Eines Tages, als der Mond auf seinem Wiesenteppich thronte und so am Himmel wogte, die Luft sich still und lautlos regte ... da ... fiel ein Stern zu mir herab. Er kletterte durch mein Dachfenster fast unbemerkt in mein Zimmerchen und lächelte mich funkelnd an. "Gekommen bin ich", sagte er, "um dich zu holen ... gib mir deine Hand und lass uns auf die Sternentreppe den Mond besuchen!" Ich fasste den Stern bei der Hand und wir kletterten Stern für Stern dem Mond entgegen. Großvater Mond schlief tief und fest, und schnaufte leise. Doch alsbald wir den grün schimmernden Wiesenteppich betraten, begann alles zu zittern und rascheln. Plötzlich fing der kleine Stern laut an zu niesen, denn das Wiesengras kitzelte ihn sehr. Großvater Mond öffnete das eine, dann das andere Auge und blinzelte uns verträumt an. "Wer weckt mich da aus tiefstem Schlummer? Ihr seid in mein Reich eingetreten. Was ist euer Anliegen?", sagte er und wischte den restlichen Schlafsand aus den Augen. "Ich wollte die Prinzessin holen", erwiderte der kleine Stern, "um ihr den Wunsch zu erfüllen, dich einmal von Nahem zu sehen." Der Mond rollte seine suchenden Augen der hübschen Prinzessin zu. "So", entgegnete er, "das also ist dein größter Wunsch?" Alsdann er dies sagte und seine Augen weder rot, blau noch grün, sondern selenitstrahlend leuchteten, saß ich schon auf einer grünlich glänzenden Mondheuschrecke und sie eilte davon, mich schleunigst in mein Prinzessinnenbett zu betten. Als ich erwachte, war heller Tag, doch mir war, als leuchtete ein kleiner, vergessener Perlmuttknopf am Firmament.