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Kurzgeschichten Krimi Spannung

Das Millionenspiel

Von Werner Gschwandtner


"Ich verstehe Ihr Anliegen Herr Werner, aber weshalb kommen Sie in MEIN Lokal und unterbreiten mir dieses Geschäft...?"
Gabriel Neudorf, der fette Geschäftsführer, des Nobel Bordells >Spinnennetzes< - des bereits bekanntem Etablissement im 16. Wiener Gemeindebezirk, reichte dem Barkeeper, die Tagesabrechnung über die Theke und beobachtete dabei den Muskulösen Mann intensiv. Seine Betonung "Mein" war so auffällig gesprochen, das es eindeutig nicht so sein konnte... Die Bewegung schien ihm ein wenig schwer zu fallen, aber das war angesichts seiner Statur auch nicht verwunderlich. Er hatte immerhin, seit der Eröffnung, gute zwanzig Kilo zu genommen!
"Noch einmal...!" Bereits ein wenig verärgert nahm Georg Werner einen Schluck des Bieres vor ihm, dann begann er noch einmal zu fragen:
"Ich habe mir diese Informationen teuer erkaufen müssen, Markus Slavic - sagt Ihnen dieser Name etwas?" fragte er abweichend, Neudorf schwieg dazu, seine Mine verriet keinerlei Gefühlsregung: "Wie auch immer," setzte Werner fort: "Ich weiß durch diesen Slavic, das dieses Rotlicht Etablissement einem gewissen Erwin Sandmann gehört. Er hat so ziemlich überall seine Finger drinnen und deswegen muss ich unbedingt diesen Mann sprechen...!" Diese kurz formulierte Bitte war äußerst nachdrücklich gestellt, der Blick Werners sprach Bände...
"Angenommen," sinnierte Neudorf: "ich weiß, wovon Sie sprechen? Und weiterst, ich kann ihnen eine Zusammenkunft mit Herrn Sandmann vermitteln! Was springt für mich dabei heraus?"
"Ich bezahle Ihnen für die Connection 1000 Euro," Werner holte seinen Brieftasche aus der Innenseite seiner Jacke: "Aber es eilt, die Zeit lüft mir davon...!"
Gabriel Neudorf hielt in der Routinemäßigen Publikumsüberwachen inne, er hob Interessiert die Augenbrauen und seine Blick glänzten gierig auf. Es war ein recht einfach verdientes Geld...
"1000 Euro?" wiederholte er: "Jetzt sofort,!" diese Bemerkung war eindeutig eine Feststellung und Georg Werner hörte dies an der Tonlage des Direktors, hierbei verstand der Fettwanst keinen Spaß:
"Die 1000 Euro, jetzt sofort und Cash!" wiederholte Neudorf noch einmal und nachdrücklich. Werner zückte Wortlos fünf 200 Euro Scheine aus seine Brieftasche und legte diese auf den Tresen. Dann schob er die Banknoten dem Geschäftsführer entgegen! Als Neudorf hastig danach grabschen wollte, legte Georg Werner die Hand auf das Geld und fragte fordernd:
"Wo kann ich Herrn Sandmann finden...?"
Die Augen des Leidenten Angestellten blieben auf dem verdeckten Geld haften, er murmelte beinahe unhörbar:
"Der Boss wird heute Abend seine Wochenendeinnahme abholen, gegen 21:00 Uhr ist er hier. Am besten sie kommen zu diesem Zeitpunkt noch einmal, ich werde den Herrn auf sie vorbereiten...!" Neudorf hielt inne und überlegte kurz, dann schlug er vor: "Oder, Sie nehmen an einen der Tische platz und genießen unser Programm!?"
Langsam zog Georg Werner die Hand weg, in Geschwindeseile verschwanden die Geldscheine von der Theke. Werner blickte sich im Saal um, es war noch nicht so voll um diese zeit, aber hier warten! Bis um neun Abends!? Nein, das kam für ihn nicht in frage! Er trank zugig aus, der Geschäftsführer wartete noch immer auf die Antwort, Werner schüttelte den Kopf: "Vielen Dank für das Angebot Herr Neudorf, aber Nein Danke. Ich werde gegen 21 Uhr noch einmal erscheinen...!" "Wie Sie wünschen," Neudorf verabschiedete sich: "Ich werde Herrn Sandmann benachrichtigen...!" der Fette verschwand. Bis zum Abend hatte er noch eine menge Zeit. Er legte die Zeche für das Bier, gepfefferte Sechs Euro und fünfzig Cent auf den Schanktische, dann schlüpfte der Mann in seine Jacke und verließ das Lokal. Es war 11 Uhr Vormittag, des 10. Januar 2002, seit seiner Eröffnung, hatte das >Spinnennetz< an Pulpolarität gewonnen. Durch die Neutralisierung des ehemaligen Ottakringer Rotlichtkaisers, war das >Spinn
ennetz< das erste Haus am Platze, das diese Art von Unterhaltung anbot. Sandmann hatte als erste Handlung eine Nonstop open end Zeit eingeführt. Das Geschäft florierte...!
Lautes Stimmengewirr, dicke Rauchschwaden zogen durch die Luft und der Geruch von Bier mischte sich mit dem Aromatischen Düften der verschiedensten Schnäpse. Man merkte aber dennoch, das es durch die Bank, nur sehr teure Marken und Qualitäts- Spirituosen waren. Im >Spinnennetz< herrschte Hochbetrieb!
Anders als am Vormittag, war jetzt, fünfzehn Minuten vor 21 Uhr kein einziger Platz mehr frei. Georg Werner zog schnüffelnd die Nase lang, so eine Atmosphäre war der Universitätsprofessor nicht gewönnt. Aber, auf der anderen Seite der Medaille, er pflegte ansonsten auch solche Lokale nicht auf zusuchen... Er hatte bisher alle Bordells gemieden. Doch manchmal, wenn es die Situation erforderte, dann verlangten Harte Maßnahmen, nach harten Bandagen!
Eine der Animiermädchen, eine brünette mollige, in einem Hauchdünnen Kleidchen verhüllt, das mehr zeigte, als verbarg, schlenderte mit einer sündhaft teuren Flasche Champagner auf ihn zu: "Hallo Süßer, na...!" sie hackte sich bei dem Professor ein und zog ihn langsam mit sich: "...wie wäre es mit uns zwei Hübschen?"
Werner rief nach dem Geschäftsführer und befreite sich aus der Umarmung der Prostituierten. Neudorf erspähte nach längerem Suchen den Gast und winkte dem Mädchen zu, diese zeig ein mürrisches Gesicht und entfernt sich. Sie war bereits auf der Jagt nach einem neuen Opfer! Der Fettwanst watschelte auf Werner zu und raunte: "Herr Sandmann ist auf den Weg, er weis Bescheid. Nehmen Sie in der Zwischenzeit in seinem Privatbüro Platz...!"
Der Direktor deutete auf eine Tür, die sich am anderen Ende des Etablissements befand und ging danach wieder seiner Arbeit nach.
Georg Werner verlangte lautstark nach einem kühlen Blonden und zwängte sich dann, unter heftigen Stößen durch die Menge, dem Hinterzimmer zu. An diesen Abend war wirklich eine Menge los, die Sitzplätze reichten schon nicht mehr. Auf der Bühne waren vier splitternackte Mädchen dabei ihre Körperlichen Reize schwungvoll zur Schau zur Stellen. "Wenn die älter als siebzehn sind," murmelte Werner, bevor er die Tür hinter sich schloss: "Dann fresse ich einen Besen...!"
Fünf Minuten vor 21 Uhr brachte Gabriel Neudorf das bestellte Bier, ohne ein Wort stellte der Geschäftsführer das Glas ab und ging. Werner trank die hälfte auf einen Zug aus und wischte sich nach dem stärkenden Trunk den Schaum vom Schnauzbart...!
Minuten vergingen, der Lautstärkenpegel im Schankraum blieb andauernd auf der gleichen Höhe. Entweder es nahm kein Gast vom Eintreffen des meist gesuchten Verbrechers Wien Notiz, oder, Erwin Sandmann war nicht Erschienen. Doch da öffnete sich die Tür, Georg Werner blickte auf die Uhr. Es war zehn Minuten nach 21:00 Uhr...!
"Ich kenne Sie nicht," der kleinwüchsige Mann, der in das Zimmer gekommen war, hatte beide Hände in den Manteltaschen. Forsch blickten die kalten Augen auf den Uniprofessor:
"Was wollen Sie? Sie haben fünf Minuten Zeit...!"
Herr Werner stellte sich zuerst einmal vor, regungslos blieb Sandmann an der geschlossenen Türe stehen.
"...Herr Sandmann, ich möchte Ihre Dienst, für eine angemessene Bezahlung in Anspruch nehmen. Ich habe ein Finanzielles Problem...!"
Etwas Interessierter machte Sandmann einen Schritt auf den Tisch zu, seine Hände befanden sich noch immer in den Manteltaschen.
"Wie heißen Sie noch einmal?"
"Werner, Georg Werner. Ich bin Chemie Professor an der Universität von Wien!"
"Und was, wenn ich fragen darf, könnte einen Pauker dazu veranlassen einen Geschäftsmann wie mich auf zusuchen...?"
Ein gewisses Lauern schwang in der Frage mit, Sandmann war auf der Hut. Es wäre nicht das erste mal, das die Exekutive einen Spion ein zuschleusen versuchte...
"Sehen Sie, das ist ganz einfach!" Georg Werner trank einen Schluck: "Mein Bruder war bei Barbara Stöckl zu Gast, er erspielte sich in der ersten Euro Millionenshow den Jackpot. Eine Million Euro...!"
"Ja und...?" fragte Sandmann noch immer Vorsichtig, er traute dem Frieden noch nicht so ganz:
"Morgen ist die Sendung, wo es dann Bekannt wird. Er möchte den gesamten Gewinn an eine Religiöse Einrichtung spenden...!"
Nun nahm Sandmann an dem Tisch Platz, als er die Hände aus den Taschen zog, hielt er in jeder eine Schussbereite Pistole.
"Und was hat das mit mir zu tun?"
