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Das Grauen in Weiß

Von Waltraud Müller


Im Operationssaal - rund um den OP-Tisch stehen vier Gestalten in grüne Gewänder gehüllt. Gegenüber an der Wand, auf einem riesigen Monitor ist das Arbeitsfeld gut sichtbar. Man erkennt unter der Maske der behandelnden Ärzte etwas Eigenartiges, nicht Hinzuordnendes. Ein Körper liegt mit aufgeschnittenem Oberkörper, Klammern stecken an den Hautwänden. Pinzetten mit blutgetränkten Wattebällchen liegen auf dem Materialtischchen. Auf dem Bildschirm sieht man, wie emsige Hände umhergreifen, dann die Instrumente weglegen.
"Da kann man nichts mehr tun - es ist sowieso unvorstellbar, dass sie noch lebte, als sie ankam. Das Zunähen können wir uns sparen - schieb sie hinaus!", sagt eine tiefe Stimme, zerrt sich den Mundschutz mit der krallenartigen Hand ab. Krallen, wie - wie ein Aasgeier - sie wachsen, verändern sich. Ein Wechselspiel von menschlicher Gestalt bis hin zur tierischen. Gebogener Schnabel, kleine stechende Äuglein, der Haarschopf - übergehend am Hals in Gefieder - aus den Ärmeln lösen sich schlagende Flügel, ein riesiger Vogel löst sich aus der engen Ummantelung.
"Ihr könnt weitermachen, tut euch keinen Zwang an - ich muss hier raus!" Wendet er sich an seine Kollegen, die nach näherem Erkennen, noch das Aussehen irdischer Ärzte haben. Sämtliche Schläuche werden abmontiert.
"Und wann können wir sie nun endlich fressen?"
"Damit müsst ihr warten, bis sie zu stinken beginnen - vorher schmecken sie doch nicht!"
Der große Vogel begibt sich zum offenstehenden Fenster, "Aber nehmt ihr nichts heraus, sie scheint sehr alt zu sein, taugt nichts mehr!", hüpft hinauf, breitet seine Flügel aus und segelt zwischen Hausmauern hinauf - immer höher und höher - bis er nicht mehr zu erkennen ist.
Eine Bahre, zugedeckt mit grünem Tuch, wird auf den Gang geschoben. Unebenheit zeichnet sich darunter ab. Eine dunkle Flüssigkeit tropft stetig auf den glatten Fliesenboden.
Es ist still - totenstill! Die Gestalten sind nicht mehr zu sehen.
Ein Nebel - grauer Schleier löst sich aus der Oberfläche des Totenbettes, umschwebt die Bahre.
Die Form eines Körpers löst sich schemenhaft. Plötzlich ist reges Treiben rund um dieses Bett. Gierige Hände, maskenartige Gesichter, Hexentänze, Kettengerassel, freches Lachen und wehklagende Töne.
"Oh, da seid ihr ja!" Hört man eine Stimme. "Nein, ich komm noch nicht in euer Reich, aber ich kann euch was erzählen! Kommt her zu mir!"
Eine kurze Gestalt mit seinem eigenen Kopf unter dem Arm, setzt sich auf den Boden. "Oh, immer muss ich den da mitschleppen!"
"Nimm mich hinauf, nimm mich hoch, ich sehe ja nur Füße!", sagt wehleidig der Mund.
Daraufhin wird dieser von dem Arm, der ihn trägt, auf die Schulter gehoben.
"Sei froh, Hugo, dass sie ihn dir gelassen haben und nicht verbrannten, als sie dich eingruben!"
"Ja, ja, du hast es gut! Wurdest verbrannt mitsamt deinen Glitzersteinchen!"
"Was ist denn hier los?" Eine herrische Stimme sprach's und ein hurrikanartiges Getöse lässt alles erzittern. Die Gestalten flüchteten an die Wände.
"Was steht ihr da herum?"
"Ein Unfall nur - eine Neue - wir nehmen sie gleich mit!"
"Aber, aber, n e i n Ihr verkennt mich! Ich lebe noch!"
"Das gibt es nicht, du hörst uns und lebst?"
"Ja, ich habe auch alles mitbekommen, was hier im Operationssaal geschieht!"
"Haben sie dich operiert?"
