Tiramisu der Liebe
Thomas Zumstein
Der heutige Tag am Strand verspricht wunderschön zu werden. Die Sonne strahlt wunderbar und heiß auf mich herab. In vollen Atemzügen genieße ich die angenehme, leicht salzige Meeresluft. Der warme Sand unter meinen Füssen ist zart, er schimmert wie seidiges Gold. Steine und Muscheln in den verschiedensten Farben tanzen im Schoße der Wellen am Ufer. Mein langes gold-blondes seidiges Haar wird von einem leichten und angenehm kühlenden Wind gestreift und das schwarze Negligee, das ich auf meiner zarten Haut trage,
lässt meinen Körper durchscheinen. Mit den Füßen im Wasser spaziere ich nun den Strand entlang und blicke auf die unendliche Weite des Meeres, die ausschaut wie ein großer Spiegel der Unendlichkeit.
Im sanften Rauschen der Meereswogen klingt mir ein wunderschönes Lied und trägt mich auf seinen Schwingen aus der Wirklichkeit in einen herrlichen Traum. Die Strahlen der Sonne lassen Abertausende von funkelnden Sternen auf der Wasseroberfläche erscheinen. Sie tanzen zu den Klängen des Meeresrauschens, es erinnert an einen wunderschönen klaren Sternenhimmel bei Nacht. Meine kristallklaren blauen Augen spiegeln diese Abertausende Sterne im Wasser wider. Mit meinen zarten Lippen schenke ich dem Meer mein zauberhaftes
Lächeln. Die große steile Felsklippe, die ich nun am fernen Horizont erblicke, ragt wie eine alte mächtige Festung zum Himmel hinauf und wird von kreischenden Möwen umkreist. Die großen Wellen peitschen an die Felswand, und aus der Höhle im Fels ertönen die peitschenden Geräusche des Wassers als Echo wieder. Nun lege ich mich langsam ins flache warme und salzige Wasser nieder.
Meinen Oberkörper habe ich weit zurückgelehnt und meine Hände graben sich hinter mir in den Sand. Meinen Kopf strecke ich nun nach hinten und die langen blonden Haare reichen mir den Rücken herunter bis ins Wasser.
Die Augen habe ich geschlossen und das nun nass gewordene Negligee hat sich fest an meine Haut gelegt. Das Wasser umspült mit seinen sanften Bewegungen ganz zart die Haut meines ganzen Körpers, als wollte es mich liebkosen. Nun lasse ich sanft den goldenen Sand durch meine Finger gleiten und versuche mit Wasser und Erde eine Einheit zu bilden. Während ich in innerer Versunkenheit den Liedern des Meeres weiter lausche, bist du plötzlich hinter mir und betrachtest mich in meiner ganzen Schönheit.
"Hallo Süße, hübsch siehst du aus", sagst du.
Doch für diese kurze Zeit, in der ich in mir tief versunken bin, bemerke ich dich nicht. Du wiederholst deine Worte: "Hallo Nati, hübsch siehst du aus."
Langsam öffne ich nun meine Augen, drehe mich zu dir um und schaue dich an. Ich schenke dir ein liebevolles Lächeln, erhebe mich dabei langsam, ohne dass ich den Blick von deinen Augen abwende und stehe schließlich in meiner ganzen Pracht vor dir. Mein Erscheinen erinnert dich an einen wunderschönen Engel und der strahlende Blick aus meinen grau-blauen Augen beginnt dich zu verzaubern und in deinen Bann zu ziehen.
"Hallo Thomas...", flüstere ich.
Mein liebliches Lächeln, das noch von meinen sinnlich glänzenden Lippen untermalt wird und das tiefe geheimnisvolle Strahlen meiner Augen lässt dein Herz wild pochen. Langsam nähere ich mich dir und blicke dir dabei weiterhin tief in deinen Augen. Deine Hand streichelt nun zart meine Wange. Ich schließe meine Augen, um deine Berührung zu genießen. Nun wandert deine Hand zart an meinem Hals entlang und meinen Kopf drehe ich dabei etwas zur Seite.