"Nun," begann jetzt Georg Werner flüsternd: "Ich finde es wäre eine Verschwendung, wenn das ganze Geld an die Kirche gehen würde. Ich habe beträchtliche Schulden, mein Beruf wirft nicht viel ab und auch ich habe ein besseres Leben verdient. Ich habe Versucht mit meinen Bruder darüber zu sprechen, aber er wollte nichts davon hören. Wenn also Morgen Abend Publik wird, das Frederick Werner ein Euro Millionär ist, dann möchte ich bereits als Erbe feststehen...!"
"Wo ist das Bare zur Zeit?"
"Im Safe meines Bruders, bei ihm zuhause. Er wird erst am kommenden Montag den Gewinn, an einem ihn Bekannten Orden übergeben! Noch weiß keiner etwas davon, seine Vorgesetzten auch nicht...!"
"Und was soll ich nun tun?"
Für einen Moment hielt Georg Werner inne, sollte er wirklich bis an das Limit gehen? Oder war es noch Möglich die Aktion abzublasen? Gut oder Böse, Leben oder Tot? Das stand nun zu Endscheiden... und er Entschied sich!
"Ich habe lange darüber nachgedacht und ich möchte wirklich nicht, das meinen Bruder etwas böses wiederfährt. Aber auch ich habe Rechte, auch ich habe Träume und mein Posten verhilft mir in Tausend Jahren nicht dazu. Also muss ich eine Grenze setzten, Frederick muss Sterben. Dann ist das ganze Geld mein...!"
"Und was ist dann mit der Spende? Womöglich hat er bereits eine Verfügung erwirkt?"
"Nein, das wüsste ich. Außerdem wollte Frederick, das vor dem Abend der Sendung keiner etwas davon erfährt. Mir erzählte er es nur unter vier Augen, unter dem geleisteten Gelübde des Schweigens. Außerdem, wäre eine solche Aufzeichnung, ohne Beglaubigter Unterschrift vor dem Erbschaftsgericht wahrscheinlich sowie so nicht Rechtskräftig...!"
"Ich soll ihren Bruder also Killen lassen...?" kam Sandmann zum Wunden Punkt.
"Ja!" war die kurze Antwort:
"Wie viel ist ihnen dieser Dienst wert?"
Werner überlegte, er wusste, das er hier nicht knauserig sein durfte. Aber wie viel bezahlt man für einen Bestellten Mord?
"Ich wäre bereit Ihnen 72 674 Euro und 42 Cent zu überlassen...!"
"Also eine Million Schilling!?"
"Ja!"
"Hmm," Sandmann überlegte, er hatte in den letzten Jahren eine steile Karriere gemacht. Von dem kleinen Taschendieb, der er in den Achtziger Jahren war. (zu diesen Zeitpunkt arbeitete er noch für den Ex-Rotlichtkaisers Roland Rinaldo) Zu einem Hehler im ersten Bezirk 1997! Schon zwei Jahre danach, etablierte sich Erwin Sandmann als Allzweck Krimineller. Er stieg zum Boss einer ganzen Organisation auf, Einbruch, Entführung und Mord standen auf der Tagesliste. Zudem gehörten ihm unzählige Bordells, Casinos und Spielunken, Lukrative Geschäftsmöglichkeiten, wie das >Spinnennetz< eine war. Nur von den Drogen, von Heroin und Hasch, wollte Sandmann nichts wissen...!
"218 023 Euro und der Deal geht in Ordnung!" Sandmann legte die Waffen auf den Tisch...
"Um zwei Millionen Million mehr?" erwiderte Werner, der Kriminelle Bandenboss nickte: "Die 26 Cent schenke ich Ihnen!" nun dachte Georg Werner über das Angebot nach, aber schon eine Minute später willigte der Universitätsprofessor ein:
"Geht klar, drei Millionen Schilling, davon gehören Ihnen... Ich kann aber erst nach der Auszahlung bezahlen!" endete er zaghaft.
Sandmann nickte: "Kein Problem, ich weiß ja, wo ich Sie finde...!" Die beiden Männer besiegelten die Abmachung mit einen kräftigen Handschlag, Werner reichte dem Gangster eine Fotographie seines Bruders und dann verabschiedete sich Erwin Sandmann:
"Trinken Sie noch ein Bier auf meine Rechnung, ich werden den Barkeeper bescheid sagen...!"
Werner nickte. Sandmann wandte sich zum gehen, bereits in der Türe, drehte er sich noch einmal zu den Professor um und fragte:
"Was Arbeitet ihr Bruder und wo ist er wohnhaft?"
"Frederick ist Katholischer Priester, er arbeitet in der Peterskirche, am Petersplatz, im ersten Bezirk und wohnt in der Schmalzhofgasse 15/1/7, im 6. ...!"
Georg Werner erwachte am Morgen des 11. Januar 2002, gegen 07:10 Uhr. Heute war der Tag. Dieser Freitag sollte sein Leben führ immer verändern, die Aktionen, die an diesem Freitag ihren Anfang nahmen, prägte den Fortbestand seiner Existenz!
Der Universitätsprofessor hatte seine erste Vorlesung um 09:00 Uhr, er hatte also noch genügend Zeit für ein Üppiges Frühstück...
Die ganze Nacht lang, hatte Erwin Sandmann über den Deal mit Georg Werner nach gedacht. Jetzt, dreißig Minuten nach Neun saß der Schwerverbrecher in seinen Wagen und beobachtete die Peterskirche.
Erst im Morgengrauen hatte Sandmann entschieden, diesen Job persönlich zu übernehmen. Er hatte zwar eine großen Aufgabenballette, dennoch begnügte sich der Gangster mit nur sechs Untergebenen, denen er wirklich absolut Vertraute. Diese waren derzeitig anders wo beschäftigt:
"Wenn man will, das irgendetwas in Ordnung geht, dann macht man es am besten selber!"
Dachte Sandmann grimmig lächelnd bei sich, ruhig wählte er eine Nummer über sein Handy und wartete, bis der Gesprächspartner abhob. Dann sprach er über die Freisprecheinrichtung:
"Herr Werner?"
"Ja!" meldete sich der Draht: "Was kann ich für Sie tun?"
"Daten Kontrolle," erwiderte Sandmann: "Heute haben wir Freitag, den 11. Januar und Befinden Sie sich wie Vorgesehen an der Uni? Vor Zeugen?"
"Ja, Guten Morgen. Positiv, es ist alles wie gewohnt!"
"Vielen Dank, die Aktion steigt nun...!"
Sandmann legte auf, stieg aus dem BMW und aktivierte die Sperren über Fernsteuerung. Dann schlenderte er über die Strasse und stieg gemächlich die Stufen zum Kirchenportal hinauf.
Die schwere Eisenpforte stand einen Spalt offen, kräftig drückte Sandmann gegen das Beschlagene Tor und trat dann ein. Das Hohe Gewölbe der Kirche lag im dämmrigen Schein, noch brannte kein Licht. Fröstelnd zog Erwin Sandmann die Schultern hoch, eine kalte Prise wehte durch die Kuppel.
Die Bänke standen fein säuberlichst in einer Reihe da, in der nähe des Altars, vor dem Standbild Jesu kniete ein schwarz gekleideter Mann. Auf leisen Sohlen kam Sandmann dieser Person näher...
Obwohl Sandmann versuchte keinen Lärm zumachen, gab der Hall die sachten Schritte wieder. Die Betente Gestalt erhob sich nun und wandte sich dem Besucher zu!
"Womit kann ich Ihnen Helfen?"
Der Priester, ein kahlköpfiger Mann blickte aus hellen Augen auf Sandmann.
"Ich möchte Beichten...!" improvisierte Sandmann, eigentlich hatte er geplant, den Pfarrer hinterrücks zu ermorden. Nun musste er einen neuen Plan ersinnen...!
"Dann folge mir bitte...!"
Der Geistliche ließ den Sünder den Vortritt, die Hände zum Gebet gefaltet, schritt der Priester hinten drein.
"Ich bin ein Arbeitskollege von Herrn Werner!" log Sandmann gekonnt: "Er lässt Sie schön grüßen!"
"Danke mein Sohn, das ist nett von meinen Bruder. Wie geht es ihm?"
"Eigentlich sehr gut, hier hinein...?"
Sandmann zeigte auf den Beichtstuhl, Frederick Werner nickte und nahm auf seiner Seite Platz. Erwin Sandmann hockte sich auf die einfache Holzpritsche, zog langsam die Pistole aus dem Mantel und entsicherte die Waffe.
Jetzt schob der Pfarrer die Trennklappe auf und in diesem Geräusch, spannte der Killer den Hahn...
"Erzähle nun frei von der Leber weg, für welche Sünde du die Absolution erhalten möchtest...!?"
"Herr ich habe gesündigt," begann Sandmann: "Vergib mir meine Taten, vergib mir diesen Tot...!"
Verwirrt haftete der Blick Herr Werners auf den Gesichtszügen des Beichtenten, durch das feine Drahtgitter konnte er die Mimik Sandmanns nicht genau erkennen:
"Sprich ein wenig genauer mein Sohn...!"
Bei diesen Worten fiel der Schuss, Sandmann hatte zwei mal durch die Holzverkleidung gefeuert. Beide Kugeln bohrten sich in den Leib des Pfarrers, ein Augenblick der Erstarrung, seine Hände zuckten nach der schmerzhaften Wunde. Blut sprudelte zwischen den Fingern durch und ein krächzender Schrei versuchte die Kehle des Priesters zu verlassen, doch die Kraft dazu fehlte. Ein kurzes Zucken, dann sackte der Körper leblos zusammen...!
Inspektor Jäger beugte sich über die Leiche des Geistlichen, die Fotographen hatten ihre Arbeit gemacht und auch der Pathologe war bereit zum Abrücken.
"Okay, ihr könnte ihn mit nehmen...!"
Einer der Leichenträger verschloss den Plastiksack, in dem der Tote steckte und gemeinsam schleppten sie das Bündel in den Prosekturwagen.
"Haben sich Augenzeugen gemeldet?"
Inspektor Reinhold Jäger blickte sich fragend in der Kirche um, außer dem Messner, der die Leiche des Priesters gefunden hatte, und den Spurenleuten war keine Menschenseele in der Kirche.
"So weit unsere Ermittlungen durch geführt wurden, bisher keine Herr Inspektor!"