"Sie taten so - aber die da drinnen - die sind Monster! Ich musste meine Hülle verlassen, denn so wie die mich behandelt haben, kann ich doch nicht mehr rumlaufen. Es dauert ein bisschen, bis meine Gestalt wieder vollkommen sein wird!
"Was du nicht sagst! Hier ist ein Spital, das Tote hervorbringt! Das haben wir schon begriffen! Wir sind ja schon lange Geister, haben uns hier einquartiert, als sie uns sonst nirgends haben wollten."
Eine piepsende Stimme: "Was haben sie mit dir gemacht?"
"Ach, das ist Babsi, unser Sorgenkind! Sie kam erst vor kurzem in unsere Runde. Schau sie dir an - ist sie nicht arm dran?"
Und wirklich - das zarte Gesicht wirkt mit zwei Nasen arg verstellt.
"Ich wurde hier chirurgisch schön gemacht. Ich wollte eine kleinere Nase. Da haben sie aus meiner großen, zwei kleine gemacht. Als Probe, ob so etwas funktioniert - sagten sie. Es sind komische Ärzte, manchmal husche ich hinein und schaue ihnen zu. Öfters wird gepfuscht. Teile aus den Menschen genommen - sie liegen alle im Nebenzimmer und sind tot! Aus mir haben sie die Bauchhöhle genommen" - sie lüftet ihr Kleidchen - ein gähnendes Loch, das durch ihren Körper hindurchsehen lässt, ist zu erkennen. "Gerettet hat mich Pater Cornelius!" - sie deutet auf den großen, bärtigen, mit dunkler Hautfarbe abseits stehenden schönen Mann.
"Ich versuche, Gutes zu tun. Es ist traurig genug, dass wir nicht mehr am Leben teilnehmen können!"
"Ja, folgendes möchte ich euch erzählen: Also - hier drinnen", sie deutet auf die geschlossene Türe - "sind die wahren Verbrecher. Sie sind keine Menschen - sie sind Tiere!"
"Nein - hast du das gesehen?"
"Ja, einer davon hat sich als Geier erkennbar gemacht!"
"Wieso bist du am Leben?"
"Weil ich eine Hexe bin - ich sterbe nie - lebe schon viele Hundert Jahre!"
"Kannst du zaubern?", fragt Babsi.
"Gewissermaßen! Doch dauert es noch einige Zeit, bis sich mein Körper und die damit verbundenen Kräfte normalisieren! Zeigt mir die armen Menschenkinder, die gestorben sind!"
Die nebelige Gestalt folgt der bunten Geisterschar.
Viele Totenbetten, in Zweierreihen aufgestellt, mit Tüchern abgedeckt. Die Hexe geht auf sie zu, hebt von jedem Bett das Tuch und zieht es weg. Frisch sehen sie noch aus.
Plötzlich ein Knall - Türen fliegen auf und zu - die Geister huschen, sind wieder unsichtbar. Schwere Schuhe krachen auf dem Boden Richtung Totenkammer.
Davor sitzt ein Mädchen, erschrickt, als sie Hände auf ihrer Schulter spürt, sie blickt auf und erkennt einen Arzt im weißen Kittel. Dieser sagt: "Tut mir leid, Ihre Mutter war nicht mehr zu retten!"
Sie schluchzt auf "kann ich zu ihr?"
"Im Moment nicht! Gehen Sie nach Hause, es bringt nichts, wenn Sie hier sitzen!"
Danach setzt dieser seinen Weg fort.
Das Mädchen aber folgt seinen Worten nicht.
Er öffnet die Türe zu den vielen Toten. Erkennt, dass die Tücher fehlen, wild schaut er in die Runde. Seine Gestalt fängt an zu zittern, sprengt den Kittel, der wachsende Schnabel senkt sich auf das Fleisch der liegenden Person. Die Krallen, im Begriff sich hineinzubohren - .
"Was tust du, Friedrich?" Ein Arzt erscheint - er ist seinem Kollegen gefolgt - entsetzt sieht er sich in einer Situation, auf die er nicht vorbereitet ist.
Der große Vogel stürzt sich auf ihn, zerkratzt ihm das Gesicht, hackt sich in seine Schulter. Der Mann schreit auf, schlägt unbeholfen mit den Armen um sich. Das macht den Vogel nur noch wilder, er wird zu Boden geworfen. Der Aasgeier will kein Lebendfleisch, doch diesmal wird er eine Ausnahme machen. Er ist so hungrig - ein frisches Herz, warm und pochend, ist auch nicht zu verachten. Schon setzt er an, um es sich aus dem Lebendigen herauszureißen.