Jede einzelne Berührung deiner Hand an mir lässt dich etwas erzittern. Dabei kommst du mir immer näher mit deinen Lippen an die meinen. Meine Augen öffne ich nun wieder und ich greife nach deiner Hand, die ich langsam an meiner Taille herunter gleiten lasse. Mit einem Lächeln auf meinen zarten Lippen, blicke ich tief in deine Augen, die das Verlangen nach mir ausstrahlen. Wir knien uns langsam in den warmen goldigen Sand nieder und berühren uns eine kurze zeitlang. Zärtlich küssen wir uns, während du mir dabei
mit deinen beiden Händen in meine langen Haare fasst. Ich stehe lächelnd auf, nähere mich deinem Ohr, um dir etwas Zärtliches hinein zu flüstern. Dann locke ich dich mit meinem magischen Blick Schritt für Schritt mehr ins Wasser hinein. Lachend spritze ich dich nass und während du versuchst, an mich heranzukommen, laufe ich den Strand entlang. Du versuchst mich einzufangen. Schließlich fängst du mich, hältst mich fest und umpackst mit deinen starken Händen meine Taille. Du hebst mich lachend hoch, tanzt dabei
in kreisenden Bewegungen und blickst mir tief in die Augen. Du lässt mich langsam wieder herunter und deine beiden Arme bleiben um meine Taille geschlungen. Mit deinem festen Blick in meine Augen versucht du meine tiefsten Wünsche zu erahnen, versuchst mich vollends zu erforschen, doch so vieles bleibt verborgen für dich. Unsere Lippen nähern sich nun wieder und wir vereinen uns zart in einem sinnlichen Kuss, bleiben dabei eng umschlungen, während mein zarter Duft deine ganze Seele umhüllt. Der enge Körperkontakt
regt unsere Sinne an, getrieben von unendlicher Leidenschaft und unsere Herzen schlagen im Takt. Du hebst mich nun auf deine Arme und trägst mich ans Ufer, wo du mich sanft in den Sand gleiten lässt.
Eine Zeitlang schauen wir uns schweigend an, während deine Hand dabei über meinen Körper gleitet. Nun entledigst du mich langsam von meinem Negligee und beginnst dann zärtlich von meinem Hals an mich zu küssen. Die Augen halte ich dabei geschlossen. Meine Hände grabe ich dabei tief in den Sand hinein. Mein Verlangen nach dir steigert sich von mal zu mal bis wir uns nun in Liebe vereinen. Ich fühle mich leicht wie eine Feder, die vom Wind durch die Lüfte getragen wird. In der Ferne des weiten Horizonts kündigt
sich nach und nach der Sonnenuntergang an und die Möwen setzen sich auf die Felsklippen, als wollten sie an diesem wunderbaren Schauspiel teilhaben. Der Wind beginnt sich langsam zu legen und eine grosse friedvolle Ruhe breitet sich aus.
Die Sonne beginnt im Meer zu versinken, wie ein großer roter Ball, als wolle sie für immer in den Weiten des Meeres verschwinden. Verschiedene Wolkenformationen sind am weiten Horizont zu sehen und die Sonne mittendrin verwandelt die Wolken in einen feuerroten Vorhang. Alles um uns herum ist traumhaft schön und ich wünschte mir die Zeit würde genau in diesem Moment stehen bleiben und zur Ewigkeit werden. Unsere Blicke treffen sich wieder. Während du mich dabei fest in deine Arme schliesst.
"Habe heute viel an dich gedacht", sagst du.
Diese Worte hallen nach in meiner Seele, während ich wieder die Augen schließe. Du schiebst mir einen Tiramisu-Schoko-Stängel zärtlich in den Mund. Der Geschmack ist so süß. Der Traum mit dir so schön …
Eingereicht am 13. Februar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.