Ein junger Polizeidetektiv reichte dem Leiter der Gruppe einen vorläufigen Bericht.
"Es hat keiner etwas gesehen, nach Aussage des Mesners, erschienen die ersten Gläubigen erst gegen 11 Uhr. Also vor einer halben Stunde!"
"Der Polizeiarzt hat die vorläufige Todeszeit auf 09:50 Uhr fest gesetzt, hatte wenigstens jemand was gehört?"
"So weit sind wir noch nicht, ich wollte mich soeben an diese Arbeit machen!"
"Tun Sie das, erstatten Sie Bericht, sobald Sie fertig sind!"
Inspektor Jäger trat an den Altar, wo der bleiche und verstörte Küster der Peterskirche kauerte.
"Entschuldigen Sie die Störung, aber können Sie irgendetwas Produktives zu der Ermordung des Herrn Pfarrers beitragen?"
Aus geröteten Augen blickte der Messner den Polizisten an, seine Hand wischte geistesabwesend über die Augen.
"Ich hörte zwei Schüsse...!" flüsterte der Mann:
"So!? Gut, einmal der Reihe nach. Wie heißen Sie?"
"Manfred Baiert, ich arbeite seit zehn Jahren in dieser Kirche...!"
"Und wie lange unter Pfarrer Werner?"
"Bereits über drei Jahre, Herr Werner war der Nachfolger von Pfarrer Reinas!"
"Und wie war das mit den Schüssen? Wann hörten Sie die und wo waren Sie da?"
"Ich war gegen Acht Uhr beim Einkaufen, als ich zurück kam, war Herr Werner soeben dabei die Kirche auf zuschließen. Er blieb hier um zu Beten, ich trug die Waren in die Küche und machte mich dann daran die Kutte, sowie das Manusghribt vor zubreiten...!"
"Sie waren dabei wo?"
"In den hinteren Räumen, aber es waren alle Türen geöffnet!"
"Und Sie hörten zwei Schüsse?"
"Ja Herr Inspektor, zwei aufeinander folgende Schüsse...!"
"Sie Verstehen doch, wenn ich das Überprüfe?"
Manfred Baiert nickte, Jäger winkte einen Beamten, diesen wies er an, mit Herrn Baiert zu dem Platz zugehen, wo er laut Aussage war. Als die Schüsse fielen!
"Ich werde zwei Schüsse abgeben, mal sehen ob sie zu hören sind!"
"Verstehe Inspektor," zu den Kirchdiener sprach der Beamte: "Führen Sie mich bitte in die Kammer wo Sie sich aufhielten!"
Jäger wartete, dann, nach fünf Minuten zog er seine Waffe aus der Manteltasche und hielt sie schräg gegen die Kuppel. Zweimal bellte sie auf, das Echo, ließ ihren Laut lange nach Hallen. Nachdem die Schüsse verklungen waren, kehrten die beiden Männer zurück.
"Nun?" fragte Jäger den Beamten, dieser nickte: "Es stimmt, wir haben ebenfalls alle Türen offen lassen. Die Schüsse waren gut zuhören!"
"Der Täter hat also keinen Schaldämpfer benutzt!" Inspektor Jäger zog die linke Augenbraue hoch: "Irgendwie recht Leichtsinnig, immerhin hätte in der Zwischenzeit, jemand die Kirche betreten können!"
"Das stimmt," erwiderte der Polizist, Baiert stand still neben den Männern und spielte nervös mit seinen Fingern. "Wir haben an dem Beichtstuhl unzählige Fingerabdrücke gefunden. Er scheint nicht sehr oft sauber gemacht worden zu sein...!"
"Vermag auf der einen Seite das Glück darstellen," Jäger fuhr sich durch das Haar: "Aber, in Anbetracht der schwierigen Auswertung, kann so ein Zustand auch ein Fluch sein!"
"Wir schaffen das schon Herr Inspektor," der Beamte von der Spurensicherung, nickte dem Kriminalisten zu: "Sobald erste Ergebnisse vorliegen, erhalten Sie einen Bericht!"
"Danke...!" Jäger blickte sich in dem großen Saal um, er wusste, es würde sich hier nichts weiter finden. Im Moment war der Tod des Priesters ein Ungewöhnliches Geheimnis. Wer würde einen Geistlichen Killen? Und warum? Diese beiden Fragen donnerten in Jägers Kopf, wie ein Presslufthammer herum.
"Wissen Sie...," wandte er sich an Baiert: "Ob Pfarrer Werner Anverwandte hier in dieser Stadt hat?"
"Ja," antwortete der Kirchendiener: "Einen Bruder, er ist Chemieprofessor an der Uni... Soweit ich weis!"
"Dann werde ich diesen Bruder mal Besuchen," Jäger verabschiedete sich von dem Mesner und gab seinen Leuten Bescheid, das er Weg wäre. Auf der Strasse, atmete der Inspektor erst mal tief durch. Es war ein Unangenehmes Gefühl, einen Mord, der in einer Kirche begangen worden war, aufzuklären. Schon alleine die Kathedrale, brachten eine Leidige Erinnern, an vergangene Zeit ans Tageslicht...!
Der Tag war Ereignislos vergangen, Jäger hatte zwar die Universität, wo Georg Werner, auch den Vornamen konnte er ermitteln - heraus bekommen. Aber Werner war schon vor vier Stunden ab gegangen, er wurde erst wieder am Kommenden Morgen an der Uni erwartet. Auch die Privatadresse, Zangerlestrasse 7, im 23. Bezirk, wurde ihm von dem Sekretariat mitgeteilt: "Aber nur, weil Sie ein Polizist sind...!" hatte das Fräulein gesagt und dabei mit ihren Augen kokettiert, Gegen 19 Uhr hatte sich der Inspektor vor dem Wohnhaus Werners eingefunden. Doch der Professor war nicht zuhause... Was sollte Jäger nun tun? Warten? Wie lange? Fünf Minuten, eine halbe Stunde? Er entschloss sich, für Heute Schluss zu machen und nach Hause zufahren. Morgen würde er Werner an der Uni antreffen und jetzt, egal was er in Erfahrung bringen würde, jetzt konnte er ohnehin nichts mehr Unternehmen... "Schatz, würdest Du mir bitte die Flasche öffnen?" Manuela Jäger, die Ehefrau des Beamten reichte Reinhold einen
1994. Bordeaux. Jäger war seit zwei Jahren mit dieser Frau verheiratet und beide waren wirklich Glücklich, trotz des Gefährlichen Berufs Jägers... "Klar," Rainer entkorkte geschickt den Wein und reichte die Flasche seiner Angetrauten zurück: "Was servierst Du uns heute Leckeres?" "Lasse Dich Überraschen, erzähle mir lieber etwas über Deinen Tag!"
"Wie Du willst," Jäger lehnte sich bequem in den weichen Fauteuil zurück und schlug die Beine übereinander: "Ich habe den Mord an einen Pfarrer auf zuklären...!" "Ein Pfarrer...!?" echote seine Frau, Reinhold nickte: "Ja, die Welt wird immer Konfuser, wenn jetzt sogar schon Geistliche Ermordet werden...!"
Jäger berichtete, von seinen Erfolglosen Versuch, den Bruder zu sprechen und endete, mit der Erklärung: "So vollkommen alleine, da rennt man sich ganz schön die Hacken ab...!" "Würde Dir noch immer kein Partner zur Verfügung gestellt?" Frau Jäger begann das Gedeck ins Zimmer zu tragen, Rainer erhob sich und deckte den Tisch: "Es ist immerhin schon über zwei Monate her, das Bachmann im Dienst getötet worden war...!" "Ich weiß," Jäger bekam wieder dieses Unerträgliche Gefühl: "Und nein, sie haben mir noch keinen neuen Partner zur Seite gestellt!" Die Erinnerung, an diesen Abend des ersten November, ließ den Beamten ein wenig in Trauer geraten. Bachmann und er waren ein Spitzen Team gewesen, selbst, nach dem er selber zum Inspektor befördert worden war, arbeiteten diese beiden Männer Seite an Seite gegen das Verbrechen... "Nicht genug, das sie mir danach den >Halstuch< Fall weg genommen und mich Beurlaubt haben, nein...!" Jäger nahm seiner Frau die Salatschüssel ab und stellte s
ie auf den Tisch: "...Das zweite Kommando, brachte auch kein Ergebnis. Der Täter ist einfach Untergetaucht und bisher nie wieder in Aktion getreten!"
"Der Fall ist nicht erledigt?" Manuela Jäger fuhr mit den Speisewagen ins Zimmer, ihr Mann nahm platz und sie begann die Suppe auf zutragen: "Keine Spur, er musste ad acta gelegt werden...!"
Jäger blickte auf die Uhr, es war wenige Minuten vor neun. "Du," begann er zu seiner Gattin: "Heute ist die erste Millionenshow, die auf den Euro läuft. Wir haben zwar schon eine Menge versäumt, aber willst Du sie dir dennoch ansehen...?" "Warum nicht," die Frau setzte sich: "Schalt ein...!"
Rainer drückte auf den Knopf der Fernbedienung, dann begann er die Köstliche Championcreme Suppe zu essen. Das Bild wurde schärfer, Barbara Stöckel erzählte gerate etwas und meinte: "Sie wären der erste Kandidat, der eine Million Euro abkassieren könnte...!"
Jäger hörte die Worte, er hatte einen flüchtigen Blick auf die Moderatorin geworfen, dann löffelte er seine Suppe zu ende.
"Es kommt nun ganz auf sie alleine an, sie haben keinen Joker mehr und stehen vor der Ein Millionen Euro Frage...!" eine kleine Pause, der Kandidat erschien im Bild, doch Jäger war mit etwas anderem Beschäftigt - er registrierte es nicht.
"Also, Herr Werner...!"
Bei diesen Namen, zuckte Jäger zusammen. Er hob den Blick und verfolgte nun das Geschehen, auf der Mattscheibe intensiver. Jetzt war wieder die Stöckel im Bild: "...Haben sie sich Entschieden...?"
"Ja," Frederick Werner wurde von der Kamera voll erfasst: "...ich gehe weiter...!"