Die Geister sehen entsetzt zu - sie können dem Armen nicht helfen. "So tu was, Hexe! Hilf ihm doch!"
Die Angesprochene denkt schon verzweifelt über einen dementsprechenden Spruch nach. Da - sie stürzt sich auf das Gefieder, zieht ihre Haarnadel, die sich in ihren Haaren verfangen hat, spuckt sie drei mal an, "Zur Galle sollst du sein, Gift sollst du spritzen, töte ihn!"
Die Nadel erwischt den Flügel. Das erreicht, dass der Gepiepste, krächzend und schreiend etwas Abstand zwischen sein Opfer bringt. Aber - nun wendet er sich ihr zu. Doch die Hexe ist nur Nebel - das irritiert.
Diese kurze Zeit genügte, dass der Unglückliche davon kriecht, sich ermattet unter einem Totenbett versteckt.
Stimmen werden laut: "Friedrich, "Frischfleisch" ist eingelangt! OP vorbereiten!"
Daraufhin schüttelt sich das Monster, greift sich seinen Kittel. Sein Kopf schrumpft zurück, eine Teufelsmaske ziert das nun menschliche Gesicht. "Auf zum Blutbad", er stürzt davon!
"Das war knapp!" Der Arzt krabbelt hervor. "Danke, egal wer Ihr seid - alleine hätte ich dies nicht lebendig geschafft!
Was sind das für Ungeheuer hier in unserem Spital! Das muss sofort gemeldet werden!"
Der Nebel stellt sich ihm in den Weg! "Lass dir Zeit - wie heißt du?"
"Nick" gibt er automatisch Auskunft.
"Also Nick, hier treiben tierische Gestalten ihr Unwesen. Da hilft keine Polizei. Schauen Sie hier" - sie deutet auf die vielen Menschen auf ihren Liegen, "ihnen allen, wurden Organe entnommen oder tödliche Operationen verabreicht. Manche für Versuche missbraucht."
Er sieht sich um: "Die liegen aber noch nicht lange da - war erst vor zwei Tagen hier, da war dieser Raum total leer!"
"Wenn das stimmt, dann haben wir noch eine minimale Chance einigen zu helfen, falls noch wer lebt!"
Sie nimmt ihre Nadel, geht von einem zum anderen, piekst sie an, erhofft auf Reaktionen. Und wirklich, drei Körper reagieren!
"Diese sind noch nicht tot! Doktor, schieben Sie die in einen anderen Raum - haben Sie einen Operationssaal, indem die Bösen nicht hingelangen?"
"Ja, im zehnten Stockwerk. Dieser ist ganz neu eingerichtet und noch nicht geöffnet!"
"Na los!"
In dem Aufzug drängelt es, alle Geister mussten natürlich mit!
Nach schnellem Selbstverarzten, untersucht der Arzt, stellt Diagnosen, gibt Infusionen.
Ein Mann kann nicht gerettet werden, die Hilfe kommt zu spät - doch eine junge Frau schlägt bald die Augen auf.
Die Untersuchung ergibt: Brustoperation! Die Nähte offen, Flüssigkeit dringt durch. "Herr Doktor, ich habe solche Schmerzen! Ich zerreiße!" Ermattet fällt sie in Bewusstlosigkeit.
Pater Cornelius beugt sich besorgniserregend über den dritten Fall.
Als der Doktor das Skalpell später bei gerade diesem ansetzt, stockt er im Moment vor Entsetzen. Diese Gestalt war kein Mensch! Die Fleischhülle zerriss, der darin fließende Saft floss heraus, ein Ei, und noch eines kollert in die Auffangschale. Das folgende hat keinen Platz mehr, zerbarst auf dem Fußboden. Gefieder formt und schält sich daraus hervor.
"Achtung, Doktor!" Erregt kommt die Hexe (noch immer in Nebel gehüllt) durch die Türe. Sie hat durch die Glaswand alles mitverfolgt.
"Schnell, töten Sie diese Tiere. Es sind die Nachkommen, vielleicht wird dann alles gut!"
Schon sieht es aus, als ob der Vogel wachsen würde. Der Schnabel schnappt nach den Hosenbeinen des Arztes.
"Wie denn?"
