und den Ketten, um die ich gerade kunstvoll meine Arme geschlungen hatte, befreite, war er schon da. Der Wucht des Aufpralls riss mich zwar nicht um, ließ mich aber doch einige Schritte zurücktaumeln. Und sofort setzte Karl nach, meine Unvorbereitetheit und meinen augenblicklichen Mangel an Standsicherheit ausnützend, flog er mich wie ein Tiger an. Noch ehe ich meine Sinne gesammelt hatte,
lag ich schon am Boden und er über mir. Ich wand und drehte mich wie eine Schlange, versuchte noch irgendwie rasch seinen Kopf zu packen und zu mir herunter zu ziehen, ehe es zu spät war, einen Arm, ein Bein von ihm zu fassen zu kriegen, an dem ich ihn niederzwingen könnte. Ich versuchte zu hebeln, den Oberkörper hochzustemmen, mich in ihn zu verkrallen, ja versuchte sogar was ansonsten verpönt und gegen jede Regel der Fairness verstieß, zu kratzen, zu beißen. Doch nichts, aber auch gar nichts half. Nur noch
immer fester wurde ich auf den Boden gedrückt, gepresst, genau wie damals, vor vier Jahren. Genau wie damals zog sich eine unsichtbare Schlinge um mich, ein imaginäres Seil, das mich fesselte. Ich spürte meinen Hals eng werden, spürte den furchtbaren Druck im Nacken und in der Kehle wieder wie einst. Ich schlug, zwickte, bohrte, riss an seiner Kleidung, zerrte und verkrallte mich in allem, was ich von ihm zu fassen bekam, tat, was immer ich zu tun in der Lage war. Doch wie ein Gnom, ein böses Tier, ein schrecklicher
Alp klebte er an mir fest, ließ nicht locker, ertrug Bisse und Kratzer, Boxhiebe und Knietritte und zog die unsichtbare Schlinge um meine Hals nur noch fester zu. Rasend vor Schmerz und blind vor Wut hätte ich ihn wahrscheinlich umgebracht, wenn es mir gelungen wäre, aus seinem furchtbaren Griff frei zu kommen. Doch ich kam nicht frei, es gelang nicht, es wurde nur alles immer schlimmer. Und das, genau das spürte er. Er spürte meine aufkommende Angst, spürte meine aufkeimende Verzweiflung und er wusste, die Zeit
war auf seiner Seite, er brauchte nur auszuharren, meine Gegenwehr über sich ergehen zu lassen und er hatte gewonnen. Und auch ich ahnte bereits, dass ich mich aus eigener Kraft nicht mich von ihm würde befreien können, nicht meine Rache an ihn nehmen, sondern ganz im Gegenteil, eine furchtbare Niederlage erleiden werde, vielleicht die furchtbarste meines Lebens.
Und langsam, langsam wurde mein Widerstand schwächer, erlahmten mir die Arme, die Beine, der Rücken, wurden dafür die Schmerzen im Hals und Nacken immer größer, immer unerträglicher. Mir war als hörte ich ihn über mir lachen, mich verhöhnen. Doch ich hörte es nicht wirklich, nicht mit den Ohren des Fleisches, dafür aber mit den Ohren der Seele. Das nie Erwartete, nie Erträumte, das Undenkbare war Wirklichkeit geworden. Ich war ihm wieder unterlegen, hatte wieder verloren, ein zweites Mal mich als schwächer erwiesen.
Das Einzige was mir noch blieb, was ich ihm noch verwehrte war das "ich geb's auf" Das wollte ich ihm nicht gönnen, nicht diese Freude daran, nicht dieses Letzte an Unterwerfung. Außerdem war ich sicher, er würde wieder nicht darauf reagieren, sich wieder nur an meiner Verzweiflung laben und mich wieder nur weiter quälen und quälen.