"Gut, sie haben es gesagt. Hier ist für sie die Eine Million Euro Frage...!" Die Spannung stieg, sowohl auf dem Bildschirm, als auch davor. Jäger bemerkte nicht mehr, das seine Frau das Hauptgericht auf getragen hatte... Wie gebannt starrte der Kriminalist auf die Mattscheibe: "...Kaiser Franz II., gründete das erbliche Kaisertum Österreich und nannte sich Franz I. von Österreich. In welchen Jahr war das...? A um 1802, B um 1804, C um 1806 oder D, um 1810...!?"
Frederick Werner schloss die Augen, man sah wie er sorgfältig Überlegte. Zwischen durch trank er einen Schluck Wasser...
"Franz II. zu Franz I. von Österreich...!" sinnierte Werner, jetzt fiel Manuela Jäger, die Starrheit ihres Gatten auf. Sie fragte nach seinen Grund, bekam jedoch keine Antwort!
"Das war... B, 1804...!"
"Sind sie sicher?" war die rhetorische Frage Stöckels. Werner nickte, "Ja, es war 1804. B...!"
Die Auswahl wurde eingeblendet, wieder vergingen ein paar Minuten der Spannung. Dann lächelte die Moderatorin... "...Und das ... ist Richtig...!" Die Sieger Fanfare spielte auf, Stöckel erhob sich von ihren Platz, auch Werner war auf gestanden. "Ich beglück wünsche sie," ein Händedruck wurde aus getauscht, Werner verneigte sich kurz vor der Moderatorin: "Sie sind unser erster Euro Millionär, ja..." Stöckel wandte sich an dass Publikum vor den Fernsehern: "Pfarrer Frederick Werner, aus Wien hat es geschafft. Eine Million Euro gehören ihm...!"
Jäger wurde von seiner Frau angestoßen, langsam kehrte er in das Bewusstsein zurück: "Hey Rainer, was hast Du?" Jäger wischte die Geister des Zufalls bei Seite und schaltete den Fernseher aus, "Er war es...!" flüsterte er: "Der Ermordete...!"
Das Direktorrat hatte Jäger gebeten, bis zum Ende der Stunde zu warten. Werner würde danach umgehend in den Konferenzsaal kommen, der Inspektor wartete jetzt schon seit über zwanzig Minuten und überlegte sich, wie er dem Bruder begegnen sollte.
Endlich, klopfte es kurz an die Türe und ein Mann trat ein: "Guten Morgen, mein Name ist Werner, Georg Werner. Die Direktion ließ mich wissen, das die Polizei mit mir sprechen wolle. Um was geht es...?"
Jäger blickte den Professor an, er wusste nicht genau, wie er es sagen sollte. Dann gab er sich einen Ruck!
"Es tut mir leid, aber ich muss Ihnen Mitteilen, das Ihr Bruder...!" das Gesicht des Pädagogen wurde rot, er nahm die Aussage, die Jäger im Offerierte sehr schwer. Tränen bildeten sich in seinen Augen!
"Wie ist es geschehen?" Werner schluckte, er begann an seinen Faustknöcheln zu reiben: "Wurde er Überfahren? Oder war es sein Herz...!?"
"Leider nein," der Beamte, musste nun die zweite Bombe los lassen: "Zu meinen Bedauern, muss ich Ihnen eingestehen, das Frederick Werner, gestern Vormittag, um zehn Minuten vor 9 Uhr, Erschossen worden ist...!"
Der Dozent erlitt auf diese Information, einen Schwächeanfall. Er brach vor den Augen des Kriminalist einfach zusammen!
Eine Sekretärin, zusammen mit einer Kollegin des Professors, betteten den Ohnmächtigen Manne, auf den alten Lederdiwan, der sich im Konferenzsaal befand. Jäger lief wie ein gefangenes Tier im Raum auf und ab. Er fühlte sich Verantwortlich für diese Situation, vielleicht hätte er andere, nicht so geradlinige Worte finden können...!?
Es dauerte eine halbe Stunde, dann erwachte Werner aus seiner Bewusstlosigkeit. Er setzte sich auf und blickte verwundert auf die anwesenden: "Bin ich umgekippt?" Karin Schuster, die Professorin nickte lächelnd: "Ja Georg, aber bei einer solchen Nachricht ist das auch nicht wirklich Verwunderlich...!"
"Es tut mir leid," Reinhold Jäger trat nun erneut an den Pädagogen heran: "Ich hätte wahrscheinlich ein weniger Diskreter vorgehen können, aber leider bringt eine gewissen Direktheit mein Beruf mit der Zeit so mit sich...!"
"Schon gut," Werner erhob und straffte sich: "Es ist nicht Ihre Schuld, kann ich Ihnen noch Irgendwie weiter Helfen?"
"Ja, ich hätte noch ein paar Fragen...!"
Die beiden Damen verließen schweigend den Saal, Jäger wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, dann wandte er sich wieder an den Magister:
"Können Sie mir sagen, ob Pfarrer Werner Feinde hatte? War jemand hinter seiner Gemeinte her?"
"Darüber kann ich leider keine Auskunft geben," Georg Werner öffnete das Fenster und atmete ein paar mal tief durch: "Wir haben uns vielleicht dreimal im Jahr gesehen. Unsere Berufungen haben keinen weiteren Spielraum erlaubt... Leider...!"
"Ich verstehe, wann haben Sie denn ihren Bruder das letzte mal gesehen?"
"Da muss ich nachdenken," Werner blieb am offenen Fenster stehen und lehnte sich gegen die Bank, er faltete die Hände: "Das müsste so um den Nationalfeiertag, vorigen Jahres gewesen sein...!"
"Seither nicht mehr?" "Nein," bestätigte Werner noch einmal: "Ich habe hier fast Rund um die Uhr zutun und in den Ferien, begebe ich mich mit einigen Studenten auf Auslandsexkursion...!"
"Ich verstehe," Jäger reichte den Professor die Hand, abschließend musste er noch eine letzte Frage stellen: "Es fällt mir Wahnsinnig schwer, aber ich muss Sie leider Fragen, wo Sie gestern, in der Zeit von 9 und 10:15 Uhr gewesen sind...!"
"Kein Problem," antwortete Werner ruhig, er trat vom Fenster weg: "Ich war im Unterricht, die Direktion wir Ihnen das Sicher Bestätigen können. Genau so, wie meine Studenten...!"
"Das reicht mir schon," der Inspektor grüßte und wandte sich zum gehen, noch an der Tür sagte er: "Ihr Bruder war ein Reicher Mann, da kann man nur sagen, Herzlichen Glückwunsch...!"
"Reich?" echote Werner: "Wieso Reich?"
"Haben Sie die gestrige Show von Barbara Stöckel nicht gesehen?" Georg Werner schüttelte den Kopf: "Nein Herr Inspektor, was war denn?"
"Ihr Bruder war Kandidat," antwortete Jäger: "Er schaffte die erste Million in Euro...!"
Professor Werner klotzte, er war absolut Fassungslos... "Das kann ich nicht glauben, er hat wahrhaftig eine Million Euro abgesahnt!?" Reinhold Jäger nickte, "Ja, ich war ebenfalls Fassungslos. Schönen Tag noch...!"
Jäger ging, Werner blieb alleine zurück...
"Na Leute," Reinhold Jäger kehrte gegen Mittag, am Samstag, den 12. Januar in sein Büro zurück. Er hatte sich am Vortag noch drei Beamte kommen lassen, die für ihn die Akten und Unterlagen im Mordfall >Werner< sichten sollten. Und es gab einige Überraschungen für ihn... "schon irgendetwas entdeckt?"
"Wir haben die Auswertung der gefundenen Fingerabdrücke erhalten, es sind von ungefähr Vierzig Verschiedenen, genau Fünfzehn, die Verwendbar sind. Die Liste liegt auf Ihren Schreibtisch!"
"Danke Gerd, sonst noch was?"
"Ja, der Oberkommissar will Dich sehen und in der Wohnung von Frederick Werner, fand sich ein Tagebuch sowie eine runde Summe von einer Million Euro...!"
"Ja, ja," Jäger nahm die Printliste an sich und wandte sich zum gehen: "Der eine Hat Glück, der andere braucht es. Auch die Show gesehen...!?" dann war er schon bei der Tür draußen, Gerd Holler schüttelte den Kopf, er wusste nicht, wovon der Inspektor gesprochen hatte. Ihm war der Fund in Werners Wohnung nur sehr Verdächtig vorgekommen!
Inspektor Jäger klopfte kurz an die Tür des Büros von Oberkommissar Reumehr und trat sofort ein, der Leider der Mordkommission war nicht alleine. "Oh Entschuldigen Sie, ich komme ein wenig später wieder...!" Jäger wollte sich zurück ziehen, doch Reumehr winkte den Kriminalist näher: "Bleiben Sie Rainer, ich habe Sie schon erwartet...!"
Jäger trat ein und schloss die gepolsterte Türe hinter sich, "Sie wollten mich sprechen Herr Oberkommissar?!
"So ist es, nehmen Sie Platz...!" Reumehr reichte dem Inspektor sein Zigarettenetui, doch Jäger lehnte ab. Er begnügte sich mit seiner Pfeife!
"Ich möchte Ihnen Polizeileutnant Clarissa Stauer vorstellen, sie ist vor einer Woche unter meine Abteilung befohlen worden und ich habe mir gedacht, das Ihr beide gemeinsam los ziehen könntet...!"
Jäger musterte die robust wirkende Frau, sie war um die Dreißig, hatte Schulterlanges Feuerrotes Haar und ein Energisches Aussehen: "Nun," begann der Inspektor, der sich an Bachmanns prüfenden Blick erinnerte, als er seinerzeit zum Partner des Oberinspektors auf gestiegen war. "Ich freue mich auf die bevorstehende Zusammen Arbeit...!"
"Schön," dann könnt Ihr ja gleich an die selbe gehen, erwarte mit Ungeduld den Abschlussbericht!"
Jäger erhob sich, er nahm die Pfeife aus dem Mund und verneigte sich leicht, auch Leutnant Stauer folgte dem Beispiel. Gemeinsam verließen sie das Büro des Obers...
"Ich werde mein bestes geben," sprach Clarissa mit festem Ton: "Was ist unser nächster Schritt?"
