Gedichte Lyrik
Lyrix Poesie
Traumfänger
Von Sigurd Kaiser
I. Halte, Fänger, in dem Netze
böse Träume - und verletze
jenen Dämon dunkler Kraft,
der das Alptraumbild erschafft.
II. Hetze, Fänger, mit dem Willen,
größte Sehnsucht reich zu stillen,
allen Geistern hinterher,
sonst entstehen immer mehr.
III. Setze, Fänger, deine Güte
nur gezielt ein - und behüte
jeden, dessen Träume beißen
in das Herz und es entreißen.
IV. Eile, Fänger, rasch zu Schlachten,
kämpfe, um den Traum zu achten,
der die Seele milde stimmen
und Erleichterung kann bringen.
V. Öffne, Fänger, deine Türen
jenen Träumen, die sanft führen
in die Welt der Fantasie,
wo kein Leid herrscht. Niemals. Nie.
VI. Setze, Fänger, Traumgedanken
unzerbrechlich starke Schranken,
so dass nur der schöne Traum
leben darf im Seelenraum.
VII. Denke, Fänger, deiner Mächte,
die bekriegen alles Schlechte,
das von "schlimm" bis "schrecklich" reicht
und sich in die Träume schleicht.
VIII. Halte, Fänger, Traumgestalten,
die im schlechten Sinne walten,
fest in deinem Netz gefangen,
lass sie todesängstlich bangen.
IX. Wache, Fänger, mit den Augen,
die nicht nur zum Träumen taugen,
wache über meine Träume,
dass ich Gutes nicht versäume.
X. Greife, Fänger, unter vielen
Träumen, die aufs Herze zielen,
jene bösen, schlimmen, schlechten,
welche Seelen qualvoll knechten.
XI. Bitte, Fänger, hilf in Zeiten,
die Besorgnis mir bereiten.
Gute Träume lass nur ziehen,
Schlechte aber müssen fliehen!
XII. Dankbar, Fänger, für dein Wissen,
das ich ehre - streng, beflissen, -
bin ich - tiefempfunden - dir,
schenke schöne Träume mir!
Eingereicht am 22. Dezember 2003.
Herzlichen Dank an den Autor.
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