Wolkentiere
Eine Kurzgeschichte von Diane Legenstein
Es war einmal ein kleiner Bär mit einer gelben Stupsnase.
Er war ganz alleine und wanderte über eine grüne Wiese. Da waren ganz viele bunte Blumen und auch Schmetterlinge flatterten fröhlich umher.
Der Bär war sehr müde und deshalb legte er sich ins Gras und wollte ein wenig träumen.
Er blickte hinauf in den Himmel und sah einen Hasen.
"Hoppel hoppel Hase", rief er. Aber der Hase antwortete nicht und hoppelte auch gar nicht so wie man es von einem Hasen gewohnt war.
"Hoppel Hoppel Hase", rief er noch einmal. Doch der Hase saß nur stumm und regungslos da.
Da machte der Bär für einen kurzen Augenblick die Augen zu und als er sie wieder öffnete war der Hase wieder fort.
Aber statt des Hasen erblickte er einen Vogel. "Twuit twuit Vogel", sprach er zum Himmel hinauf. Doch auch der Vogel antwortete nicht. Auch er bewegte sich kaum.
"Twuit twuit Vogel", wiederholte der stupsnasige kleine Bär. Noch einige Male.
"Twuit twuit Vogel" Aber er bekam keine Antwort.
Wieder schloss der Bär für einige Sekunden seine Augen. Und als er abermals zum Himmel blickte formte sich vor seinen Augen ein Schmetterling. Da er aber nicht wusste wie er den Schmetterling rufen könnte, wurde er ganz traurig und drehte sich auf die Seite um zu schlafen.
Plötzlich hörte er: "Twuit twuit, wer bist denn du?"
Der Bär aber reagierte nicht. Abermals hörte er: "Twuit twuit, wer bist denn du?"
Der kleine Bär rappelte sich hoch und blickte umher.
Da sah er doch ein kleine Meise hinter sich sitzen die aufgeregt mit den Flügeln flatterte.
"Ich bin ein Bär", sagte er nicht ohne einen gewissen Stolz. Denn Bären sind äußerst entzückende Wesen. Genauer ich bin ein Teddy-Bär. Meine Freundin hat mich aus dem Fenster geworfen, weil ich schon so zerfleddert aussehe.
"Weißt du was sei doch mein Freund", schlug ihm die Meise vor.
"Ja sehr gerne", sagte der Bär und schon lagen sie gemeinsam im Gras.
"Schau mal da ist ein Pferd", sagte der Bär.
"Aber nein", sagte die Meise, "das ist doch ein Hund."
So lagen die zwei noch solange bis die Wolken dem Nachthimmel wichen.