"Ich werde diese Printlisten überprüfen, Sie orientieren sich bitte erst einmal an den vorhanden Fakten. Alles weitere erzähle ich Ihnen im Anschluss!"
"Jawohl, schon unterwegs...!"
Jäger nahm an seinen Schreibtisch platz und während er die Liste, Abdruck für Abdruck durchging, informierte sich Stauer durch einem Kollegen...
Clarissa war schnell unterrichtet, noch bevor Jäger, die Fünfzehn Prints hinter sich hatte. Sie setzte sich neben den Tisch und fertigte einen Oberflächlichen Bericht an. Der Inspektor hatte bereits dreiviertel der Abdrücke hinter sich gebracht. Es waren schöne Prints, vorwiegend von den Zeige und Mittelfinger. Noch waren sie nicht Identifiziert, aber Jäger hatte ein gutes Gedächtnis, gewisse Merkmale, bei ehemaligen Kunden, hatte er sich von jeher eingeprägt!
Dann, als er Abdruck dreizehn betrachtete, hier, war nur gut die Hälfte linken Mittelfinger abnehmbar gewesen, stutzte er. Irgendwie, kam ihm dieses gezackte Muster der Hautlinien bekannt vor. Er dachte scharf nach, welcher Gentleman könnte es sein!? Er kam nicht drauf, zu einem der Beamten sprach er: "Bring diesen Abdruck in die Registratur hinunter, ich brauche eine sofortige Identifikation... Ich kenne das Muster, kann mich aber im Moment nicht entsinnen, an wem ich ihn schon mal gesehen habe. Es muss lange her sein...!" endete er befliesend. Der Polizist nickte und entschwand, Jäger zog sich das Tagebuch des Pfarrers heran, schlug es auf. Dann wieder zu und wandte sich an Stauer: "Gibt es irgendwelche Fragen zu unseren Fall?"
"Ja, Leutnant Fuchs hat mich in alles eingeweiht, aber Holler machte mich darauf Aufmerksam, das im Hause von Pfarrer Werner ein große Summe Bargeld, nämlich eine Million Euro gefunden wurden. Er erlaubte sich die Äußerung durchblicken zu lassen, das er nicht ganz versteht, weshalb Sie das so kalt ließ!?"
"Haben Sie gestern die Millionenshow im Einser gesehen?"
"Nein, aber ich las in der Heutigen Krone, das es einen Aufhänger gegeben hat. Ein Pfarrer räumte die erste Euro Million ab...!"
"Das stimmt, ich habe die letzte Frage, noch im Fernsehen gesehen. Dieser Pfarrer,..." Jäger schwieg einen Augenblick: "dieser Pfarrer ist unser Fall!"
Jetzt verstand Stauer, sie nahm sich den Pathologischen Befund vor und murmelte dabei: "Und Holler glaubte, das, dass Geld der wahre Hintergrund für die Ermordung des Geistlichen war...!"
"Könnte durch aus so sein, Neider gibt es immer wieder. Ich hatte vor ein paar Stunden sogar den Bruder ein wenig in Verdacht, da ihm als Erbe eine schöner Batzen Geld zufällt!"
"Vielleicht war er's?"
Jäger zuckte mit den Achseln, "Weis ich noch nicht. Für die Tatzeit hat er ein Alibi, seine Studenten und das Direktorrat...!"
"Dann hat er einen Killer bezahlt!" Clarissa Stauer bohrte weiter: "Kein wirklich Intelligenter Mensch, killt Heute seine Opfer noch selber. Dafür gibt es dementsprechende Ansprechpartner...!"
"Schon war," Jäger schlug das Tagebuch wieder auf und lehnte sich zurück: "Aber Werner, hat kein Vermögen, er hat in den letzten beiden Wochen nur einmal eine größere Summe abgehoben. Insgesamt nur 2000 Euro, er verdient aber immerhin 3500 Euro. Keine echte Summe um einen Killer zukaufen...!" der Inspektor linste über den Buchrand und bemerkte Clarissas fragenden Blick, bevor er noch etwas sagen konnte, fragte sie: "Und wenn er erst nach erhalt der Millionen bezahlt?"
"Auch das habe ich mir schon Überlegt," Jäger war über die Wissbegierde der Kollegin erfreut, jetzt konnte er Nachvollziehen, was Bachmann, bei seiner eigenen Tüchtigkeit empfunden haben musste: "Aber Werner wusste von dem Gewinn nichts, außerdem kippte er um, als ich ihm die Nachricht, über die Ermordung seines Bruder mitteilte...!"
"So, na ja. Dann müssen wir unser Glück bei einem anderen Versuchen...!" Stauer war mit dieser Erklärung nicht zufrieden, aber sie sah auch keine andere Alternative. Im Moment!
Sie widmete sich wieder dem Ballistik und Pathologischen Befund, Jäger begann die ersten Seiten zu lesen. Er bemerkte, das die erste Eintragung, am 15. Januar 2000 gemacht worden war. Nach dem Beginn, mussten aber noch andere Bücher vorhanden sein...
Es war zu Beginn nichts Aufregendes los, Werner erzählte von seinen Tagen, seinen Beichtannahmen und welche Geheimnisse er von seinen Schäfchen erfuhr. Alles im allem ein eigentlich belangloses Gewäsch... Aber Jäger las unermüdlich weiter, nicht alle Tage waren vermerkt. Es wurden immer wieder Wochen übersprungen. Nur die ausgefallensten Beichten waren vermerkt, mit der Begründung, irgendjemanden von diesen Sünden erzählen zu müssen...!
Dann waren Eintragungen, vom Zusammentreffen mit seinen Bruder vermerkt. Frederick schrieb, das er sich wünschte, Georg viel öfter sehen zu können, nicht nur dreimal im Jahr...! "In diesem Punkt hatte Werner auf jedenfall die Wahrheit gesagt...!" murmelte der Inspektor, Clarissa hob ihren Blick, sie hatte den Kriminalisten nicht richtig verstanden, wagte aber keine Frage, da sie den Lesenden nicht stören wollte.
Endlich, nach über Sechzig Seiten, erreichte Jäger die Stelle, wo Frederick den Entschluss gefasst hatte, bei der Millionenshow mit zuspielen. "Ich weiß nicht, ob ich angenommen werde. Aber es reizt mich, da ich die Sendung jedes Mal ansehe und mit rate und eigentlich immer sehr weit komme. In manchen Fällen, sogar weiter als der Kandidat selber. Ich Hoffe auf eine Möglichkeit, einmal selbst auf diesen Stuhl zu sitzen...!" Dieser Eintrag, war vom 17. Dezember 2000. Jäger suchte weiter, im Februar 2001 schrieb Frederick: "Noch wurde meine Bewerbung nicht Beantwortet, aber ich sende dennoch, einmal Wöchentlich meine Anfrage über das Internet weg. Jesus sagte, glaube an mich und dir wird geholfen werden. Ich glaube...!"
Die übrigen Eintragungen, bezogen sich wieder auf alltägliche Sünden der Gemeinde. Doch am 27. Mai 2001 wurde der Inspektor wieder fündig, "Endlich erhielt ich eine Einladung zu einem Gespräch, im Bezug auf die Millionenshow. Georg wird Augen machen, wenn ich ihm das erzähle. Aus unserem Telefonat, vor drei Wochen ging heraus, das er an so ein Glück, überhaupt nicht glaubt... Er ist eben ein Ungläubiger Thomas. Herr verzeihe ihm...!"
"So, so," Jäger wurde stutzig: "Immerhin hätte er sich an dieses Gespräch noch Erinnern müssen... Aber von Telefonaten sprach er überhaupt nicht. Das lässt sich aber Überprüfen...!"
Clarissa Stauer brannte vor Neugierde, aber sie schwieg weiterhin... Dann wurde der Eintrag vom Nationalfeiertag gefunden, wo die Brüder zusammen gekommen waren. Hier wurde nicht über die Show gesprochen, entweder Frederick hatte darauf vergessen, den Eintrag zu machen, oder - was Jäger eher annahm, er hatte nichts weiter zu seinen Bruder gesagt.
Die nächste wichtige Niederschrift, stammte vom 21. November 2001, wo Frederick vermerkte, das er am Tag zuvor, das große Geld, bei der Aufzeichnung erlangt hatte...! Auch hier war alles noch in den Fugen, die Bombe platzte erst, als er zur Eintragung, des 25. Dezember 2001 kam: "Wir hatten einen enormen Streit, Georg fuhr sichtlich aus der Haut. Es war vielleicht ein Fehler, ihn so lange im Dunkeln zulassen. Gestern, am Heiligenabend, hatten wir in meiner Pfarre, eine Zusammenkunft, ich erzählte ihm von der Aufzeichnung, die Barbara Stöckl und ich am 20. des vor Monats geführt hatten. Ich habe Gewonnen, eine Million Euro sind nun mein! Aber, und das habe ich meinen Bruder auch zu Erklären versucht, ich habe das Geld nicht für mich gewonnen. Ich habe es für die Gemeinde, für die Kirche gewonnen. Eines Tages, wird Georg mich Verstehen... Und vielleicht, nur vielleicht hören dann auch endlich seine Drohanrufe auf...!"
Jäger hob den Blick, er erkannte jetzt, das Werner ihn angelogen hatte. "Hut ab!" dachte der Inspektor bei sich, "Ein wirklich guter Schauspieler, er hat mich getäuscht und das auf der ganzen Linie...!"
Leicht verstimmt, aber fest entschlossen, blätterte er die letzten Seiten des Tagesbuches fertig durch. Doch nach dem Eintrag vom 25. Dezembers, gab es nichts wirklich Aufregendes zu lesen. Höchstens die Tatsache war Interessant, das Georg Werner, als Frederick versuchte ihn am 10. Januar 2002, Telefonisch zu erreichen um ihn zu Bitten, die Show am Freitag an zusehen, nicht erreichbar war... Gewollt, oder nicht, sein Bruder versuchte es den ganzen Tag...!
"Er hat mich belogen...!" Jäger legte die Aufzeichnungen des Pfarrers beiseite, Clarissa stand die Neugierde, groß und deutlich ins Gesicht geschrieben: "Er hat mir ein Theater vor gespielt und ich habe nichts davon gemerkt...!"
"In wie fern hat er gelogen?" ihre Blicke trafen sich: "In allen...!" Jäger war sehr Aufgebracht: "Er fiel in Ohnmacht, nur gespielt. Er sagte, das er keine Ahnung davon hätte, das Frederick in der Millionenshow war, gelogen. Er hat mich vollkommen aufs Glatteis geführt...!"
"Dann war er es also doch!?" Clarissa Stauer sprang auf: "Hollen wir ihn her und quetschen ihn aus...!" sprach sie Tatendurstig, Jäger lehnte sich, nun wieder etwas beruhigt zurück und überlegte. Er musste einen Stichhaltigen Beweis für Werners Mittäterschaft finden!
"Krallen wir ihn uns...!" wiederholte Clarissa, "Das Früchtchen ist Überreif...!"
"So einfach ist das aber nicht," entgegnete Jäger trocken: "Wir brauchen einen Hieb und Stichfesten Beweis, das er gelogen hat, das ist für uns Grund genug, aber vor einem Gericht zählt das wenig. Er hat ein Alibi, das von gut Dreißig Leuten, voneinander Unabhängigen Leuten bestätigt werden wird. Alles was wir haben sind Indizien...!" endete der Inspektor bedächtig...
"Mist," entfuhr es dem Leutnant: "Was...!?" doch weiter kam Clarissa nicht, Thomas Fuchs kehrte aus der Print Registratur zurück und reichte Jäger den halben Abdruck: "Sorry Herr Inspektor, aber die Beamten können keinen Vergleichs Print finden...!"
"Danke Tom, lege ihn auf den Tisch...!" Nachdenklich begann Reinhold Jäger einen kleinen Marsch auf die Tischblatte zu trommeln, er wusste, von irgendwo her kannte er diesen Abdruck. Wo war das gewesen? Von wem...? Nach längeren Minuten, kam ihm ein Einfall. Es war einen Versuch wert. Jäger hatte einen einzigen Print, in einer separaten Akte verschlossen, der für ihn wahrhaftig Top Secret war. Diesen Abdruck dürfte er gar nicht haben, eigentlich hätte er nach Einstellung des Verfahrens, aus Mangel an Beweisen, sofort vernichtet werden müssen. Doch das hatte Jäger, damals nicht getan...! Er erhob sich und holte aus dem Aktenschrank hinter ihm die bewussten Unterlagen, schnell war der Print verglichen. Clarissa Stauer trat hinter den Inspektor und linste über die Schulter, beide Abdrücke lagen fein säuberlich neben einander. Sie passten, wie Eineiige Zwillinge. "Jetzt haben wir ihn...!"
Der Professor hatte seine Ruhe wieder gewonnen, nach dem er von zwei Beamten vor geführt worden war, hatte Georg Werner, seiner Empörung, über diese, wie er es nannte >Bodenlose Frechheit< erst einmal Luft gemacht. Es war noch immer Samstag...!
"Nehmen Sie erst einmal Platz Herr Werner," sprach Inspektor Jäger befließend: "Und regen Sie sich nicht auf...!" "Ich soll mich nicht aufregen...!?" konterte der Universitätsprofessor erbost: "Sie haben alle Hände voll damit zu tun, den Mörder meines Bruders zu finden und was machen Sie...?" Werner blickte Jäger und dessen neue Kollegin boshaft an: "...Sie vergeuden Zeit, in dem Sie mich belästigen. Von zwei Polizisten, wurde ich aus meinen eigenen Vier Wänden entführt. Mann wollte mir nicht einmal sagen, worum es ginge...!" Herr Werner rang nach Atem, diese Pause nutzte Clarissa Stauer um eine Frage zu äußern: "Haben Sie und ihr Bruder sich gut verstanden?" der Professor, der endlich wieder Luft, aber gleichzeitig einen Hustanfall bekommen hatte, hob nun irritiert den Blick. Speichel tropfte aus seinem Mund, Werner wischte in mit dem Handrücken weg und trocknete diese an der Hose: "Ich Verstehe Ihre Frage nicht, sollten Sie nicht lieber den Mörder jagen? Oder ist es in Öste
rreich jetzt an der Tagesordnung, das Killer frei herum laufen dürfen...?"
"Beantworten Sie bitte die Frage Herr Werner," Inspektor Jäger rührte in seiner Kaffeetasse, er trank nun einen Schluck und stellte sie auf seinen Schreibtisch ab: "...wir wollen doch nur wissen, ob Ihr Verhältnis zu Ihren Bruder gut war!"
Werner räusperte sich: "Natürlich war es gut, das habe Ich Ihnen schon erzählt. Wir haben uns zwar selten gesehen, aber wenn wir uns Treffen konnten, dann verbrachten wir diese Zeit ohne jeglichen Streit!"
"Und wie steht es mit Telefonaten?" wieder richtete Clarissa ihr Wort an den Dozenten: "Haben Sie öfter mit einander Telefoniert?"
Der Professor stutzte, er dachte sichtlich über diese Frage nach: "Ich verstehe zwar nicht," antwortete er dann: "Was diese Frage mit der Tatsache zutun haben soll, das mein Bruder Tod ist. Aber ja, wir haben einige male miteinander Telefoniert! Ist das ein Verbrechen...?" fragte Werner abschließend lauernd.
"Nein, dieser Umstand nicht." Konterte diesmal Jäger: "Aber Sie haben mir diese Telefonate vor enthalten. Sie erwähnten sie mit keinen Wort!"
"Ja Sorry," gab der Chemiemagister gleichgültig an: "Ich habe wahrscheinlich an unsere Telefongespräche nicht gedacht. Immerhin sahen wir uns dabei nicht...!"
"Wurde Ihnen, bei einem dieser Telefonate, etwas wichtiges Anvertraut?" Jäger erhob sich und reichte Herrn Werner, die angeforderten Telefonatslisten der Telekom Austria... "Sie selber haben in der Zeit von Mai des vergangenen Jahres, bis Anfang Januar diesen Jahres Herrn Frederick Werner, Ihren Bruder x-mal am Handy angerufen...!"
"Wird schon so sein," dokumentierte Werner finster: "Ich führe keine Notizen über meine Telefonate. Klar, ich habe meinen Bruder angerufen. Auf seinen Handy...!" sprach der Professor mit Nachdruck: "Immerhin konnten wir uns nicht sehr oft sehen...!"
"Ihr Bruder hatte ein A1 Handy? Stimmt das?"
"Ja...!"
"Mit der Nummer, 0664/1077225?"
Jetzt nickte Werner nur.
"Ich frage mich nur, weshalb sie mich angelogen haben?" Jäger blickte den Dozenten fest in die Augen, dieser versuchte zuerst standhaft zu bleiben, wich aber in laufe der Zeit langsam den bohrenden Blick des Inspektors aus: "Ich habe Sie nicht belogen und ich sehe in dieser Unterredung keinen Sinn...!" Werner erhob sich und wollte gehen: "Leben Sie wohl...!"
"Nicht so hastig, Sie haben mich sehr wohl belogen, eigentlich in allem...!" Jäger offenbarte Werner, seiner Erkenntnisse, die der Kriminalist aus dem Tagebuch seines Bruder erfahren hatte: "...Und deswegen muss ich Sie wegen Mordverdacht in Haft nehmen...!" endete der Inspektor gelassen, er gab Clarissa einen Wink, der Leutnant packte Werner bei der Hand und legte dem verdutzt blickenden Professor die Handschellen um.
"Das, das...!" stotterte er: "Das ist eine Farce, Kinderspielerein. Ich bin Unschuldig...!"
"Das wird sich zeigen, vorerst bleiben Sie einmal bei uns...!"
"Dafür werden Sie die Rechnung tragen Herr Inspektor, ich habe nichts getan. Ich habe meinen Bruder nicht getötet und nichts was Sie sagen, kann diese Tatsache entern!"
"Führen Sie ihn ab Clarissa, Einzelhaft. Er darf mit niemanden sprechen...!" Jäger nahm wieder hinter seinen Schreibtisch platz.
"Sie haben nicht gegen mich in der Hand, nur Indizienbeweise...!" Noch während der Leutnant den Verdächtigen durch das Büro führte, schrie Werner, aufgebracht diese Sätze: "Klagen Sie mich ruhig an, das Gericht wird mich Frei sprechen müssen. Ich möchte mit meinen Anwalt sprechen...!"
Diese Worte, waren das letzte, was Jäger hörte. Dann verklangen die Schreie des Magisters auf dem Gang. Jäger lehnte sich zurück, er wusste, das Werner recht hatte. Alles was er in Händen hielt, waren reine Indizien. Nur die Niederschrift, eines Toten in Tagebuchform. Aber sie wieder sprach in allem, was Georg Werner an der Uni aus gesagt hatte... Vielleicht kann der Oberkommissar Abhilfe schaffen!
Jäger griff zum Telefon und ließ sich mit dem Büro des Vorgesetzten verbinden. Doch zu seinem Bedauern, gab die Telefonzentrale sofort durch, das Herr Reumehr heute nicht mehr im Haus sei. Nachdenklich legte der Inspektor auf, ein, oder zwei Nächte hinter Schwedischen Gardinen, würden Werner gut tun. Womöglich bricht dann sogar das Eis, und vielleicht erscheint der Oberkommissar ja Morgen sogar im Amt...
Es war Mitternacht, im >Spinnennetz< herrschte Hochbetrieb. Ein verwegen Aussehender Bursche, keine zwanzig Jahre, mit einer Narbe auf dem Kinn trat ein. Neudorf sah ihn und winkte den Jugendlichen weiter ins Hinterzimmer.
"Nun Josef!" fragte Sandmann, der schon ungeduldig auf den Narbengesichtigen gewartet hatte: "Wo ist Werner?"
"Ich war an der Uni Boss," berichtete der junge Bursche: "Auch bei seiner Privaten Wohnung. Er ist vom Erdboden verschluckt worden, eine Nachbarin hat behauptet, die Polizei wäre da gewesen und der Professor ist mit den beiden Herren mit gegangen...!"
"Er wird doch nicht zweischneidig fahren...!?" Josef zuckte mit der Schulter, er hatte seinen Auftrag erledigt und wollte nun sein Geld haben: "Brauchen Sie mich heute noch Boss? Ich hätte nämlich was vor und brauche dafür ein paar Scheine...!"
Sandmann grunzte etwas, er zog ein dickes Bündel Banknoten aus seiner Hosentasche: "Hier...!" der Verbrecher, schob Josef zwei, zweihundert Euro Scheine zu, "Das muss für den Anfang reichen, um 10 Uhr findest du dich wieder auf deinen Posten ein. Sobald Werner heim kommt, meldest du dich über das Telefon und sagst nur das Wort >Anwesend<. Dann verschwindest du von dort...!">
Der Bursche grabschte gierig nach dem Geld und nickte, schweigend verließ er das >Spinnennetz<. Erwin Sandmann blieb alleine zurück, er hatte nach zu denken. Wenn Werner, ihn wirklich Linken wollte, dann würde der Professor diesen Versuch mit dem Leben bezahlen. Eigenhändig, genau so, wie er einst den Bruder gekillt hatte, würde Sandmann auch den Magister beseitigen. Ihm würde keiner an den Karren fahren können...!>
Der Verbrecher erhob sich und trat aus dem Raum, er hatte auch noch eine zweite Rechnung zu begleichen: "Neudorf...!" rief er durch das Lokal, "Hier her, zu mir...!"
Es dauerte nur wenige Minuten, dann erschien de Fette Geschäftsführer im Hinterzimmer. Sandmann putzte den Schwabbelbrocken bis auf einen Millimeter zusammen und endete mit den Worten: "Wie Beschießen muss ein Gehirn sein, um sich eine dermaßen Peinliche Blöße zu geben...!?"
"Ich wollte doch nur einen weiteren Dicken Fisch an Land ziehen Boss," Neudorf versuchte sich verlegen zu rechtfertigen. Seine Körper transpirierte, er trat unsicher von einem Fuß auf den anderen: "Woher konnte ich auch wissen, das Werner, eine extra Tour fahren würde...!?"
"Darüber hättest du früher Nachdenken sollen...!" Sandmann hatte dem Geschäftsführer die ganze Zeit den Rücken zu gewandt, unauffällig hatte er seine Waffe gezogen, nun wirbelte der Gangsterboss herum und schoss. Dreimal hintereinander...!
Jäger hatte Glück, Oberkommissar Reumehr betrat am Sonntag, gegen 07:00 Uhr das Morddezernat. Der Inspektor hatte sich bereits vor Sechs in den Räumen seiner Abteilung ein gefunden. Leutnant Stauer würde gegen Acht kommen... Umgehend suchte er seinen Vorgesetzten auf und unterbreitete ihn die vorliegenden Ergebnisse: "Hmm!" überlegte der Oberkommissar, "Werner hat nicht so Unrecht, es sind nur Indizien! Auch wenn ich Ihrer Meinung bin. Ich fürchte, wir werden diesen Uni Professor laufen lassen müssen...!"
"Er hängt sicher mit drinnen Herr Oberkommissar," Reinhold Jäger legte den Fingerabdruck vor und die Kopierten Auszüge aus Fredericks Tagebuch: "Die Zufälle sprechen eine deutliche Sprache und aus welchen Grund sonst, hätte Werner mich Belügen sollen!"
"Ich sagte doch, das ich Ihrer Meinung bin Jäger," Reumehr legte Beschwichtigend, seine Hand auf des Inspektors Arm: "Und vielleicht können wir einen Vorteil aus Werners Entlassung ziehen, ich habe mir etwas Überlegt...!"
Der Oberkommissar weihte seinen Untergebenen in seinen Plan ein, es war ein gewagtes Unternehmen, es könnte Tödlich sein. Doch Reumehr vertrat den Standpunkt, das es das Risiko wert wäre! Während dieser Unterredung, trat Chef Inspektor Lohmann in Jägers Büro, Leutnant Stauer war bereits Anwesend...
"Guten Morgen Clarissa," der Höhergestellte grüßte Freundlich: "Na, schon einigermaßen Eingelebt?" Die, im Gegensatz zu Lohmann noch junge Frau, nickte lächelnd, sie kannte den Chef Inspektor seit einigen Jahren und hatte auch schon unter ihm gearbeitet: "Morgen Markus, bin schon voll in der Arbeit, was führt Dich zu uns?"
"Ein Toter Clarissa," Lohmann ließ sich auf einen Stuhl fallen und streckte die langen Beinen von sich: "Rainer wollte von mir stets umgehend Informiert werden, wenn sich in der Organisation vom Sandmann etwas ereignet hat...!"
Neugierig linste Clarissa Stauer, von ihren Akten auf. Doch der Chef Inspektor schwieg: "Kannst du mir nicht einfach sagen, worum es sich Handelt?" der Polizei Leutnant legte den Fühler bei Seite: "Ist es sehr Wichtig!?"
"Natürlich, wenn ich etwas über den Sandmann berichten kann, dann ist es immer Wichtig," brüstete sich Lohmann: "Aber ich bin kein Priester und predige nicht zweimal, Du wirst schon warten müssen, bis Jäger zurück kommt! Wo ist er eigentlich?"
"Ich schätze beim Oberkommissar," etwas mürrisch lehnte sich Stauer zurück, die Arbeit an den Akten machte ihr keinen Spaß mehr: "Wegen diesen Uni Professor, der Inspektor sagt, das er lügt. Ich hatte ihn von Anfang an in Verdacht. Aber wir haben nicht wirklich was in der Hand gegen den Mann...!"
"Also nur Indizien?" Clarissa nickte: "Ja Markus, deswegen ist er beim Chef, ob man nicht die Haft ein wenig in die Länge ziehen könnte...!"
"Das wird schwierig," erwiderte der erfahrene Beamte: "Ohne Handfesten Beweis, holt ihn ein gewiefter Anwalt schnell wieder heraus und wir haben die Zeitungen am Hals!"
Clarissa wollte noch etwas hinzu fügen, doch da öffnete sich die Türe und Jäger kehrte in sein Büro zurück. Er grüßte Freudig, seine Gesichts Züge verrieten, das es etwas Spannendes geben würde.
"Morgen Leute," beschwingt, beinahe Tänzelnd, näherte sich der Inspektor dem Schreibtisch. Beide Anwesenden blickten ein wenig Verwirrt aus der Wäsche, selbst Lohmann, der ihn schon länger kannte, hatte Jäger noch nie so gesehen!
"Alles in Ordnung?" fragte er, Jäger nickte vergnügt: "Ja, hast du etwas für mich?" "Klar, Gabriel Neudorf, der Fette Geschäftsführer des >Spinnennetzes< wurde Gestern Nacht Erschossen...!"
"Sieh einer an," entfuhr es dem Inspektor, auch Clarissa horchte auf. Sie wusste aus den Unterlagen, das, dass erwähnte Etablissement Sandmann gehörte. Sie stellte sich schon die Frage, wer diesen Mann gekillt hatte!?
"Neudorf ist Tod," wiederholte Jäger nachdenklich. "Wurden diesmal die Kugeln sicher gestellt?"
"Leider nein," Markus Lohmann schüttelte bedauernd den Kopf: "Ein weiterer Fall, wo die Geschosse aus dem Körper des Opfers entfernt wurden. Wenn du mich fragst," endete der Chef Inspektor leicht bitter: "Dann gehen diese Morde alle auf das Konto von Erwin Sandmann, er hat die Kugeln an sich genommen, um eine Verbindung zu ihm zu unterwandern...!"
"Das denke ich auch," Jäger läutete nach einem Gangaufseher und verlangte, das man Georg Werner vor führen solle. Der Beamte nickte und ging, auch Lohmann erhob sich. Er hatte seine Schuldigkeit getan: "Ich werde soweit wie möglich den Fall Neudorf verfolgen, aber wenn nicht ein Wunder geschieht, dann sehr ich schwarz und dieser Mord wird genau so, wie schon viele zuvor Ungesühnt bleiben...!"
Chef Inspektor Lohmann ging, Jäger blickte den Kollegen lange nach, er wusste, das es diesmal anders ausgehen würde. Noch einmal durfte dieser Schwer Verbrecher nicht davon kommen, koste es was es wolle...!
Georg Werner zog die Schultern zusammen, er fühlte sich nicht wohl. Wenn Sandmann von Jägers Komplott erfuhr, dann war sein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Er hatte nicht viel Zeit, aber er musste für einige Tage, vielleicht auch Wochen Untertauchen. Zuminderst solange, bis die Erbschaft aus gezahlt worden war!
Unruhig wanderten seine Augen umher, er vermutete hinter jeder Laterne, hinter jedem Parkenden Auto einen Handlanger Sandmanns, eilig hastete er durch die Belebten Strassen. Die Vorstellung, das dieser Weg sein letzter sein könnte, ließ sein Blut gefrieren...
Kaum war Werner aus dem Büro des Morddezernates verschwunden, verband sich Jäger mit der Observierungsabteilung. Er verlangte nach einem Beschattungsteam!
Werner hatte seinen Blick überall, vom Laufen außer Atem, hielt er für ein paar Minuten inne. Ein leeres Taxi, das vorbei fuhr, kam ihm wie gerufen. Er hielt es an uns stieg ein, hustend, gab er den Fahrer, sein Ziel bekannt...
"Zeta Team an Zentrale, Polizeidetektiv Versanjo für Inspektor Jäger...!" es knackte im Funk, dann meldete sich der gerufene: "Hier Zentrale Zeta Team, sprechen Sie!"
"Zielperson befindet sich in einer Taxe in Richtung des 23. Bezirks, er ist nervös und sehr Aufgebracht. Bleiben dran...!"
"Verstanden Zeta Team, Melden Sie alle zehn Minuten. Oder nach Vorkommnis...!" Der Funk brach ab, die Fahrt führte direkt in die Zangerlestrasse, zur Nummer 7, wo der Chemieprofessor seine Wohnung hatte...
Die Taxe, mit dem Kennzeichen W 77012 TX, ein weißer Mercedes vom 60160 Taxidienst hielt vor dem gewünschten Wohnhaus, der Schatten, Werners Bewachung, stoppte einen Häuserblock vor dem siebener Domizil. Auch Josef war auf seinen Posten, er hatte den Professor erkannt und agierte sofort. Umgehend rief er im >Spinnennetz< an und informierte seinen Boss!