"Nehmen Sie Sauerstoff! Oder den Feuerlöscher, oder sonst etwas! Schnell!"
Gesagt, getan. Ein letztes Aufbäumen, das Gefieder fällt zusammen.
Zwei Gestalten, bewaffnet mit scharfen Operationsbestecken, Flaschen mit allen möglichen Giften und Gase, samt Plastiktüten unter dem Arm, dahinter die gesamte Geisterschar, fahren mit dem Aufzug in den Keller, in den Heizraum. Sie wollen die Ungetüme sogleich dem Feuer übergeben.
Davor haben sie noch das Bett der frisch operierten, geretteten Frau in ein Einzelzimmer in die Kinderabteilung geschoben.
"So, jetzt auf zu den Monstern!"
"Vor der Visite - alle zu mir!" Befiehlt Doktor Nick in der Chirurgie.
Den Versammelten erzählt er, dass Unheil über das so gut geführte Spital hereingebrochen ist. Statt Menschen zu heilen, werden sie mutwillig getötet! Die Verantwortlichen müssen sich stellen, sie werden in einem Schnellverfahren verurteilt.
Ein Raunen geht durch die Menge. Vier weiße Kittel steuern dem Ausgang zu.
"Fasst sie!"
"Das sind sie!"
Mit den bereitgestellten Gegenständen und Flaschen, eilt die Menschenmenge hinter den Verbrechern.
Zisch, flusch, zisch, . . . doch - vor aller Augen - verändern sich die vorher so menschlich Aussehenden in riesige Vögel - machen kehrt - und greifen die Nacheilenden an! Ein Gerangel, zwei werden tot gebissen, einem das rechte Auge herausgepickt, einem die Schlagader durchtrennt, . . . Ein grausiger Anblick.
"Schluss jetzt! Fort mit euch!"
Eine stattliche Erscheinung, zottig und verwegen - groß wie ein Löwe, geschmeidig wie ein Panter, über sich selbst hinausgewachsen!
"Das ist ein Befehl! Kommet niemals wieder! Ihr seid verbannt, kehrt zurück in euer Reich!"
Weg - wirklich weg sind sie! Nicht zu fassen! Wo sind sie hin?
Kommen sie wieder?
Stille - Totenstille - die Verwundeten werden verarztet, die Getöteten weggebracht. Der Reinigungsroboterdienst fegt über den Boden. Blitzblank liegt dieser bald darauf im Abendschimmer.
Der Straßenkehrdienst ist voll im Einsatz.
"Immer dieser Müll, alles schmeißen die Leute weg!"
"Schau mal, da - ", sagt einer zum anderen.
Aus dem Spalt zwischen Straße und Gehsteig, führt ein Gitter in die Kanalisation. Dieses ist weggerissen - dunkle Flecken rundum, "da, schaut aus wie ein Kittel!", der arbeitseifrige Mann hebt seinen Blick hinauf, die Mauern entlang. Doch das hohe Gebäude gibt keine Auskunft.
"Und hier, das gibt's ja nicht - du - ich rufe die Polizei!"
In dem Gesicht beider Männer ist Entsetzen und Grauen gezeichnet.
"Wie kann in diesem schmalen Spalt wer verschwinden?"
Bei der jungen, geretteten Frau im Zimmer, sitzt der nette Arzt Nick. Hält ihre Hand, spricht mit leiser Stimme aufmunternde Worte.
Das Mädchen, welches die Todesnachricht ihrer Mutter erhalten hat, sitzt noch immer auf ihren Platz- schaut mit großen Augen zu dem Schauspiel, das sich ihr nun bietet.
Eine Stimme "Hui - hui - da ist ja meine Kleine - komm mein Kind, wir gehen nach Hause!"
"Aber - du bist ja tot - sagte der Arzt!"
"Ich, aber nein, ich lebe immer wieder - mich bringt nichts um!"
Der Nebel nimmt Gestalt an, die Bahre steht unverändert auf ihrem Platz.
"Es war nur meine Hülle - jetzt habe ich wieder eine neue, wie sehe ich aus?" Die in dem sich lichtenden Nebel gehüllte Gestalt stolziert auf dem Gang einher. In einem Fenster kann sie ihr Spiegelbild erkennen. Sie zupft an den Haaren, streicht über das Gesicht - nun, jünger hätten sie mich schon machen können."
