Quaki und Quakquak, zwei Frösche aus Seeland. 6: Die Schwalben
© Friedrich Buchmann
Die Sonne ging auf und die ersten Sonnenstrahlen kitzelten Quaki in der Nase. Quaki lag wie jeden Morgen auf seinen Schlafblatt und schnarchte so vor sich hin. Es ging immer chrak, chrak und nochmals chrak. Quakquak war gerade wach geworden und rekelte sich. Er streckte alle 4 Froschenkel von sich.
Dabei sah er Quaki, seinen besten Freund. Heute werde ich Quaki mal einen Streich spielen. Und Schwupp die Wupp sprang er ins Wasser. Quakquak schwamm ganz vorsichtig zum Schlafblatt von Quaki. Dann machte er ein höllisches Gequake und spritzte Quaki mit all seinen Froschbeinen nass. Quaki war sofort wach und sprang auch ins Wasser. Es gab eine große Spritzerei und ein höllisches Gequake.
Wer im Umkreis von einem Kilometer noch nicht wach war, war es jetzt mit Bestimmtheit. Quaki und Quakquak nahmen ihr erstes Morgenbad. Dann machten sie sich auf, um im Schlief des Sees einige Mücken und Fliegen zu fangen. Sie wollten sich heute sehr beeilen, weil schon seit einigen Tagen eine Schafherde an der Lichtung zum Wald auf der saftigen Wiese weidete.
Schafe hatten Quaki und Quakquak noch nie gesehen. Also, nicht wie hin. Es sind richtige wollige Tiere, hatte Frau Froschmutter gesagt.
Quaki stimmte das Froschlied an, welches sie beim Dompfaff gelernt hatten und Quakquak quakte kräftig mit. Dann hüpften sie in Richtung der Lichtung. Als sie eine Pusteblume sahen, nahmen sie beide erst einmal einen tiefen Schluck der Milch. Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne schien und es war kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Der Himmel war strahlend blau. Quaki und Quakquark waren schon eine Viertelstunde unterwegs. Doch der Weg zur Lichtung war weit und so hüpften sie fröhlich weiter. "Heute ist mein
Glückstag", sagte Quaki. "Was ist eigentlich Glück?" fragte Quakquak. "Das Gegenteil von Pech", meinte Quaki. "Und was ist Pech?" fragte Quakquak.
"Hm, ich weiß es nicht so genau. Ich glaube, wenn du eine Fliege fangen willst und sie entkommt dir, dann hast du Pech gehabt. Aber wenn du sie fängst, dann hast du Glück gehabt. So einfach ist das!" Quakquak gab sich damit zufrieden. Sie hüpften weiter. "Bald haben wir es geschafft", meinte Quaki. "Jetzt kommt noch ein Streifen schwarze Wiese und dann sind wir fast da.", rief Quakquak! "Hoffentlich treffen wir auf der schwarzen Wiese nicht so ein großes buntes Tier. Das hat
an den Seiten solch schwarze Kreise dran und es kann unheimlich schnell hüpfen. Es hat fast immer eine andere Farbe und dann gibt es noch ganz, ganz große Tiere, die haben noch mehr schwarze Kreise dran." Quaki und Quakquak meinten natürlich die Straße und die großen Tiere waren Autos und die ganz großen Tiere waren LKWs. Quaki und Quakquak waren an der Straße oder wie sie es nannten, an der schwarzen Wiese angekommen. Sie schauten nicht nach rechts und nicht nach links und hüpften einfach drauf los. Doch
da kam ein ganz, ganz großes Tier und hüpfte auf sie zu. Quaki rief zu Quakquak: "Wir werden jetzt gefressen oder es tritt uns zu Froschbrei. Pass auf!" Das ganz, ganz große Tier, der Lkw, fuhr über beide hinweg. Zum Glück waren sie in der Mitte des LKWs und die Räder haben sie nicht überrollt. Nur vom Windzug wurden die beiden kleinen Frösche durcheinander gewirbelt, so dass beide auf ihren Froschrücken lagen. Quaki rief ganz laut: "Das ganz, ganz große Tier mag keine Frösche, komm lass uns schnell
umdrehen und weiter hüpfen!" Beide Frösche drehten sich um und hüpften schnell weiter. Zum Glück waren sie sehr schnell über die schwarze Wiese gekommen. Am Rande der grünen Wiese, also am Straßenrand, machten sie erst einmal eine Pause und quakten und quakten und quakten. Zum Glück stand dort eine Pusteblume und beide nahmen erst mal einen richtigen Schluck von der Milch. Dann hüpften sie weiter. Sie sahen schon die Blökschafe. Die Froschmutter hatte Recht, es waren wollige Tiere. Nur das Geblöke war nicht
schön. "Da ist doch unser Gequake viel, viel schöner", meinte Quaki. Beiden Frösche hüpften näher an die Schafe heran. "Hallo Schaf", rief Quakquak. "Blök, blök Frosch", antwortete das eine Schaf. "Quak, wie geht es euch?" fragte Quaki. "Uns geht es gut, hier gibt es gutes Gras und herzhaften Klee. Besonders der Klee schmeckt gut und nebenbei suchen wir noch im Klee vierblättrige Kleeblätter. Die vierblättrigen Kleeblätter bringen Glück. Sucht euch auch welche, dann
habt ihr immer Glück. Mein Schäflein Blöki hilft euch dabei." Blöki kam gleich angehüpft und begrüßte Quaki und Quaki. "Komm, lasst uns suchen gehen." Es dauerte nicht lange und Blöki hatte eins gefunden. Blöki verschenkte es an Quaki. Der freute sich und rief ganz laut: "Jetzt habe ich immer Glück!"