So lag ich denn stumm und schon beinah regungslos da, als mein Vater, welchen meine siebenjährige Schwester inzwischen zu Hilfe geholt hatte, weil sie selbst, als Zuseherin, es mit der Angst um mich zu tun bekommen hatte, mich mit Gewalt aus dem eisernen Griff befreite. Ich wusste nicht wie mir da geschah, aber plötzlich hielt mich wer an der Hand und zog mich hinter sich vom Kampfplatz fort. Jetzt aber, da endlich frei, war auch die inzwischen schon erstickte Wut, der Hass in mir auf meinen Gegner wieder zum
Leben erwacht. Wie blind, nur mehr rot vor den Augen sehend, riss ich mich los und stürmte auf Karl zu. Ich wollte ihn zermalmen, in der Luft zerfetzen, ihn auslöschen für immer und ewig. Doch der blinde Hass ist ein schlechter Kampfgefährte. Er musste ein leichtes Spiel mit mir gehabt haben, denn kaum dass ich mich versah, saß ich erneut in seinem Schraubstock fest und hörte nur noch wie von Ferne meinen Vater sagen: "Ja wenn du so dumm bist, dann kann ich dir auch nicht helfen."
Was dann in mir geschah war schlimmer als alles was ich je erlebt hatte. Mein Glaube an meine Unbesiegbarkeit, an mich selbst, an das womit ich mich bis dahin identifiziert hatte, all das zerbrach, zersplitterte wie ein Ast im Wind. Mein Selbstbewusstsein, bislang ungetrübt, erstickte in jenem Würgegriff meines Gegners. Es war die furchtbarste, die schrecklichste Stunde meines noch so jungen Lebens. In diesen wenige Minuten verlor ich nicht nur einen Kampf, nein, ich verlor so etwas meine kindliche Unschuld,
den Glauben an die eigenen Kräfte, die Überzeugung, im Grunde immer der Stärkere zu sein.
Irgendwann ließ mein Gegner von mir ab. Wie lange ich so in seiner Gewalt war, ich weiß es nicht mehr. Doch der, der da am Boden lag, blutend, weinend, voll Schmerz, der war nicht mehr derselbe wie zu Beginn des Kampfes. Zorn und Hass hatten sich in Resignation verwandelt, in Trauer um mich selbst und um den Traum des ewigen Siegers, den ich bis dahin geträumt hatte. In diesen wenigen Minuten am Rasen hinter dem Haus meiner Eltern geschah mir die bis dahin gewaltsamste innere Veränderung. Denn nie mehr konnte
ich mich hernach unbefangen in eine Rauferei stürzen, nie mehr suchte ich mich mit meinen Altersgenossen körperlich zu messen. Ja, von nun an wich ich sogar jedem Händel aus, machte lieber einen Bogen drum herum, als mich noch einmal der Gefahr einer so schmählichen Niederlage auszusetzen. Und so ist an diesem Nachmittag etwas von mir abgefallen, das bis dahin Teil meines Wesens war. Bestimmt war es nicht der edelste, doch es war jener Teil, der aus heutiger Sicht am ehesten meine Kindheit repräsentiert hat.
Andererseits jedoch, dass ich ihn nicht hinüber retten durfte in die Jünglings- und Erwachsenenzeit, muss nicht unbedingt ein Schaden gewesen sein. Ich glaube sogar, dass mir dadurch vieles an Leid erspart geblieben ist, wie ich später an zahlreichen Beispielen meiner Kameraden beobachten musste. Spontaneität und Unbeschwertheit, die vorerst verloren schienen, konnte ich mir nach und nach in sublimer Form wieder zurückerobern. Und dies, so meine Überzeugung, ist eher ein Grund zur Freude denn zur Trauer und mit
dafür verantwortlich, warum ich heute keinen Groll mehr gegen meinen "Feind" hege. Ja, ich bin ihm sogar dankbar für die Lektion, die er mir damals erteilt hat. Ganz sicher hatte ich ihm Unrecht getan, wenn ich mich körperlich und geistig über ihn stellte. Es war ja nicht nur das Überlegenheitsgefühl, sondern auch das moralische Recht dazu, das ich mir wie selbstverständlich anmaßte, was mich damals geblendet hat. Und allein das zu durchschauen, das einzusehen war es Wert, diesen schmerzhaften Prozess
in Kauf genommen und bis zum Ende durchstanden zu haben.
So kann ich denn zu guter Letzt dies Erlebnis als Teil jenes Formungsvorganges verstehen, dem wir alle seit undenklicher Zeit unterworfen sind und der uns irgendwann in das rückverwandeln wird, was wir im Grunde sind, ja immer schon waren - Tropfen eines einzigen Ozeans, Funken einer einzigen Flamme, Kinder eines einzigen, sich in endlosen Gestalten immer und immer wieder spiegelnden Gottes.
Eingereicht am 29. Dezember 2004.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.