"Du siehst genauso aus, wie gestern - wer hätte dich jünger machen sollen?"
"Das verstehst du nicht - ich erkläre es dir ein anderes Mal! So - jetzt verschwinden wir von hier und suchen einen Mann! Ich brauche unbedingt einen!"
"Was ist aus Henri geworden? Er war doch mit dir im Wagen auf der Autobahn, wo dieser schreckliche Unfall geschah."
"Der ist immer noch dort - ich habe ihn verlassen - er war mir doch zu alt - immer gleich müde - ich brauche jetzt was frischeres, knusprigeres! Hast du Geld dabei?" Tochter nickt. "Fein, dann gehen wir einkaufen!"
Isi, so heißt die Tochter, kann es nicht fassen! Es ist zweifellos ihre Mutter, die so spricht - und doch - ist es die gleiche Frau?
Wieso ist diese so munter und lustig?
Mama drängt in die Boutique, sucht und findet, probiert und genießt das Gefühl des feinen Stoffes auf ihrem Körper, dreht sich vor dem Spiegel und lacht sich an. Ja, so ist das Leben - mal Sonne, mal Regen - der arme Henri - nun ist er tot!
"Komm Tochter, jetzt noch Kosmetik, Lippenstift und sonstiges - ich habe ja nichts mit!"
Danach ging's in ein Lokal - gutes Essen, Trinken. "Ah, das tut gut! Aber Tochter - du hast ja nichts angerührt - was ist los?"
"Ich werde aus dir nicht schlau, Mutti!"
"Aber wieso denn? Wir müssen doch feiern, dass ich gesund bin - was glaubst du, was ich alles erlebte, in der kurzen Zeit seit heute Morgen! Ich habe meine Kräfte wieder! Tochter, du kannst stolz auf mich sein! Habe mich gegen die Monster behauptet und sie in die Flucht getrieben!"
"Was denn für Kräfte? Was für Monster? Du sprichst in Rätseln!"
"Ein anderes Mal werde ich dir alles erzählen! Schau, dieser junge Mann am Nebentisch, er schaut dauernd zu dir herüber!"
Isi hebt den Blick - sieht in ein Augenpaar - das ihr bekannt vorkommt. Ein fragender Blick - ja, er ist es!
Sie sieht in die Augen von Jan! Ihr Freund beugt sich zu ihr, "wie geht es ihr?"
Isi sieht ihn verwundert an "wieso?"
"Nun, ist sie aufgewacht?"
Ein Arzt erscheint in dem hellen Flur, zielstrebig kommt er auf das Paar zu. "Sie können jetzt zu ihr, aber nur kurz!"
Die junge Frau erhebt sich, "sie lebt?"
"Ja, sie hat den Unfall gut überstanden - eigentlich ein Wunder. Ihr Begleiter leider nicht."
Mama liegt in dem weißen Bett, sieht ihrer Tochter entgegen. In ihrem Blick liegt ein eigenartiger Ausdruck.
Schluchzend wirft sich Isi aufs Bett und vergräbt das Gesicht in den Kissen.
Was war das vorhin? Hat sie geträumt?
Die Hand mit der Infusionsnadel hebt sich leicht und streichelt zaghaft über das Haar der Tochter.
Pater Cornelius zwinkert der Genesenden zu, Babsi verhält sich ein Kichern, ein Kopf kullert unter das Bett, er ist dem armen Hugo entfallen, schnell krabbelt er nach und erhascht den Schlimmen!
Ein Bild hängt an der Wand, es zeigt einen riesigen Vogel, hoch oben im Gebirge. Schön zieht er Kreise in den Lüften, es scheint, als stürzte er sich herab . . .
Nächsten Tag war in der Zeitung zu lesen:
ÜBERFALL im SPITAL - mysteriöser Fund in unserer Großstadt!
Aufregung im Spital, da überdimensionale Eierschalen aufgetaucht sind. Wer oder Was diese im X Stock hinterlassen hat, ist noch nicht geklärt. Untersuchungen ergaben einen Spalt, der in die Kanalisationen führt . . . .
Man sucht nach einem Toten oder Verletzten, nur weiß man nicht, wie er aussehen soll. Tierisches Blut, menschliches Wesen, Spuren führen unter unsere Stadt!
Dieser Fall wird lange unaufgeklärt bleiben!




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Eingereicht am 31. Februar 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin.