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Kurzgeschichten Krimi Spannung

Blutiger Wahlkampf

Von Werner Gschwandtner


Der bewölkte Nachthimmel spielte alle stücke der Naturgewalt, es stürmte heftigst und in dicken Strömen peitschte der Regen.
Der Kastenwagen, der gegen 21:45 Uhr unweit der Silenegasse im 22. Bezirk hielt, glich einem verzerrten Schatten in der Sternenlosen Nacht. Die Scheinwerfer erloschen, der Motor brummte weiterhin in die Finsternis!
Das öffnen der Beifahrertüre ging im Donnerndem Gewitter unter, die Silhouette einer Bärenhaften Person wischte über die Strasse. Es vergingen knappe zehn Minuten, dann fielen in das aufzucken eines Blitzes zwei Schüsse...!
"Einheit 15 an Zentrale," Ronald Rogers, geborener Amerikaner und seit zehn Jahren bei der Wiener Kriminalabteilung für Gewaltverbrechen lehnte sich an den Funkwagen, es war der Tag danach. Heute schreiben wir den 20. Dezember 2001, nach dem Gewitterniedergang in der vergangenen Nacht, war es heute wieder etwas angenehmen und vor allem Trocken. Doch vom Winter, keine Spur, vier Tage vor Weihnachten, ließ der Schneegott die Menschen noch immer im Stich...
"Sind am Tatort eingelangt, die erste Meldung ist bestätigt, Franz Schaummeer wurde Ermordet!"
Die Sonne stand hoch am Himmel, bereits in den ersten Morgen Stunden war das Verbrechen entdeckt worden. Die Revierbeamten hatten die Sachlage erkannt, es musste hier eine höhere Instanz ermitteln. Es galt zuerst das Umfeld von Reportern und Schaulustigen zu sichern!
"Haben die Zeitungen bereits Wind von der Geschichte bekommen?"
"Soweit ich das beurteilen kann nicht, wir sind mit unseren Untersuchungen fertig. Ist der Kommissar noch im Haus?"
"Ist er, er wird voraussichtlich die Ermittlungen persönlich übernehmen!"
"Verstehe, wir rücken hier ab. 15 Ende!"
Rogers schaltete den Funk aus und begab sich zurück in das zwei Stöckige Einfamilienhaus, die Spurenleute packten soeben ihre Sachen zusammen und Inspektor Hammer richtete noch im Vorzimmer seine Worte an den Zivilkollegen:
"Wir haben nichts gefunden, außer einen Abgerissenen Knopf in der Faust Schaummeers - sonst keine Spuren - die auf ein gewaltsames Eindringen hinweisen und keine Anzeichen für einen Diebstahl. Der Mann wurde sofort nach dem offnen der Türe erschossen, einfach so!"
"Und ich habe so auf einen Einbruch gesetzt, jetzt wird die ganze Angelegenheit kompliziert. Es stinkt gewaltig...!"
"Stimmt," Hammer schulterte seine Arbeitstasche: "Für die Zeitungen ein gefundenes Fressen und für die ausstehenden Wahlen..." der Inspektor schwieg einen Augenblick: "Na ja, man wird sehen!"
Damit verabschiedete sich Hammer kurz und ging, Rogers blickte sich in dem Eingangsflur um. Wenn es eine Raubmord gegeben hätte, dann wäre es vielleicht ein wenig einfacher gewesen. Doch so konnte der erfahrene Beamte zu nur einem Schluss kommen - Ein Auftrags Mord!
Rogers Partner, Inspektor Robert Steiner kam die Treppen aus dem ersten Stock hinunter und schüttelte den Kopf:
"Ich habe alles Untersucht, wer immer die beiden Männer getötet hat - war nicht hier im Haus!"
"Konnte der Polizeiarzt etwas Interessantes Berichten?"
"Nein, noch nicht. Nur das Kollege Römer und Parteivorstand Schaummeer durch eine Glock 17 erschossen worden war, er schätzt die erste Zeit auf etwa 21 bis 22 Uhr gestern Abend!"
"Na wunderbar," entfuhr es Rogers: "Das bedeutet, kein Augenzeugen und keinen, der etwas gehört haben wird!"
"Das Unwetter, wieder einmal spielt der Faktor Zufall nicht in unserer Liga!"
"Was mich auch brennend interessieren würde," gemeinsam verließen die Polizisten das Haus und stiegen in ihren Dienstwagen: "aus welchen Grund ließ Römer jemanden so nahe kommen, das dieser zwei so präzise Treffer landen konnte!?"
"Darüber habe ich auch schon nach gedacht," Steiner nahm hinter dem Lenkrad platz, "Es muss jemand gewesen sein, den Schaummeer gekannt hatte!"
"Ja," Rogers dachte über eine weitere Variante nach: "Schaummeer oder...!" barsch wischte der Kriminalist diesen Gedanken von sich: "Nein, das wäre zu weit her geholt!" dann verfiel er wieder ins Grübeln.
"Da haben wir den Salat, welcher Hornochse konnte da sein Maul nicht halten!?" Kommissar Georg Ripkis knallte die Abendausgabe der Kronen Zeitung auf den Schreibtisch, die Inspektoren Steiner und Rogers erhoben sich von ihren Arbeitstischen und beide lassen Überrascht die Schlagzeile, die mit fetten Lettern die Titelseite zierte:
"Präsidentenkandidat Ermordet, Werden die kommenden Wahlen verschoben...?"
Das Bild zeigte die Leiche Schaummeers, was verwunderlich war - es hatte den Anschein, das die Fotographie in der Nacht geschossen worden war. Der Bericht war Erich Frank verfasst worden - er machte keinerlei Angaben, wer und wann dieses Foto geschossen wurde.
"Von uns hat keiner diese Information erhalten, so wie ich das sehe wurde das Foto lange bevor wir auf dem Plan erschienen gemacht!"
"Ja, ich denke da an das Revier. Meine Order, eine Nachrichtenspeere zu verhängen kam leider etwas spät. Ich erfuhr ja auch erst zehn Minuten nach dem Meldungseingang, wer Franz Schaummeer war!"
"Er war in den letzten Wochen sehr oft im Fernsehen," Inspektor Steiner war von der offensichtlichen Desinteresse seines unmittelbaren Vorgesetzten, was Politik in diesem Lande anging sehr betroffen. Er hatte diese Uneinsicht auch schon mehrmals unter den Kollegen bekannt gegeben: "Beinahe jede Person in Österreich kennt dieses Gesicht, er ist bereits jetzt schon der neue Präsident unseres Landes gewesen. Umfragen zufolge hatte er...!"
Ja, ja," Ripkis unterbrach den Wortschwall seines Inspektors: "Verschonen Sie mich mit diesen Politischen Anekdoten, ich beteilige mich nicht an solchen Spitzfindigkeiten. Berichten Sie lieber über die Fakten der laufenden Untersuchung!"
Steiner schwieg mürrisch, er kannte diese Entwicklung. Jedes Mal beendete der dickliche Kommissar auf diese weise aufkommende Politisierende Diskussionen.
"Ich habe eine kleine Nachstellung des Vorganges durch gespielt," Ronald Rogers übernahm die Report Darlegung: "nach den Ergebnissen meiner Überlegungen und nach den Berichten der Spurenexperten hat sich das Drama etwa so abgespielt...!"
Rogers schaltete den Fernseher ein und ließ ein Videoband ablaufen, zusammen mit zwei Kollegen stellte Rogers das Geschehen nach.
"Der Täter ist zwischen 21:30 Uhr und 22:00 Uhr, so der Chefpathologe, am Tatort erschienen!" auf dem Bildschirm erschien der Inspektor.
"Er betrat das Grundstück und marschierte zügig den gekiesten Weg zum Haupteingang!" Rogers tat auf der Aufzeichnung genau das, nach auf der untersten der fünf Stufen trat ein Kollege aus dem Schattigen Torbogen und stellte sich dem Ankommenden in den Weg.
"Römer hielt die Person an, diese musste behauptet haben, ein Bekannter von Schaummeer zu sein. Deswegen führte der Polizist den Unbekannten an die Tür!"
Das Video gab es so wieder, der Kollege läutete und nachdem sich die Hausherrenstimme durch den Spion gemeldet hatte gab er seine Information weiter. Eine Kette rasselte, das Schloss knackte und die Tür ging auf.
"Genau jetzt, in diesem Augenblick musste der Täter geschossen haben...!"
Rogers zog seine Waffe und legte auf beide Kollegen rasch an, diese gingen vermeintlich getroffen zu Boden. Der Beamte, der die Rolle des Wahlkandidaten übernommen hatte stürzte leicht vorn über und berührte den Täter...
"Die Fallweise stimmt zu 98 Prozent mit der Voran gegangenen überein und eine Abweichung von minimalen zwei Prozent sind ein Akzeptables Ergebnis!"
"Das sehe ich auch so, gute Arbeit. Nur...!?" der Kommissar spulte die Szenerie ein paar Einstehllungen zurück, die Schussszene wiederholte sich. Ripkis zeigte auf die Fallweise des einen Beamten: "Weshalb sollte Schaummeer genau auf den Mörder gefallen sein?"
Rogers erklärte: "Es fand sich ein Knopf in seiner Faust, ihm selber fehlte keiner und an der Jacke Römers waren auch alle vorhanden, deswegen Kombinierte ich - das er eventuell dem Täter gehören könnte!"
Der Kommissar nickte, das war einleuchtend: "Haben wir ansonsten noch einen Anhaltspunkt?" fragte er:
"Leider nicht, es hat keiner etwas gesehen, oder gehört. Was bei dem gestrigen Unwetter ja auch nicht verwunderlich ist!"
"Dann werde ich mich mal an seiner Arbeitsstelle umsehen," etwas unbehaglich richtete der Kommissar seinen Schlips: "Für heute könnt Ihr beide Schluss machen, ich berichte Euch morgen alles!"