Doch Blöki sagte: "Ja, das hast du, aber noch mehr Glück hast du, wenn du selbst ein vierblättriges Kleeblatt findest. Quaki suchte weiter. Sie suchten fast den ganzen Tag. Die Wiese war wirklich schön saftig. Es standen auch viele Pusteblumen auf der Wiese. Auf einmal kam ein großer Hund. Er wurde von dem Menschen mit dem großen schwarzen Hut geschickt und sollte nachschauen, warum Blöki immer aus der Reihe tanzte. Der Hund bellte Blöki an, doch Blöki sagte zu dem Hund, " Meine beiden Froschfreunde
und ich suchen vierblättrige Kleeblätter, ansonsten machen wir nichts Schlimmes. Der Hund bellte noch einmal und lief wieder zu dem Mensch. Blöki erklärte den beiden Fröschen, dass der Mensch ein Schäfer ist und zusammen mit dem Hund, einen Schäferhund, auf alle Schafe aufpasst. Plötzlich quakte Quakquak ganz laut los, er hatte ein vierblättriges Kleeblatt gefunden. Quaki hatte noch keins gefunden. Er war ein bisschen traurig. Er suchte und suchte, doch er fand keins. Da quakte Quakquak wieder. Er hatte gleich
zwei vierblättrige Kleeblätter gefunden. Jetzt hatte er schon drei. Quaki hatte nur das eine von Blöki bekommen. Sie suchten noch eine Stunde. Da kam der Hund wieder und bellte. Blöki sagte: "Jetzt muss ich mich von euch verabschieden, wir müssen jetzt zurück in den Stall. Die Schafe machten sich auf den Weg in den Stall. Sie liefen immer dem Schäfer hinterher.
Quaki war traurig, dass er kein vierblättriges Kleeblatt gefunden hatte und meinte dann zu Quakquak: "Komm, lass uns wieder zum See hüpfen"
Doch Quakquak wusste, dass sein Freund Quaki sehr unglücklich war. "Quakquak legte eins seiner vierblättrigen Kleeblätter hinter Quaki an eine Pusteblume und rief: "Lass uns von der Pusteblume noch ein Schluck Milch trinken!" Quaki drehte sich um und hüpfte zur Pusteblume. Da fing er ganz laut an zu quaken Er stotterte sogar beim Quaken. Quakquak kam über sein Froschmaul. Er sah das Kleeblatt. Quaki machte vor Freude einen Froschpurzelbaum. Quaki hatte nicht gemerkt, dass Quakquak es dort hingelegt
hatte. Quaki freute sich jetzt ganz doll. Die Schwalbe auf dem Telefondraht hatte alles mit angesehen. Sie freute sich über Quakquak. Sie flog zu dem Frosch und sagte: " Verschenktes Glück ist doppeltes Glück und irgendwann kommt es zu dir zurück." Quaki verstand nicht was die Schwalbe meinte. Doch Quakquak verstand jetzt was Glück ist. An seinem Froschmaul war ein kleines Lächeln zu sehen. Das Glück war zu ihm zurückgekommen. Er war glücklich, dass sein Freund Quaki nun auch glücklich war.
Das Glücksblatt
Das Glücksblatt, das ist grün,
vier Blätter hat es auch.
Es steht auf der Wiese
und im Wald hinter dem Strauch.
Findest du es, hast du vielleicht Glück,
doch vom Blatt bist du entzückt.
Das Glück lässt nicht lange warten,
du freust dich, dass du es gefunden hast.
Auch hättest du das Blatt gern im Garten,
das schöne grüne Kleeblatt.