"Er ist jetzt drinnen," der Bursche nickte befliesend: "Ja, ich habe Verstanden, werde ihn in seiner Bude fest halten...!"
Josef schaltete sein Handy ab und stieg aus seinem alten Ford, er hatte auf der gegen überliegenden Straßenseite geparkt. Jetzt blickte er kurz nach beiden Seiten und lief über die Fahrbahn, ohne zu Zögern betrat er das Haus Nummer 7!
"...Werners Wohnung dürfte bereits unter Beobachtung stehen, soeben ist ein junger Bursche gefolgt. Zuvor hatte er Telefoniert...!"
"In Ordnung Zeta Team, wir kommen sofort. Jeder darf hinein, aber keiner mehr heraus. Haben Sie das Verstanden...?"
"Klar und Deutlich Herr Inspektor, wir erwarten Sie. Over and out…!"
Josef fackelte nicht länge, er warf sich blitzschnell gegen die Wohnungstür zum Appartement von Georg Werner und krachte, das Holz splitterte nach allen Seiten, in die Behausung. Der Dozent war gerate dabei einige Koffer zupacken, erschrocken hielt er in seinem tun inne und ließ den Stapel Hemden, den er gerate in einer Reisetasche verstauen wollte, fallen: "was? Wer sind... wer sind Sie...?"
"Willst du Ratte uns verlassen?" Josef trat mit zwei großen Schritten auf den Magister zu rammte ihm seine faust in den Magen, der Professor schrie auf und ging ächzend in die Knie.
"Was wollen Sie, ich habe nichts gesagt, die Polizei will uns gegen einander ausspielen...!" schwer Atmend hielt sich der durch geschwitzte Mann seinen Magen, Josef holte zu einem zweiten Schlag aus und zielte genau auf seine Nase. Blut spritzte und Werner flog durch das halbe Zimmer, in einer Ecke des Raumes blieb er wimmernd liegen!
"Halt den Rand du Schwein," Josef kickte den Professor seinen Eisenbeschlagenen Stiefel in die Seiten: "Der Boss wird bald hier sein, dann Rechnen wir mit einander ab...!"
Mittlerweile waren auch Inspektor Jäger und Leutnant Stauer am Schauplatz erschienen, Vorsichtshalber hatte der Kriminalist den Privat Wagen von Clarissa genommen. Sandmann sollte nicht gewarnt werden... "Wahrscheinlich vermisste Sandmann den Professor schon," Jäger hatte während der Fahrt über die Tatsache, das Werner Wohnhaus unter Bewachung stand, nach gedacht: "Unser Plan, die Presse über die vermeintliche Kronzeugenaussage von Herrn Werner zu Informieren, war ja noch nicht über die Bühne gelaufen!"
"Was ist," fragte Clarissa: "...wenn Sandmann schneller ist als wir?"
"Dann hat er sich sein eigenes Grab geschaufelt, Oberkommissar Reumehr hofft sogar, trotz der Tatsache, das es Illegal wäre, das Sandmann sein Ziel erreicht...!"
"Die Presse darf auf jedenfall davon keinen Wind bekommen, sonst zerreisen die uns in der Luft. Unser Status wäre ein für alle mal dahin, wenn Publik würde, das wir einen Mordverdächtigen, einem Stadtbekannten Killer in die Hände gespielt haben...!"
"Schon wahr," Jäger trat das Gas noch mehr durch, quietschend Raste der schnittige Mazda in die Kurve: "Aber Werner hätte nur Kooperieren brauchen, wenn er zum Beispiel Sandmann belastet hätte, wäre er vielleicht mit einem Blauen Auge davon gekommen. Doch so, kann es basieren, das er auf der Strecke bleibt...!"
"Und das war Oberkommissar Reumehrs Plan?" Clarissa Stauer schüttelte auf dem Beifahrersitz ein wenig ungläubig den Kopf: "Das kann ich beinahe nicht glauben...!"
"So ist es aber," bestätigte Jäger, "Er meinte, es wäre eine letzte Geste für den Ermordeten Oberinspektor Bachmann...!"
Im Funk knackte es wieder, Polizeidetektiv Versanjo meldete sich: "Noch hat sich nichts weiter Ereignet Herr Inspektor, wir bleiben weiter hin auf dem Posten...!" Clarissa antwortete: "Verstanden Zeta Team, wir sind keine Fünfhundert Meter mehr entfernt...!"
Nun hockten alle vier Beamten im Wagen des Zeta Teams beisammen, es war Ruhig auf der Strasse, vielleicht zu Ruhig. Jäger stopfte sich seine Pfeife und zündete sie an, der Duft des starken Tabaks verteilte sich im Wagen und der Inspektor paffte genüsslich kleine Kreise in die Luft.
"Herr Inspektor," Resso Versanjo wandte sich an den Beamten: "Ein Wagen nähert sich, Schwarze Limousine. Verdunkelte Scheiben, Nummernschild nicht erkennbar...!"
Der schwere Wagen stoppte, der Beifahrer stieg aus und öffnete die Türe am Fond. Erwin Sandmann, schwarz gekleidet wie immer, stieg aus. In voller größe stand der meist Gesuchte Verbrecher Wiens in unmittelbarer Nähe des Gesetztes, Er blickte sich Vorsichtig um. Doch die Beamten hatten sich geduckt, auch, obwohl das Polizisten Fahrzeug relativ weit weg stand. Vorsicht war besser, als eine Schlappe, in letzter Minute einstecken zu müssen. Niemand war zu sehen, Sandmann, gefolgt von den drei anderen Insassen der Limousine verschwanden im Haus Numero sieben...!
"Los Hinterher," rief Jäger, als der letzte ins Haus gegangen war: "Aber Vorsichtig und leise...!"
Die vier Beamten hasteten aus dem Wagen, auf geschickten Sohlen, Bewegten sie sich auf ihr Ziel zu. Sandmann und seine Lakaien, waren bereits in den sechsten Stock hinauf gefahren. Keiner war als Wache zurück geblieben, Jäger informierte die Männer, das sie es mit fünf, wenn man Georg Werner dazu Rechnete, sogar Sechs Männern zutun hatten. "Die Waffen Entsichert und schussbereit halten...!" mahnte der Inspektor zur Vorsicht.
Auch im Flur zum Appartement Werners befand sich keine Seele, die Zerbrochene Türe hing lose in den Angeln. Laute Stimmen wurden hörbar, Sandmann schrie den Chemieprofessor ungehalten an: "Du hast mit der Polende gesprochen, Du mieser Hund...!" "Nein," die weinerliche Stimme Werners kam ein wenig gequellt aus seiner Kehle. Jäger und die Beamten schlichen näher: "Ich habe nichts gesagt, Jäger weiß das Sie der Mörder meines Bruders sind, er hat einen halb Verwischten Fingerabdruck gefunden. An dem Beichtstuhl...!" Es klatschte, der Professor schien eine saftige Ohrfeige bekommen zu haben. Seine Stimme zitterte immer mehr: "Es stimmt Herr Sandmann, ich habe nicht gesungen, Jäger will uns gegeneinander ausspielen. Das hat er mir heute gesagt, bevor er mich Entlassen hat...!"
"Wenn alles so wäre, wie Du sagst, woher sollte Jäger die Zusammenhänge zwischen uns kennen?"
"Er hat ein Tagebuch von meinen Bruder gefunden," Werner beruhigte sich ein wenig: "Ich wusste nicht, das Frederick solche Aufzeichnungen besahs. Als er mich Fragte, ob ich von seinem Millionen Gewinn gewusst haben, sagte ich nein. Damit wollte er mich Festnageln...!"
Jäger hob die Waffe im Anschlag und setzte einen Fuß in die Wohnung, Clarissa folgte mit der selben Vorsicht...
"Stecken Sie bitte die Waffe weg," ein schluchzen unterbrach den Dozenten: "Ich kann nicht in den Lauf sehen, wir können doch wie Männer mit einander sprechen und dieses Missverständnis aus der Welt schaffen...!?"
"Ich gehe kein Risiko ein," Jäger bekam den Verbrecherboss nun ins Blickfeld, er gab seinen Bekleiden einen Wink. Diese hielten den schlotternden Professor fest: "Du warst bei den Bullen, Ich kann nicht warten, bis die Justiz an meine Tür klopft. Sorry für Dich...!"
Sandmann hob den Arm, der Lauf der Waffe blitzte auf und dann knallte der Schuss. Georg Werner hatte von einer Sekunde auf die andere, ein Loch zwischen den Augen...
Jäger und die drei Beamten stürzten nun auf Sandmann und die Leibwächter los, es gab ein kurzes Handgemenge, dann waren die Verbrecher überwältigt. Erwin Sandmann fluchte wie ein Rohrspatz, er zerrte Wütend an den Handfesseln, sollte sein Glück, das all die Jahre über ihn geschienen hatte, verbraucht sein? Knurrend suchte der Staatsfeind Nummer Eins nach einem Ausweg. Doch es gab keinen, Jäger belehrte die vier auf ihre Rechte und stellte die Mordwaffe, mit der auf jedenfall Georg Werner sein Ende gefunden hatte sicher...!
Vier Tage später, am 17. Januar 2002. Der Staatsanwalt hatte alle Fakten im Fall Sandmann zusammen, jeder wusste, das der Verbrecher mehr Dreck am Stecken hatte, als man ihm Nachweisen vermochte. Aber immer hin, er konnte wenigstens für den Mord an Georg Werner angeklagt und Rechtskräftig Verurteilt werden. Er schwieg bisher, die besten Anwälte kämpften um seine Freiheit. Doch sein Schutzengel und sein persönlicher Vogel des Glücks hatten den Eiskalten Killer verlassen, die Hauptverhandlung wurde auf den 20. Februar angesetzt. Und dann kam jener Tag, der Gerichtssaal war gerammelt voll. Presse und das Fernsehen, sie alle waren vertreten, ausnahmslos die ganze Welt wollte die Verurteilung des Wiener Gangsterbosses miterleben. Er fieberte dem Urteilsspruch entgegen, seine Verteidiger versuchten alles. Doch es war Zwecklos, am Ende wurde Erwin Sandmann von den zwölf Geschworenen einstimmig als Schuldig befunden und zu Lebenslänglicher Haft verurteilt...!




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