Ripkis schlüpfte in seinen Mantel und verlies das Büro, Steiner und Rogers blieben zurück. Der lange, Bohnenstangen ähnliche Inspektor räumte seinen Schreibtisch ab und versperrte seine Laden. Beim Anziehen bemerkte er etwas bissig zu Rogers:
"Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so gleichgültig bleiben kann, wenn es um die Regierung in unserem Staate geht. Der Teufel soll das alles holen...!"
Damit ging er, Rogers hatte dazu keine Meinung, er Interessierte sich zwar ein wenig für Politik - die von Österreich genau so, wie die von anderen Ländern, insbesonders seiner alten Heimat Amerika. Doch er konnte die permanente Aufdringlichkeit Steiners auf diesem Gebiet genau so wenig verstehen, wie die doch etwas sonderbare hartnäckige Ablehnung Ripkis'!
Der Tag war noch jung, was sollte er tun? So wie sein Kollege nach Hause gehen? Oder schnüffelte er lieber noch ein wenig im Revier der zuständigen Beamten herum? Rogers entschied sich für das letztere, er las noch einmal die Titelseite der Krone und warf die Zeitung anschließend in den Papierkorb. Mit großen Schritten marschierte er den Flur hinunter und stieg in den Lift, das Büro für Gewaltverbrechen hatte im zwölften Stock ihren Sitz. Er überlegte ob er einen Dienstwagen nehmen, oder die Öffentlichen Verkehrsmittel benutzen sollte, auch hier bei entschied er für das letztere...
Kommissar Georg Ripkis stieg aus seinem privaten BMW und trat an die Tür zum Geschäftslokal der AAP Partei, in einem Glaskasten befanden sich unzählige Fotos von Schaummeer. Er war Tatsächlich der Nummer eins Kandidat für den Präsidentenstuhl, selbst Ripkis wusste das - doch er machte die Politik nicht zu seinem Hobby, er sprach nicht andauernd von nichts anderem mehr. Nicht wie Robert Steiner, nein. Er nicht!
Es war eine ruhige Gegend, der Hauptsitz, nebst dem Wahlzentrum, hatte sich im 22. Wiener Gemeinde Bezirk angesiedelt. Seerosenweg, Ecke Loimerweg, aber, auch Schaummeer hatte in diesen Bezirk gewohnt...!
Dem Beamten war nicht sehr wohl, er bewegte sich nun auf einem Terrain, auf dem er sich nicht sicher fühlte. Wie auf hauch dünnen Eis musste er sich den kommenden Weg ertasten - Tief durchatmend öffnete er die Tür!
"Guten Tag," sprach Ripkis nach dem eintreten: "Ich möchte den zuständigen Vertreter des Wahlstabes sprechen!"
Die Blonde Schreibkraft hinter dem Schreibtisch am Empfang musterte den Kriminalisten eindringlich, was sie sah, schien ihr zu gefallen. Sie erhob sich und ließ Augenzwinkernd erkennen, das Ripkis' ihr folgen sollte. Wortlos bestiegen beide den Lift und kokett drückte die Blondine den Knopf für den dritten Stock!
"Gehen Sie den Gang hinunter, die zweite Türe links. Herr Raster wird ihnen weiterhelfen!" Sprach sie nachdem der Aufzug gestoppt hatte. Ripkis nickte dem Fräulein freundlich zu und stieg aus, vor der genannten Türe klopfte er kurz und trat sofort ein.
"Guten Abend Herr Raster, mein Name ist Ripkis, ich bin Kriminalkommissar bei der Kripo. Ich hätte mit Ihnen gerne über den Tot von Herrn Franz Schaummeer gesprochen!"
Lloyd Raster erhob sich und begrüßte den Beamten mit einem festen Händedruck, er sah ein wenig zerquetscht aus. Aber in Anbetracht der Umstände, immer hin hatte die derzeit führende Partei ihren Kandidaten verloren, war die Zerstreutheit des Mannes gut Verständlich!
"Nehmen Sie bitte platz Herr Kommissar, Sie verzeihen mir. Aber die Nachricht über den Tot des Wahlvorsitzenden machte mir stark zuschaffen!"
"Natürlich mein Herr, meine erste Frage betrieft ihre Partei selber, ich weiß nicht viel über Politik. Können Sie mir etwas über ihre Organisation erzählen?"
"Natürlich, die AAP - ausgesprochen: Austrian Alliance Party wurde von Franz Schaummeer vor fünf Jahren ins Leben gerufen. Der Zweck dieser Partei war es die ewigen Zwistigkeiten unter den einzelnen Regierungsstufen zu bereinigen. Aus jeder Partei befinden sich drei Mitglieder in dieser Vereinigung. Wir arbeiten alle für das selbe Ziel, eine einstimmige Regierung, die auf den Wünschen des Volkes auf gebaut ist!"
Ripkis nickte, er machte sich kurze Notizen.
"Können Sie mir sagen wer einen Nutzen aus Schaummeers Tot ziehen könnte?"
"Einen Nutzen?" Raster dachte nach: "Im Moment fällt mir da nichts ein, höchstens...!" die Rechte Hand des ermordeten Wahlkandidaten brach mitten im Satz ab, Ripkis hob den Blick - jetzt könnte es Interessant werden!
"Ja?, sprechen Sie weiter!"
"Ich bin mir nicht ganz sicher," begann er von vorne: "Aber es gab einen Vorfall, der als Haarsträubend bezeichnet werden müsste ...!"
"Erzählen Sie und lassen Sie nichts aus...!"
Raster druckste herum, es war ihn höchst zuwider über diese tiefgründige Geschichte zu sprechen: "Ich weiß aber nicht, ob sie mit dieser Sache zu tun hat Herr Kommissar!?"
"Das macht nichts, das sehen wir dann. Vielleicht ist es ganz nebensächlich, aber jedes Detail ist wichtig und kann seine Bedeutung im gesamt Bild haben!"
"Nun gut, wie Sie wünschen," der Wahlorganisator wischte sich über die Stirn und stürzte sich dann sprichwörtlich mit einen ruckartigen Sprung in die Berichterstattung: "Es war vor zwei Wochen, der Privatsekretär von Herrn Schaummeer wurde dabei ertappt, wie er Parteiinterne Informationen an eine Rivalisierente Partei verkaufte!"
"Informationen welcher Art?"
"Nun, er stahl verschiedene Termine bei Firmen - wo Herr Schaummeer Vorzusprechen gedachte. Diese Firmen unterstützen nun eine andere Partei!"
"War das alles?"
Nein, er ging bis kurz vor seiner Entlarvung sogar so weit, das eigene Wahlkonzept zu sabotieren!"
"Zurück zu dieser anderen Partei, um welche Handelte es sich da?"
"Um die RPO, die Rechts Partei Österreich. Mittlerweile arbeitet die betreffende Person offiziell dort!"
"Weshalb wurde er nicht Angezeigt?"
Raster zog eine seiner Schubladen auf und entnahm ihr einen dünnen Akt, diesen reichte er den Kommissar: "Schaummeer hatte durch seine Intrigante Arbeitsweise schon zuviel verloren, er wollte nicht auch noch einen Skandal herauf beschwören - damit wären seine Wahlchancen auf Null gefallen!"
"Verstehe," Ripkis nickte: "Wie ist der Name dieses Früchtchens?"
"Paul Offenberg, Sie finden ein Foto und alle vorhandenen Taten, ebenso Einstellungs- und Kündigungspapiere, in diesem Umschlag!" er zeigte auf den Akt, den der Kriminalist in den Händen hielt und meinte noch: "Die RPO stand zu Beginn der Wahlvorbereitungen recht tief in der Publikation, aber seit Offenberg seine Verbrecherischen Finger nach der Ehre Herrn Schaummeers aus gestreckt hatte - brachten diese Radikalen es soweit, das sie uns sogar harte Konkurrenz machen konnte. Die letzte Umfrage ergab, das unsere beiden Partein Stimmengleichheit haben!"
Ripkis blätterte den drei Seitigen Bericht kurz durch: "Könnte ich diese Unterlagen für eine geraume Zeit behalten?"
"Natürlich Herr Kommissar, glauben sie das Offenberg mit der Ermordung Herrn Schaummeers zu tun hat?"
Der Beamte erhob sich, "Ich glaube nichts, aber immer hin kannte er den Wahlkandidaten, zuminderst ist er Verdächtig...!"
Es war die selbe Nacht, in einem kleineren Weinlokal trafen sich drei Männer. Paul Offenberg, ein mageres Männchen mit schütterem Haar und zwei weitere Stattliche Herren.
"Bisher verläuft alles nach Plan," Offenberg trank von seinem Weinglas: "Wenn wir unseren Kurs beibehalten, dann gewinnt ein jeder von uns!"
"Haben Sie mittlerweile mit ihrem Chef gesprochen?" diese Frage stellte ein Vollbärtiger Mann um die Zwanzig, mit leichtem Tirolerischen Dialekt - er hatte eine Brille auf der Nase und blickte ständig auf seine Uhr:
"Nein, Offenberg schüttelte den Kopf: "Ich habe auch nicht vor mit ihm zusprechen, er wäre mit den Laufenden Dingen nicht Einverstanden. Im schlimmsten Fall könnte er zur Polizei gehen und unseren Plan platzen lassen!"
"Aber wie...!?" der Bärtige verlor ein wenig die Fassung, die dritte Person - ein großer Korpulenter Mann gegen ende der Dreißig unterbrach den recht Nervösen Brillenträger: "Lassen Sie es gut sein, Paul weiß schon was er tut. Unsere Versprochene Stellung - und vor allem ihre Politischen Exklusivberichte stehen uns auf jedenfall zur Verfügung. Dafür wird der kommende Vizepräsident schon Sorgen!"
"So ist es," Offenberg trank sein Glas aus: "Solange Ihr Ruhig bleibt, und bei der Stange bleibt. Bekommt jeder von uns seine lang ersehnte Position!"
Wieder blickte der Bärtige auf seine Uhr, es war jetzt wenige Minuten nach 22 Uhr. Erregt wischte er sich über die Stirn: "Ich halte das ganze für einen großen Fehler, ich - ich habe mit der Sache ja auch nichts zutun und möchte auf keinen Fall am Ende vor einem Richter stehen. Ich steige aus, solange ich noch kann. Immer hin klebt an meinen Händen kein Blut...!"
Der Glatzköpfige beugte sich ein wenig zu dem jüngeren Mann nieder: "Bass auf was Du sagst," flüsterte er bedrohlich: "Keiner kann Aussteigen, du steckst genau so tief in der Sache mit drinnen, wie Paul und ich. Und damit wäre dein Ansinnen vom Tisch!"
"Nein," jetzt verlor der Brillenträger vollkommen seine Fassung: "Sie können mich nicht einschüchtern, ich habe nichts getan und das ich von dem Mord bescheid wusste - das kann ich durch meine Zeugenaussage als Kronzeuge wieder Wett machen. Gleich Morgen gehe ich zur Polizei...!" Er war bei diesen Worten bereits laut geworden, die ersten Gäste blickten zu dem kleinen Tisch hinüber. Der Bärenhafte wollte auf springen, seine geballte Faust war schon hoch erhoben, doch Paul Offenberg legte ihn seine Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. Beruhigend sprach er auf den jungen Mann, der nervös an seinem Glas nippte ein: "Ich kann Sie verstehen und wenn sie wirklich zur Polizei gehen wollen, dann kann ich das Tolerieren. Aber ich erbitte nur eine kleine Gefälligkeit. Überlegen Sie gut ob das der Richtige Weg ist. Wenn sie dann, der Meinung sind, das Sie ohne ein Polizeiliches Geständnis nicht leben können. Dann verstehe ich voll und ganz ihren Rettenden Weg zur Polizei. Dann wer
den wir drei uns alle gemeinsam Stellen!"
Der Bullige hob erstaunt den Kopf, Offenberg schüttelte leicht den Kopf. Irgendwie kapierte der Glatzkopf diesen Wandel nicht!
"Sie werden sich mit mir Stellen?" wieder holte der Vollbärtige, erneut schaute er auf die Uhr, es schien sich um ein angeborenes Leiden zu handeln: "Natürlich, wir haben gemeinsam beschlossen diese Aktion durch zu ziehen - da werden wir auch gemeinsam den Weg zu Ende gehen, egal auch welchen!"
"Sie müssen mir schon Verzeihen, aber ich kann mit diesem Gedanken nicht mehr leben. Aber ich werde über Ihre Worte nach denken, sobald ich zu einem Entschluss gekommen bin - werde ich sie Anrufen...!"
Er stand nun auf, wieder der Blick auf die Uhr. "Wie viel macht das?"
Offenberg winkte ab, "Lassen sie ihr Geld ruhig stecken, sie sind natürlich eingeladen. Ich erwarte ihren Anruf - dann sehen wir weiter!"
"Vielen dank Herr Offenberg, es tut mir leid. Aber ich kann nicht mehr...!" Der berüchtigte Blick auf die Uhr beendete seinen Satz, hastig wandte er sich um und eilte aus dem Lokal. Der Glatzköpfige lehnte sich Zähneknirschend zurück und blickte den jungen Mann lange finster nach, seine Hände öffneten und schlossen sich ständig zu Fäusten.
"Ich kann ihre Ansicht zu diesem Thema nicht Verstehen," endlich fand er seine Sprache wieder: "Dieser misse kleine Hund lässt unsere Pläne platzen und Sie verlangen noch, das wir uns gemeinsam mit ihm Stellen!? Das geht über meinen IQ hinaus!"
Offenberg lächelte, er amüsierte sich offenbar sehr über die Fassungslosigkeit seines Companions: "Aber, aber. Für wie Blöd hältst Du mich? Natürlich habe ich nicht vor mich zu stellen, aber ich musste ihn doch ein wenig in Sicherheit wiegen. Der Typ ist im stande und läuft von hier direkt zur Polende!"
Der zweite Entspannte sich ein wenig, sein Atem - der zuvor rasselnd gegangen war, wurde nun wieder flach. Die Angespannten Muskeln lockerten sich!
"Das kommt dabei heraus, wenn man mit Jungtutern zusammen arbeitet. Keine Nerven haben diese Burschen von Heute!" Er leerte sein Glas und ließ sich vom Kellner ein neues bringen: "Was machen wir nun? Du glaubst doch nicht wirklich das der sich das bis Morgen noch einmal Überlegt!?"
"Natürlich nicht, er wird sicher zu den Bullen gehen wollen, daher...!" Paul Offenberg zündete sich eine Zigarette an: "gibt es nur eine Möglichkeit, du musst hinter ihm her. Ich hoffe nur er wartet wirklich bis Morgen früh, ansonsten können wir einpacken...!"
Martin Emmerich stolperte aus der Weinstube, sein Blick haftete wieder auf der Uhr - fünf Minuten nach halb elf. Die Nacht war weit voran geschritten!
Er lief in die Nacht, seiner kleinen Wohnung entgegen. Schneller, immer schneller wurden seine Bewegungen. Sein Atem flatterte, Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn!
Seine Gedanken kreisten um das Geschehen der vergangenen Nacht, er hatte unblutige Hände - er war beim Mord selber nicht dabei gewesen, erst nach dem die Schüsse durch die Nacht geklungen waren - war Offenberg und er am Tatort erschienen. Er hatte nur die Fotos zu machen und Anonym an die Zeitung zu schicken, das war alles. Er hatte sich für diese Aktion bereit Erklärt, nur für die Aussicht auf einen Posten als Regierungsfotographen, Offenberg sagte ihm diese Anstellung zu. Doch jetzt war ihm all das zuwider - er konnte keinen Tag länger mit dieser Teilschuld mehr leben!
Außer Atem erreichte er das drei Stöckige Wohnhaus, in der Babenbergerstrasse 105, im ersten Bezirk. Er bewohnte hier, eine kleine, aber sündhaft teure Studentenbude. Seine Hüften schmerzten ein wenig, seine Hand zitterte - eine ganze Weile fand der Haustorschlüssel nicht in das Schloss. Er hustete, seine Gedanken und die Angst vor dem Bitteren Ende trieben ihn in einen leichten Anfall - Schwindel und eine aufkommende Ohnmacht versuchte ihn in seine Klauen zu ziehen, gegen diesen Umstand kämpfte der junge Mann an. Irgendwo in der Ferne schlug eine Kirchenuhr elf Uhr Nacht...!
Der Glatzköpfige Riese schaltete das Funkgerät, mit dem er seit einer halben Stunde den Polizeifunk abhörte aus und schritt zügig über die Menschenleere Straße. Das Haustor war mittels eines erstklassigen Dietrichs schnell geöffnet. Emmerich bewohnte im zweiten Stock ein zwei Zimmer Appartement - eine weile wartete der Muskulöse Mann, es war still hinter der Tür. Der Dietrich fand schnell die Richtige Einstellung und das Schloss schnappte auf, es blieb weiterhin still in der Wohnung.
Die Kirchturmuhr schlug Mitternacht, die Küche lag im Dunkeln - die Tür zum Wohn- Schlafraum war geschlossen, durch den schmalen Schlitz schimmerte Licht.
Auf Zehenspitzen schlich er näher, nur ein gleichmäßiges Surren ertönte durch die Tür. Behutsam legte er seine Hand auf die Klinge und drückte sie, die Türe glitt lautlos nach innen auf - Martin Emmerich saß an seinen Schreibtisch, mit dem Rücken zur Tür und schreib etwas an seinen Computer.
Einen Schritt machte der Eindringling auf den jungen Mann zu, zog eine Waffe mit Schaldämpfer aus seiner Tasche und hob den Arm. Emmerich bemerkte den näher kommenden Tod nicht einmal, er arbeitete verbissen an einem Schriftstück. Nur ein schwaches >Plopp< wurde laut, als die Kugel den Lauf verließ und ihren Weg nahm. Der Angehende Fotograph zuckte auf stöhnend zusammen - der Klumpen Blei war im Rücken eingedrungen und genau ins Herz gegangen, der Tod war sofort eingetreten!
Nun kam der Bärenhafte Mann schnell näher und lass, woran Emmerich gebrütet hatte. Es war ein Schriftliches Geständnis, das ihm und zwei weitere Personen mit Namen nannte. Er war gerate noch Rechtzeitig gekommen, der Student war so gut wie fertig mit dem Brief und brauchte ihn nur noch Ausdrucken und Unterschreiben.
"So nicht mein Lieber,...!" er steckte die Waffe ein und zog sich den rechten Handschuh aus: "So ein Pech," es war ein teuflisches Lachen, wesen der Bullige Glatzkopf ausstieß: "Jetzt wurde alles aus versehen deleted...!"
Und so war es auch, der Entwurf wurde soeben von der Festplatte in den Papierkorb befördert, anschließend vergewisserte sich der Eindringling, das alle Hinweise, auf diesen Brief unwiederbringlich aus dem Betriebssystem entfernt worden waren!
Zwei weitere Minuten später, war der Spuck vorbei. Nur noch der Leichnam Martin Emmerichs befand sich in der kleinen Wohnung - vornüber gebeugt, lag er am Schreibtisch. Die Uhr am Bildschirm zeigte zehn Minuten vor halb eins... und, ein schwarzer Handschuh lagen links, neben der Tastatur!
Kommissar Ripkis und Inspektor Rogers hatten die letzten vier Tagen versucht ein wenig Licht in die Finstere Geschichte um die Ermordung Franz Schaummeers zubringen, sie hatten sich bei dem Wahlvorsitzenden Jeremias Bader, der RPO Partei angemeldet - doch der viel beschäftigte Mann hatte erst für den kommenden Tag einen Termin frei. Auch für diesen Gentleman existierten keine Feiertage, innerlich wünschte sich Ripkis weit fort. Einmal mochte er einen Heiligenabend, oder sonst einen Familientag zuhause verbringen können... Doch das waren Gedanken, die nicht in seinen Beruf basten, es musste weiter gehen. Deshalb hatten die Beamten die Zeit genützt um die vorhandenen Fakten zu Ordnen!
"...dieser Knopf," Ripkis hob in hoch und betrachtete in von allen Seiten: "wurde dieser Knopf bereits vom Labor Untersucht?"
Ronald Rogers sichtete den Bericht des Polizeiarztes und den Ballistischen Befund über beiden Kugeln. Ein Sachgutachten über eine Untersuchung des betreffenden Knopfes fand er nicht! "Nein, das schien versäumt worden zu sein!"
Ripkis rief Steiner ins Büro, dieser Arbeitete an einem Einbruchsdelikt und stand kurz vor dem Abschluss des Falles.
"Sie wünschten mich zu sehen Herr Kommissar?"
"Ja, dieser Knopf wurde nicht an das Labor weiter gegeben! Wer hatte die Fundstücke übernommen?"
Inspektor Robert Steiner blätterte in seinem Notizbuch und fand die gesuchte Stelle: "Polizeileutnant Kanter erhielt den Auftrag alles Ordnungsgemäß zu Behandeln. Er wird es Übersehen haben - Samuel Kanter ist erst seit einer Woche aus der Polizeiakademie heraußen, ein Fehler der zu Verzeihen ist!" endete Steiner leicht verstimmt, er hatte mit seinem Fall alle Hände voll zu tun und wurde wegen einer solchen Bagatelle aufgehalten...
"Okay Steiner," brummte der Kommissar: "Dann beenden sie, was der junge Kollege versäumt hat. Ich möchte in einer Stunde den Bericht auf dem Tisch liegen haben!"
"Wie sie wünschen Herr Kommissar," Steiner nahm etwas ungehalten das Säckchen, in dem der bewusste Knopf ruhte entgegen: "Ich bin dann wieder bei meiner Arbeit!"
Ripkis nickte schweigend, er war schon wieder in dem Bericht über die Geschosse vertieft. Das Labor hatte fest gestellt, das die Kugeln aus einer alten Glock 17 stammten: "17..." der Kommissar lehnte sich nachdenklich zurück: "Bis vor einem Jahr trugen Streifenpolizisten eine Glock 17, die alten Dienstwaffen wurden nicht eingesammelt. Es wäre möglich...!"
Ripkis setzte den Satz kein Ende hinzu, mitten drinnen brach er ab. Inspektor Rogers hatte die Bemerkung des Vorgesetzten dennoch Vernommen - dem Kommissar plagte nun ein Verdacht, den er selber vor einigen Tagen auch schon gehabt hatte.
"Ich kann mir ihre Abneigung gegen diese Erkenntnis vorstellen," Rogers legte den Akt über Paul Offenbach zur Seite: "Ich habe mir über diese Variante auch schon den Kopf zerbrochen. Ich hoffe doch sehr, das dieser Verdacht ein Schuss ins Blaue bleibt und nicht der Tatsache entspricht...!"
"Wir wissen zu wenig," Ripkis erhob sich, seine Mine zeigte aber deutlich, das er mit diesen Gedanken noch immer beschäftigt war: "Ein jeder Gauner könnte sich eine Glock 17 besorgen, mich stört nur diese zufällige Übereinstimmung...!" auch Rogers war dieser Gedanke zuwider, "Das dachte ich mir auch, ein normaler Gesetzesbrecher gebraucht, nach meiner Erfahrung und Einschätzung, ein etwas stärkeres Kaliber...!"
"Las es gut sein," Ripkis war an das Fenster getreten und blickte hinaus: "es wird sich alles Zeigen, vielleicht wissen wir mehr, sobald wir mit Bader gesprochen haben...!"
Es klopfte, die Türe ging auf und Inspektor Baumann, von der zweiten Mordbrigade trat ein: "Tag, Georg...!" er deutete auch eine Verbeugung in Richtung Rogers an, dann wandte er sich wieder an den Kommissar: "Ich habe da einen Mordfall am Hals, der Tote wurde in den Frühen Morgenstunden entdeckt," Ripkis hatte sich wieder an seinen Schreibtisch begeben und blickte den Kollegen nun fragend an: "Das ist schön für dich Peter, aber was habe ich damit zu tun? Ich bin voll und ganz mit meinem Fall beschäftigt!"
Baumann lächelte, "Deswegen komme ich ja, der Tode heißt Martin Emmerich, er wurde in den Rückengeschossen. Herzschuss, der Student war sofort tot...!"
"Alles gut und schön," unterbrach der Kommissar: "Aber was haben wir mit diesem Kerl zu tun?"
"Dazu komme ich jetzt," Baumann war über die Ungehaltenheit seines Kollegen recht erbost: "Dieser Emmerich war ein Fotographiestudent, er war im siebenden Semester an der Uni von Wien, und... und das ist das wichtigste, in seiner Kamera fanden wir das Negativ, zu dem Toden aus der Silenegasse...!"
"Was...!?" Ripkis war erregt auf gesprungen, auch Inspektor Roger war neugierig näher getreten: "Das ist das erste was ich höre," der Kommissar blickte feurig aus den Augen: "Los Mann, erzähle weiter!"
Baumann nahm nun platz, er holte seine Notizen hervor und begann seinen vollständigen Bericht: "Der Alarm kam gegen 07:00 Uhr, der Tatbestand war ein Toter Mann, Zweiundzwanzig Jahre alt. Geboren und Hauptwohnadresse in Tirol, in Wien seit dreieinhalb Jahren...!"
"Ja gut," Ripkis war nervös, er brannte darauf etwas über das Negativ zu erfahren: "Komm endlich zur Sache, was ist mit dem Film...!?"
"Na schön," der Inspektor blätterte in den Papieren und blieb endlich an der bewussten Stelle haften: "Emmerich benutzte eine Olympus, genauer - eine E-10 Digitalkamera, mit einer 3,9 Millionen Pixel Auflösung...!" Baumann schüttelte ein wenig Fassungslos den Kopf: "Keine Ahnung von wo dieser Bursche das Geld für diese Kamera hatte? Hast du eine Ahnung," wandte sich der Inspektor an Ripkis: "wie viel eine solches Ding kostet!?" der Kommissar schüttelte den Kopf, es interessierte ihn auch nicht wirklich: "Das kann ich dir sagen, "fuhr der Kriminalist fort: "so eine Kamera kostet heute, gute 14 400 Schillinge. Auf jedenfall mehr, als dieser Student als Unterstützung von der Universitätsfakultät bekommt...!"
"Seine Eltern, oder ein anderer Verwandter wird etwas dazu beigetragen haben!" Achselzuckend lehnte sich Ripkis zurück: "Außerdem, wenn er ein Angehender Fotograph war, dann kann er sich kaum mit irgendwelchen Billigkameras abgeben... Kannst du nun zur Sache kommen!?"
Baumann holte einen Negativstreifen aus den Akten und einen Abzug des besagten Bildes, er reichte beides an Ripkis weiter und meinte: "Da du den Fall >Schaummeer> bearbeitest, dacht ich, dieser Umstand könnte dich Interessieren!? Nach meiner Ansicht ist dieser Fund von großer Bedeutung für dich...!" endete der Inspektor.
"Du sagst es Peter, las die Unterlagen und den Toten hier, wir übernehmen diesen Fall. Vielleicht kommen wir über diesen Leichnam, schneller an unser Ziel...!"
Inspektor Baumann nickte erfreut, er übergab dem Kommissar alle, in seinem Besitz befindlichen Gegenstände und verabschiedete sich kurz... Rogers lehnte sich an den Schreibtisch Ripkis' und breitete die Utensilien auseinander: "Ein recht merkwürdiger Zeitgenosse...!" belächelte der Inspektor seinen gegangenen Kollegen: "Zuerst labert er uns mit eigentlich belanglosen Dingen, die Ohren voll und sobald er seine Arbeit an uns abgeben konnte, entschwindet er wie der Blitz...!"
Auch Ripkis fand diesen Vergleich spaßig, aber seine Belustigung hielt sich in Grenzen. Für ihn war die neue Erkenntnis viel wichtiger...
"Bitte nehmen Sie platz, meine Herren!" der Präsidentenkandidat Jeremias Bader, der Österreichischen RPO zeigte auf die vorbeiredeten Stühle: "Ich möchte zu beginn mein Bedauern, über das Ableben meines Konkurrenten Franz Schaummeers kund tun. Ich hoffe, Sie werden diese Angelegenheit rasch und vor allem Zufriedenstellend lösen können!?"
Kommissar Ripkis, übernahm das Sprechen. Roger führte während der Unterhaltung, das Stenographische Protokoll: "Ich hoffe es und werde alles daran setzten." Der Kriminalist kam ohne Umschweife zur Sache: "Ich möchte mich, mit Ihnen über Ihren neuen Mitarbeiter, Paul Offenberg Unterhalten...!"
Bader hob seinen Blick, er war dabei gewesen, seinen Terminkalender aus einer Schublade zu holen: "Neuen Mitarbeiter!?" fragte er verwundert: "Ich verstehe Sie nicht ganz! Wieso neu...?"
"Nun begann," der Kommissar: "Herr Offenberg war bis vor wenigen Wochen noch bei Ihrer Gegenpartei, der AAP beschäftigt. Er wechselte er vor kurzem Fix zu Ihnen! Nicht wahr?"
Bader schüttelte verwundert den Kopf: "Diese Information ist nicht korrekt," der Vorsitzende läutete nach seiner Sekretärin: "Paul Offenbach ist seit etwa drei Jahren mein Chefsekretär und Informationenkorrespondent!"
Diese Aussage, verwirrte Ripkis, auch Rogers hob den Blick. "Nun," begann der Kommissar: "Herr Raster, der Wahlorganisator der AAP, erklärte mir, das Offenberg in den vergangenen Monaten, als Privatsekretär von Herrn Schaummeer angestellt gewesen war. Er wurde dabei erwischt, wie er Interne Informationen gestohlen und an Sie weiter Verkauft hatte. Deswegen wurde er Entlassen, Fristlos - versteht sich. Da man keinen weiteren Skandal herauf beschwören wollte, wurde von einer Polizeilichen Verfolgung ab gesehen. Das letzte, was die AAP erfahren hatte, war, das Offenberg nun für Sie arbeitet...!"
Die Sekretärin trat in das Büro und Bader bat sie, die Personalakte von Paul Offenberg zu bringen. Die Brünette nickte und kam wenige Minuten danach, mit dem gewünschten Fundamenten zurück. Auch Ripkis legte die Arbeitspapiere von der AAP auf den Schreibtisch: "Mal sehen," der Präsidentenkandidat schlug die Dokumente auf, er fand auf anhieb, was er suchte: "Sehen Sie Herr Kommissar, hier sind die Eintrittsdaten!"
Bader hatte die Wahrheit gesprochen, der Tag des Beitrittes, war auf den 20. November 1998 datiert. Es war nach den Unterlagen der Wiener Gebietskrankenkassa Ungelöst, die Beamten hatten bereits die Unterlagen der AAP überprüft und daher wusste Ripkis nun, das Offenberg ein Doppelleben geführt hatte. Er hatte sich bewusst als Spion in die Austrian Alliance Party eingeschleust und nach Internen Informationen gesucht...!
Bader verglich die Dokumentationen, er erkannte in den verschiedenen Präsentationspunkten eine Hundertprozentige Übereinstimmung...
"Das kann ich noch immer nicht fassen," echte Überraschung lag auf dem Gesicht des Mannes. Ripkis studierte die gebärde des Kandidaten sehr genau, er verfügte über eine gute Menschenkenntnis und konnte daher die Reaktion Baders richtig einschätzen. Für den Wahlvorsitzenden, war diese Feststellung eine echte Neuheit...
"Das ist mein Ende," Bader wischte sich über die, vom Schweiß bedeckte Stirn: "Ich muss zurück Treten...!" murmelte er Schockiert. Zu den Kriminalisten gewandt, sprach er: "Es tut mir schrecklich leid Herr Kommissar, aber ich hatte keine Ahnung von diesen Dingen. Offenberg war zwar in den letzten Monaten, wirklich sehr viel Unterwegs gewesen, manchmal sogar Tagelang. Aber er versicherte mir jedes Mal, das er nur für die Interessen der Partei Recherchierte...!" Bader hatte sich in Rage gerettet, er transpirierte. Hastig erhob er sich und öffnete das Fenster. Als zweiten Schritt, stellte er die Klimaanlage ein wenig tiefer. Ein kühler Luftzug blies nun durch das Büro!
"...Ich habe nichts bemerkt, alle Ansprechpartner für Wahlstimmen, erwiesen sich als Gute Mitglieder. Jetzt weiß ich auch wieso...!"
"Herr Paul Offenberg scheint die Kunst, den Mitbürgern Sand in die Augen zu streuen gut zu Beherrschen," Rogers sprach das erste Wort: "Selbst die Vertreter der AAP hatten sein Doppelspiel falsch Interpretiert!"
"Was gedenken Sie jetzt zu tun?" Ripkis stellte diese, eigentlich offensichtliche Frage an Jeremias Bader: "Das einzige, was ich Unternehmen kann. Offenberg wird gefeuert und ich trete von den kommenden Wahlen zurück...!"
Zehn Stunden später, die beiden Beamten kehrten von ihrem Besuch bei der RPO und dem anschließenden Verhaftungsversuch Offenbergs, in ihr Büro zurück. Auf den Schreibtisch des Kommissars, lag der Laborbericht über den Mysteriösen Knopf. Der Leitende Beamte entschuldigte sich für die Verzögerung und argumentierte damit, das an den Feiertagen, ihm nur eine Schrumpfcrew zur Verfügung stand.
"Die haben's gut," Melancholisch überflog Ripkis den Bericht, nach dieser Aktion, ließ er das Blatt Zähne knirschend sinken: "Also doch...!" sein Wehmut war verflogen, Zorn etablierte sich in seiner Stimme... "Unsere Befürchtungen sind hiermit Amtlich!"
"Ein Cop!?" auch für Rogers war diese Nachricht kein akzeptabler Bonuspunkt, ihm wäre lieber gewesen, sein Verdacht, der selbe, den auch Ripkis Empfunden hatte, hätte sich als Unwahr heraus gestellt...!
Ronald Rogers hob das Papier, das dem Kommissar aus den Finger geglitten war auf und lass es durch: "Identifikation, des zur Untersuchung überbrachten Gegenstandes, eindeutig als Uniformknopf der hiesigen Polizei bestätigt." Las der Inspektor halblaut: "Keine Fingerabdrücke fest zustellen!"
"Jetzt müssen wir unter den Tausenden von Beamten in Wien, den Schuldigen nur noch heraus pieksen...!" Obwohl diese Aussage eigentlich recht Lustig gewesen wäre, verspürte keiner der Beiden, einen Grund zum Lachen.
Missmutig begannen sie, alle Beweise, aus beiden Mordfällen zusammen zutragen. Sie hatten einen Handschuh, der am Tatort von Martin Emmerich zurück geblieben war. Auf der Tastatur, des Studenten Computers, hatte die Spurensicherung zwei verschiedene Fingerprints gefunden. Die des Opfers und einen schönen Abdruck des rechten Zeigefingers, einer Fremden Person. Männlich! Die Hausbesorgerin, hatte Angegeben, das der Student, eigentlich nie Besuch bekommen hatte. Keine Mädchen, waren nach ihrer persönlichen Ansicht jemals in diesen vier Wänden gewesen. Und, der Untersuchungsreport der Spurenleute, befand diese Aussage als zutreffend. Es wurden keine Weiblichen Begebenheiten vor gefunden!
Sie hatten das Negativ, von dem Toten Schaummeer, das so einfach in der Krone aufgetaucht war. Und, auf der Digitalkamera, fand sich noch ein zweiter Abdruck. Er stimmte nicht mit dem auf der Tastatur überein, er gehörte aber auch Emmerich nicht.
"Wenn wir Glück haben, sind es die Prints von Offenbach und unserem korrupten Kollegen. Dann wäre der Fall abgeschlossen...!"
Ripkis nickte, er überlegte, was er noch tun könnte. Alle Überführungsmomente lagen auf seinen Tisch bereit. Zuminderst, reichten sie aus um eine tiefere Untersuchung gegen die Printsträger ein leiden zu können!
"Befinden sich in den Unterlagen von Offenberg auch Vergleichungsstücke seiner Finger Abdrücke?"
Rogers überprüfte beide Dokumentenordner und schüttelte dann den Kopf: "Sorry, nein. Bei keiner der beiden Partein, hatte er einen Fingerabdruck hinterlegt...!"
"Was soll's," murmelte der Kommissar: "Irgendwo werden wir diesen Burschen schon Aufgreifen...!"
"Sicher," der Inspektor las noch einmal die angegebenen Adressen durch: "Schon ein gerissener Kerl, bei der RPO hat er den 21. Bezirk, Dachsteingasse 58B angeführt. Und Schaummeer gab er den 17. an, Veronikagasse 9...!" er musterte die Kopierten Meldezettel: "Sogar einen Meldebescheid für beide Fingierten Adressen hatte er besessen, höchstwahrscheinlich Gefälscht...!"
Ja, es war eigentlich für die Beamten sofort Offensichtlich gewesen, das keine der beiden Anschriften stimmen konnten. Aber, sie waren dennoch zu jeder gefahren. Eine eindeutige Pleite!
Die Fandung nach Paul Offenberg war längst hinaus gegeben, Ripkis, hatte das, noch vom Wagen aus in die Wege geleitet.
"Ronald...," der Kommissar riss den Inspektor aus seinen Gedanken: "Bringe diesen Fingerabdruck, hinunter ins Registeramt. Vielleicht finden sie den dazu gehörigen Menschen. Sie sollen aber auch die Dienstunterlagen der gesamten Behörde durch gehen...!"
Rogers nickte, er übernahm den Print und verschwand. Ripkis blieb alleine zurück...
"Ich kann das nicht Fassen," Paul Offenberg hockte verstört auf der Couch, des Revierpolizisten Herbert Lauer und kippte, den bereits vierten Cognac.
"Bader hat mich raus geschmissen, er verzichtet in Zukunft auf meine Aktive Mitarbeit...!" Hochrot vor Wut schenkte er sich einen weiteren Drink ein: "Die Bullen, Deine verehrten Kollegen waren am Vormittag bei ihm und offenbarten in meine zweischneidige Tätigkeit!"
Der Bullige Glatzkopf, er steckte in einen Bademantel, blies eine dicke Rauchwolke, seiner Zigarre von sich und blickte den etwas schlotterten Manne, den er bis zu diesem Zeitpunkt hoch geachtet hatte, respektlos an: "Na, damit hättest Du aber Rechnen können," Lauer nahm Offenberg das volle Glas aus der Hand und leerte es auf einen Zug, etwas erbost, griff dieser nach der halbvollen Bouteille: "Du hast gut reden, immerhin, bist Du es gewesen, der seinen Handschuh, im Appartement von Emmerich vergessen hat...!"
"Stimmt schon," Offenberg nahm einen tiefen Schluck und stellet die Flasche auf den runden Couchtisch zurück: "Aber meine lieben Kollegen können mit diesem Handschuh nichts anfangen, er wurde nicht in Österreich gekauft und den zweiten, habe ich bereits vernichtet... Keine Spuren führen zu mir!"
"Ach was soll's," gierig goss sich Offenberg noch einen Tropfen ein und kippte in: "Für den Mord an Schaummeer gibt es keine eindeutige Verbindung zu mir und wegen die Spionage, da kann mich mein Anwalt schon irgendwie heraus hauen. Ich muss mir also keine Sorgen machen...!"
"Und die Fälschung der Meldeunterlagen?" Lauer zündete sich eine neue Zigarre an und bot auch Offenberg eine an: "Wie willst Du das den Bullen erklären?" der Polizist trat an den Fernseher und schaltete in ein, die Zib 3 begann soeben. Es war punkt 0:00 Uhr, am 26. Dezember.
"Das wird sich auch geben, auf jedenfall werde ich mit einer Bewährungsstrafe davon kommen... Einzig und alleine der Wahlsieg von Bader ist Maßgebend, die letzten Umfragen, die ich zu Gesicht bekommen habe, zeigten, das er auf Platz eins lag...!"
"Aber wie willst Du dein Versprechen halten, mich zum Polizei-Kommissars des 18. Bezirks zu ernennen?" Lauer nahm neben Offenberg platz, die Nachrichten zeigten die Highlights des vergangenen Tages...
"Darüber brauchst Du dir keine Gedanken machen," der Ex-Partei Sekretär erklärte den Polizisten seinen Plan: "Sobald Bader Präsident von Österreich ist, lasse ich kurz Durchblicken, welche genauen Dienste ich für ihn vollbracht habe. Und wenn er nicht möchte, das seine angebliche Mitwirkung an diesen Betrug, öffentlich wird, dann hat er einige Bedienungen zu erfühlen...!" Offenberg wollte noch etwas hinzu fügen, aber Lauer zeigte auf den Fernsehschirm: "Schau...!"
Jeremias Baders Fotographie war auf dem Bildschirm erschienen, die Sprecherin berichtete: "...In den späten Abendstunden, gab Parteivorsitzender Bader, von der RPO, seinen Rücktritt an den kommenden Wahlen bekannt. Als Begründung gab der Mann, den vor kurzem Verstorbenen Franz Schaummeer an...!" ein Demoband wurde abgespielt: "Verehrte Wähler und Wählerinnen," die Stimme Baders wurde hörbar: "Ich muss zu meinen Bedauern, meinen sofortigen Rücktritt aus den Wahlen und aus der Partei bekannt geben. Die Umstände, der vergangenen Tage, zwingen mich zu diesem Entschluss. Ich wünsche allen Bürgern, dieses Landes noch einen schönen und besinnlichen Jahreswechsel und einen guten Rutsch, ins Euro Zeitalter, ins Jahr 2002...!" das Bild wechselte zu der Sprechein zurück und diese verkündete nun das Wetter...!
"Das ist ein Ding," Lauer schaltete per Fernbedienung, den Apparat aus: "Damit wäre alles umsonst gewesen...!" flüsterte er, Offenberg, war wie in Trance. Er fand keine Worte, das gehörte, konnte doch nicht wirklich Wirklichkeit sein? Oder...!
Die Fahndung nach Paul Offenberg lief auf Hochtouren, bisher, es waren vierundzwanzig Stunden vergangen, hatte sie keinen Erfolg erbracht. Der Polizei war es zwar gelungen, seinen Offiziellen Wohnsitz zu ermitteln, aber Offenberg war dort seit zwei Tagen nicht mehr gesehen worden. Drei Beamte saßen in dem Luxuriösen Appartement und zwei weitere, bewachten das Wohnhaus, im 23. Bezirk - Schwagergasse!
Auch die Überprüfung der Fingerabdrucke, erwies sich als Schwierig. Es arbeiteten zehn Kriminalisten rund um die Uhr an dieser Tätigkeit...
"Er ist wie vom Erdboden verschluckt...," Ronald Rogers legte dem Kommissar, den Überwachungsbericht der Beamten Schuster und Midtowns vor: "Auch die drei Polizisten, die in der Wohnung die Stellung hielten, konnten nichts neues Peportieren. Kein Anruf, keine Post und auch kein Besuch... Man könnte meinen, Offenberg hat sich Abgesetzt!"
"Irgendwie," Georg Ripkis schlug in den Aufzeichnungen der Flughäfen und Schiffsfahrtgesellschaften nach: "glaube ich nicht an eine Flucht. Seine Beschreibung taucht auf keiner dieser Listen auf, ich habe sofort alle dieser Möglichkeiten schließen lassen...!"
"Vielleicht kroch er bei einem Freund unter!" Ripkis nickte, "Daran dachte ich auch, er ist sicherlich bei einen Freund unter gekrochen - bei unseren gemeinsamen Freund, den korrupten Bullen...!"
"Aber was bezweckt er damit?" der Kommissar schüttelte mit den Kopf, er schloss die Augen und versuchte sich in die Lage des Mannes zu versetzten... "Er weiß mittlerweile bereits," sinnierte Rogers halblaut: "das Bader zurück getreten ist, nicht nur von der Wahl, sondern auch komplett aus der Partei. Eine womöglich geplante Erpressung fällt daher ins Wasser...!" der Inspektor zog sich einen Stuhl zum Schreibtisch des Kommissars und ließ sich nieder: "Keine Erpressung möglich," wiederholte er: "Angst, er hat Angst. Er wird wissen, das wir ihn zuminderst für die Spionage und eventuell auch für die Fälschung der Arbeitspapiere am Arsch haben...!"
Ripkis schluck die Augen auf, sein Blick war Wachsam: "Wie war das eben?" fragte er, Rogers hatte sich bequem zurück gelehnt und seine Füße auf den Schreibtisch gelegt. Jetzt nahm er sie schnell wieder herunter und gab seine Überlegung noch einmal kund: "Ich denke, das er Angst hat, wenn er so Intelligent ist, wie ich annehme, dann weiß er folgende Dinge...!" der Inspektor erhob sich und goss sich eine Tasse Kaffee ein, nach dem er auch dem Kommissar eine gebracht hatte, fuhr er fort: "...er wird darüber in Bilde sein, das Bader sich für immer Zurück gezogen hat, sollte er eine Erpressung, nach seiner Entlassung geplant haben, dann wäre diese, kein Thema mehr." Rogers setzte sich wieder und nahm einen Schluck des starken Gebräu: "Er wird aber auch wissen, das alle Flughäfen gesperrt sein werden. Da er wissen muss, von wem Bader seine Informationen erhalten hat, also, gibt es keine Möglichkeit aus dem Land zu entkommen...!"
"Höchstens," fügte der Kommissar hinzu: "er bediente sich einer Illegalen Reisemöglichkeit!?"
"Wäre eine Möglichkeit," antwortete der Inspektor: "Aber, Fakt ist doch, das Offenberg, gekündigt, oder nicht - bis zum Abend des 25., möglicherweise auch bis zum Morgen des 26. diesen Monats, von Baders Rücktritt keine Ahnung haben konnte. Weshalb sollte er eine Flucht, mittels Illegalen Schiebern zu diesen Zeitpunkt voran getrieben haben!? Es hätte nur unnötiges Geld gekostet...!"
"Das ist wahr," überlegte Ripkis: "sprich weiter!"
"Da er auch wissen wird, welche Delikte wir ihn zur Last legen können, wird er einfach Angst haben. Er wird nicht genau wissen, wie er sich aus dieser Affäre wieder heraus winden kann...! Oder, er denkt in der Abgeschiedenheit, darüber nach!"
Das Telefon läutete, Ripkis hob ab und meldete sich. Der Sprecher am anderen Ende, dürfte etwas Erfreuliches Berichten, denn die Gesichtszüge des Kommissars erhellten sich. Nach wenigen Minuten, beendete er das Telefonat und legte auf: "Das war die Registratur, sie haben den Fingerprint von der Tastatur, aus der Wohnung des Studenten endlich Identifizieren können. Es ist Herbert Lauer...!"
"Lauer," Inspektor Rogers holte die angeforderten Streifenpolizisten Liste aus seinem Schreibtisch und suchte den Namen: "Lauer, hier haben wir ihn...!" er reichte den Kommissar die Liste: "Zwölfter Name von Oben, Zentrales Revier, des 18. Bezirks...!"
Ripkis hatte den Namen, er vollendete den Satz Rogers': "...wohnhaft im 21. Bezirk, Gerasdorfer Strasse 312...Los, denn schnappen wir uns...!"
Der Kommissar lief schon aus dem Büro, Rogers alarmierte noch das Einsatzkommando, dann folgte er...
Der Schwarze Ford Lauers hielt zwei Strassen, von dem Wohnhaus Offenbergs entfernt. Der bis jetzt recht Aktive Mann, hatte durch den Rücktritt seiner vermeintlichen Goldgrube, all seinen Mut verloren. Die vergangenen Stunden hatte er in der Wohnung des Polizisten verweilt und die Zeit damit verbracht, sich bis obenhin voll laufen zulassen. Nun hatte Lauer entschieden, das er nach Hause kehren sollte. Obwohl Offenberg, noch keinen klaren Gedanken fassen konnte, verfrachtete der Bullige seinen Gast, einfach in den Wagen und hatte ihn kurzer Hand hier her gefahren. Offenberg war eingeschlafen, er lehnte halb Bewusstlos im Fond und schnarchte laut. Herbert Lauer griff nach hinten und rüttelte an seiner Schulter, er gab nur ein kurzes Grunzen von sich, versuchte die Hand weg zuschlafen und rollte sich etwas bequemer auf der Rückbank zusammen.
"Los Mann, wach auf...!" Vergeblich, der Alkoholspiegel im Blute Offenbergs war zu hoch. Er musste erst einmal seinen Rausch ausschlafen, fluchend stieg Lauer aus dem Fahrzeug und öffnete die hintere Wagentür. Er packte den schlafenden beim Mantelkraken und zog in aus dem Auto, er sackte sofort zusammen, seine Füße konnten das Gewicht nicht tragen, die Knie gaben nach. "Auch das noch...!" Lauer schimpfte leise, jetzt musste er den Besoffenen auch noch nach hause tragen. Er ließ in erst mal auf den Gehsteig gleiten und versperrte den Pkw, dann Schulterte der Streifenpolizist Offenberg und setzte sich in Bewegung...
Der Zivile Polizeiwagen, der auf der anderen Straßenseite, von der Schwagerstrasse parkte, stand ohne Licht da. Die beiden Beamten, Heinz Schuster und Chester Midtowns beobachteten schweigend, das Tor Nummer 14A. Niemand, der auf die Beschreibung Paul Offenbergs gepasst hätte, war seit ihrem Dienstantritt erschienen. Die gesamte Frontseite, es waren vier geräumige Panoramafenster im fünften Stock, gehörten zu seinem Appartement. Diese lagen im Dunkeln, keine angenehme Situation, für die drei Polizisten, die Wachsam in der Wohnung ausharren mussten. Der Wagen stand per Funk mit den Kriminalisten in Verbindung!
Es knackte im Gerät, Kommissar Ripkis gab eine wichtige Meldung durch: "An Wagen Delta 4, es könnte sein, das Offenberg in Bekleidung eines gewissen Herbert Lauer erscheint. Lauer ist Streifenpolizist und das schwarze Schaf in unsere Mitte, wenn sie auftauchen, in das Haus gehen lassen und erst dann zugreifen...!"
"Hier spricht Wagen Delta 4," Chester Midtowns bestätigte den Spruch: "Haben Anweisungen verstanden, bisher alles Ruhig. Melden uns bei Ereignis...!"
"Roger Delta 4, ich und Rogers kommen soeben von einem Ausflug zurück. Leider war Lauer schon Ausgeflogen, seine Bude stank nach Fusel, das man schon alleine vom Einatmen eine Alkoholvergiftung bekommen könnte. Ripkis - over and out…!"
"Lauer!?" überlegte Schuster: "Denn kenne ich doch, ein Hünenhafter Kerl mit Glatze!" "Weiß nicht, aber das ist ja nicht schwer, sobald jemand, ob einer, oder zu zweit, in das Haus geht, gibst du die Meldung durch und ich folge. Wenn es unsere Beute ist, dann setzten wir sie dingfest, sollte sie es nicht sein, dann bleiben wir weiterhin in Bereitschaft...!"
Schuster wollte sich soeben eine Zigarette anzünden, als aus dem Dunkeln Schritte erklangen. Den Glimmstängel kalt im Mund behaltend, warteten sie gespannt, zu den Schritten, tauchte der dazu gehörige Schatten auf. Die Silhouette einer großen Person wurde sichtbar, es schien ein Schrank von Mann zu sein, doch beim näher kommen, bemerkten die Polizisten, das der eine, etwas auf seinen Schultern trug. Als er das Haustor von 14A aufschloss und sich die Automatische Lampe über den Eingang aktivierte, konnte man erkennen, das es ein Mann war, den der andere auf den Schulter liegen hatte.
"Das ist Lauer," bestätigte Schuster, der den ankommenden genauerst beobachtet hatte: "Ich gebe es durch...!" Während Heinz Schuster nach dem Funk griff, stieg Midtowns aus. Er hastete geschmeidig, über die Menschenleere Strasse und schlüpfte, noch bevor sich das Tor schloss hinein...
"Wagen Delta 4 an Zentrale, die Katze ist im Sack...!" und nachdem er diese Meldung durch gegeben hatte, alarmierte er die Kollegen in der Wohnung...
Midtowns schlich die Treppen hinauf, er hatte noch beobachten können, wie der Glatzköpfige den Lift kommen ließ und mit dem reglosen Begleiter ein stieg. Nachdem sich die Aufzugstüren geschlossen hatten, sprintete der drahtige Leutnant die vier Etagen hoch und erreichte noch vor dem Lift den vierten Stock. Nun stieg er die letzten Stufen aufwärts und hielt sich dabei immer im Schatten der Wand!
Der Fahrstuhl kam surrend empor, hielt an und die beiden Flügeltüren glitten auf. Ein breiter Lichtschein fiel auf den Dunklen Gang, ein rumpeln wurde hörbar, dann schleppte der Muskulöse Mann, den anderen aus dem Aufzug. Er schaltete das Licht nicht an, sondern zog, den noch immer Regungslosen, an den Achsel umfasst hinter sich nach.
"Jetzt oder nie!" dachte Midtowns bei sich, er lief die übrigen drei Treppen hoch und hielt dabei die Waffe im Anschlag. "Hey...!" rief er: "Keine Bewegung, legen Sie den Mann nieder und heben Sie ihre Hände in den Nacken!"
Lauer hielt in der Bewegung, er war bis auf drei Schritte dem Appartement Offenbergs nahe gekommen, inne und schluckte. Schnell hatte er seine Kaltblütigkeit wieder gefunden und rief zurück: "Was soll das Mann, ich bin Polizist. Bringe nur einen Kumpel Heim...!"
Chester Midtowns hielt sich in Sicherer Entfernung, er wusste ja nicht, welche Tricks der Verdächtige anwenden würde... "Ich befehle Ihnen noch einmal," mit ein wenig mehr Nachdruck in der Stimme, wiederholte er seine Anweisung: "Setzen Sie den Mann ab und geben Sie ihre Hände, gut Sichtbar in den Nacken...!"
Durch die erhobene Stimme, wurden auch die Beamten in der Wohnung alarmiert. Einer, der drein, kam heraus und unterstützte den Kollegen. Lauer sah ein, das ein Wiederstand im Moment vollkommen Sinnlos wäre. Er gehorchte schweigend!
Midtowns drückte den Glatzköpfigen, gegen die Flurwand und spreizte seine Beine. Sorgfältig tastete er ihn ab und förderte aus der Jackentasche eine alte Polizeiwaffe, eine Glock 17 heraus.
"Okay, Du kannst dich jetzt umdrehen, aber langsam!" der Leutnant setzte sich ein paar Schritte ab, Herbert Lauer versuchte noch einmal, seine Haut zu Retten: "Können wir diese Albernen Spielchen jetzt lassen? Ich bin selber ein Bulle...!"
"Ist mir bekannt," erwiderte Midtowns ruhig, "Aber ich schätze, nicht mehr für lange. Kommissar Ripkis hat große Sehnsucht nach Ihnen - und nach Ihren Kumpel da...!"
Im Gesicht Lauer spiegelte sich die Wut wieder, aber es kam kein Ton mehr über die Lippen des Mannes. Gefügig ließ er sich die Stahlfesseln anlegen und abführen, die Beamten aus dem Appartement, konnten ihre Zelte abbrechen und trugen den noch immer schlafenden Paul Offenberg hinunter zum Zivilwagen. Während dieser Abfuhr, begaben sich die Polizisten, auf ihr Revier zurück...
Es war der Morgen danach, Offenberg hockte mit brummenden Schädel in dem Verhörszimmer und guckte etwas belämmert aus der Wäsche. Herbert Lauer wurde in einem anderen Raum ebenfalls in die Mangel genommen!
Kommissar Ripkis hatte sich zuerst bei Offenberg vorgestellt, noch bevor der Kriminalist ein Wort der Beschuldigung verlauten lassen konnte, verlangte der Ehemalige Parteisekretär nach seinen Anwalt: "Ich kenne meine Rechte, ohne meinen Beistand, werde ich kein einziges Wort sagen!" Und so war es auch, egal welche Frage, Ripkis den Mann auch stellte, er blieb stumm wie ein Fisch. Sogar auf die einfache und Rhetorische Auskunft, wie spät es sei, schwieg Offenberg!
Inspektor Rogers war nicht weit, von der Tür gestanden und hörte sich die Befragung des Kommissars geduldig an. Als es kurz klopfte und der Ballistikexperte seinen Kopf herein steckte, begab er sich mit den Kollegen auf den Korridor. Es dauerte nur ein paar Minuten, dann kehrte Rogers zurück und winkte den Kommissar zu sich!
"Wir haben sie," erklärte er zuversichtlich, nach dem Ripkis, die Schalldichte Verhörstüre geschlossen hatte: "Die Glock 17, die Midtowns von Lauer Sichergestellt hatte, ist eindeutig die Mordwaffe...!"
"Also wurden Schaummeer und Emmerich mit dieser Glock 17 erschossen!"
"So ist es, Lauer ist damit geliefert...!" "Mag sein," der Kommissar nickte: "Aber was Offenberg betrifft, er schweigt sich aus!"
"Das selbe tat Lauer auch," bemerkte der Inspektor trocken, der sein Glück bei dem Ex-Kollegen bereits versucht hatte: "Aber es gibt einen Umstand, an dem Offenberg nicht rütteln kann...!" Rogers wisperte Ripkis etwa ins Ohr und dieser Verstand, "Dann mal los, so oder so, der Fall ist zu ende...!"
Beide begaben sich wieder in das Verhörzimmer, wo Paul Offenberg sich einfach eine Zigarette angesteckt hatte. Weder der Kommissar, noch Rogers sagten etwas dazu. Der Inspektor nahm ihm einfach und locker, das brennende Stäbchen aus dem Mund, warf sie zu Boden und trat sie aus.
"Nun Herr Offenberg," begann Ripkis die Unterhaltung auf ein neues: "Wieso wollen Sie nicht mit uns sprechen?" Der Kriminalist sprach mit ruhigem Tonfall und lehnte sich behaglich in seinem Stuhl zurück: "Es wäre für alle doch ein wenig leichter, wenn sie Unterstützen würden!"
"Ich habe nichts zusagen," erstmalig hatte Offenberg sein Schweigen gebrochen: "Sie können mir nichts zur Last legen... Außer vielleicht eine kleine Unkorrektheit, meines letzten Arbeitgebers gegenüber...!"
"Dann verstehe ich Ihre Haltung um so weniger mein Herr!" Ripkis machte sich schon beinahe Lustig über den Manne: "Wer nichts zu Verbergen hat, der braucht auch nicht zu schweigen...!"
"Kennen Sie einen gewissen Martin Emmerich?" dies Frage hatte Blitzschnell Rogers eingeworfen, er befand sich, lässig, an der Wand lehnend - im Rücken des Verhörten: "Er hat sie Beschuldigt...!"
"Was?" Offenberg drehte sich zu dem Inspektor um: "In welcher Angelegenheit sollte dieser Mensch, mich denn Belastet haben?"
Lauernd hatte Rogers gewartet, aber Offenberg hatte seinen Überlebenswillen wieder gefunden. Er war auf der Hut!
"Beantworten Sie die Frage...!" hackte Ripkis sofort ein: "Kenne Sie diesen Martin Emmerich?"
"Er kann mich nicht Beschuldigen," wich Offenberg, etwas verunsichert aus: "Stellen Sie mich dieser Person gegen über und er soll seine Beschuldigung in meiner Gegenwart noch einmal Wiederhollen...!"
"Das können wir dann machen, aber zuerst beantworten Sie diese Frage - Kennen Sie einen Martin Emmerich...?"
Jetzt, auf Grund der Bestätigung, das die Beamten eine Gegenüberstellung vollführen würden, fühlte sich Offenberg wieder Sicher. Er entspannte sich und schluck sogar die Beine über einander! Sein Blick haftete fest auf den Augen des Kommissars, als er mit harter Stimme verkündete: "Es tut mir Leid Herr Kommissar, aber ich muss diese Frage mit Nein beantworten!"
"Sie kennen also keinen Martin Emmerich?" Ripkis erhob sich, drückte Offenberg ein Foto in die Hand und fügte, fast schon singend hinzu: "Sehen Sie sich dieses Bild gut an Herr Offenberg und dann sagen Sie mir Bitte, ab sie diesen Mann kennen, oder Nicht...!"
Diese Befragung, wurde dem Verhörten langsam zu blöde, er blickte gelangweilt auf die Fotographie und wagte sogar ein Herzzerreisendes Gähnen: "Wie oft muss ich es denn noch sagen, Ich kenne diesen Mann nicht!"
"Gut, sie kennen diesen Mann nicht," der Kommissar nahm das Bild wieder an sich und fragte: "Aber kennen Sie einen Martin Emmerich?"
"NEIN...zum Kuckuck," entfuhr es Offenberg mit gewaltiger Stimme: "Ich wiederhole mich nicht gerne Herr Kommissar, aber ich kenne weder diesen Mann auf dem Foto, noch ist mir ein Gentleman Namens Martin Emmerich bekannt...! Haben Sie sonst noch ein Anliegen?"
"Mich würde nur Interessieren, ab Sie einen Universitätsstudenten, im siebenden Semester für Bildtechnik und Fotographie - namens Martin Emmerich kannten!?"
Offenberg war am zerspringen, er kapierte die Logik, die Taktik dieser, nach seinem Ermäßen Sinnlose Befragung nicht. Inspektor Rogers schmunzelte vergnügt, dieses Spiel schien ihm höchste Freuden zubereiten!
"Aber, aber mein Herr," Ripkis sprach sanft auf den Manne ein: "Bitte regen Sie sich nicht auf, es wird alles wieder gut. Sie brauchen nur diese eine, einfache Frage von mir, mit Ja oder Nein zu beantworten! Also, kennen Sie einen Studenten Namens Martin Emmerich?"
"Zum Hundersten male Nein," Offenbach war schweiß gebadet, seine Fäuste schlossen und öffneten sich. Er war Aufgereckt! "Ich habe es schon oft und ich werde es immer wieder sagen, Ich habe nie einen Martin Emmerich kennen gelernt!"
"So, so" erwiderte der Kommissar, "Vielleicht waren Sie einmal bei einen Menschen zu Besuch, den Sie nicht näher kennen gelernt hatten! Könnte das der Fall gewesen sein?"
Offenberg atmete kurz durch, er hoffte dieser Eintönigen Fragerei entkommen zu sein. Bestärkend schüttelte er den Kopf: "Ich kann das mit ruhigem Gewissen, mit Nein beantworten!"
"Also steht fest, Sie kennen keinen Martin Emmerich, Sie waren nie in seiner Wohnung und, Sie haben diesen Martin Emmerich niemals kennen gelernt!?"
"So ist es!"
"Sagt Ihnen diese Adresse etwas... erster Wiener Gemeinde Bezirk, Babenbergerstrasse? Nummer 105?" Offenberg hielt dem Blick des Kommissars stand, er zuckte mit keiner Wimper, als er antwortete:
"Nein, diese Anschrift sagt mir nichts...!"
"Und Sie kennen diesen Martin Emmerich nicht?" säuselnd fiel wieder diese Frage, dem Kommissar sein Gegenüber hatte sich nun wieder fest im Griff. Er glaubte sich schon als Sieger...
"Nein Herr Kommissar, ich kenne, kannte ihn nicht und werde ihn wahrscheinlich auch nie kennen lernen...!"
Eine kurze Pause trat ein, die sanfte Stimme des Beamten hatte Offenberg seine Kühnheit wieder gewinnen lassen. Doch das Blatt sollte sich rasch wenden...!
"Und wie kommt es dann," polterte Ripkis, von einer Sekunde auf die andere mit kräftiger Stimme los: "...das wir Ihren Fingerabdruck auf Emmerichs Kamera gefunden haben!?"
Offenberg hob seine Hände, er stierte benommen auf seine Fingerspitzen. Noch war die schwarze Farbe, vom Print abnehmen zu erkennen. Unsicherheit legte sich erneut über das Gemüht des Verhörten...
"Ich, ich..." begann er zu stottern, er suchte nach einem Ausweg, er suchte nach einer Antwort, die der Sache Gerecht war. Wann hatte er diese Verdammte Kamera in den Händen gehalten!? Diese Frage schoss Offenberg durch den Kopf, Wann hatte er diese Kamera berührt!?
"Ach zum Teufel mit euch, Ich möchte meinen Anwalt sprechen...!"
"Das kannst Du," Ripkis erhob sich: "Das sollst Du sogar, nur es wird Dir nichts nützen...!"
Der Kommissar rief nach einem Beamten: "Abführen, er ist der Anstiftung zum Mord in zwei Fällen Verdächtig. Lesen Sie ihm bitte seine Rechte vor und lassen Sie ihn dann mit seinen Anwalt telefonieren...!"
"Jawohl Herr Kommissar," der Polizist, nahm Offenberg beim Arm und führte in aus dem Verhörzimmer: "Kommen Sie, hier entlang...!"
Rogers hatte alles mit einem Lächeln verfolgt, obwohl Offenberg nichts eingestanden hatte, war der Beweis, der Fingerabdruck auf der Kamera stichhaltig. Anders wäre es vielleicht gewesen, wenn er seine Bekanntschaft zu dem Studenten eingestanden hätte, unter diesen Umständen, wäre es möglich gewesen, den Print als Unzulässig ab zu bewerten. Doch so, konnte er durch die feinen Maschen des Gesetzes nicht mehr entkommen...!
Offenberg und Lauer leugneten, sie gaben nichts zu. Obwohl sogar schon die Anwälte anrieten, ein Zugeständnis zu machen, blieben die Beiden Verbohrt. In den Tagen, vor der Hauptverhandlung hatte Paul Offenberg Zeit gehabt über die Angelegenheit, wann er seinen Fingerprint an Emmerichs Kamera hinter lassen hatte nach zudenken. Zuerst wollte es ihm nicht einfallen, er hielt sich an dem wagen Strohhalm fest, das Ripkis mit diesem Abdruck nur geblufft hatte. Erst, als ihm vor Gericht, dieser Print vorgelegt wurde kam ihm die Erinnerung. Die Nacht der Tat, Lauer war voraus gegangen, er wusste, das er als Polizist, ohne Verdacht zu erregen in die nähe des Hauses von Schaummeer kommen konnte. Römer kannte sogar den Kollegen, beide waren gemeinsam auf der Polizeiakademie gewesen. Besorgt hatte sich Lauer nach dem Befinden des Aufsteigenden Präsidenten erkundigt und Römer war so Unvorsichtig und läutete Schaummeer heraus. Lauer schoss sofort, beide waren Augenblicklich Tod. Nur Schau
mmeer stürzte auf Lauer und musste ihm beim Fallen einen Knopf, von der Uniformjacke gerissen haben. Diese Jacke hatte die Polizei dann auch Sichergestellt! Nachdem die Schüsse gefallen waren, sollte Emmerich aussteigen und das Foto für die Krone machen. Er stieg auch aus, doch hätte er beinahe seine Kamera vergessen. Offenberg hatte sie genommen und war dem Studenten gefolgt... Und so war der Verfluchte Print an diese Verdammte Kamera gekommen...!
Auch Lauer leugnete, weil er nicht wusste, das er seinen schönen Abdruck auf der Tastatur Emmerichs zurück gelassen hatten. Ripkis und Rogers, spielten mit dem Ex-Polizisten das gleiche Spiel wie mit Offenberg. Und obwohl Lauer diese Taktik kannte, verirrte er sich dennoch in ihr. Ob Geständnis, oder nicht. Die Beweise waren Eindeutig und so konnte der Staatsanwalt seine Ansichten mit Erfolg vertreten. Das Urteil lautete Schuldig...!



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