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Herbstes Zeit

Gitte Kiefer


Mir ist, als käm' der Mond von Norden
Ist heller zwar, doch bitter kalt
Oh Welt, was ist aus dir geworden?
Du bist so dunkel, welk und alt

Vorbei sind Nächte voller Lust,
als Herzen zueinander flogen
Ein dumpfer Schmerz beschwert die Brust
Die Kraniche ,gen Süden zogen

Die ersten Blätter fallen nieder
Ein sanfter Wind kann sie bezwingen
Er bläst nun bald des Herbstes Lieder
und holt sich ab des Sturmes Schwingen

Mit mächt'ger Wucht wird er erfassen,
was ohne Kraft und wurzellos
Es ist die Zeit um loszulassen
Zum Fallen in der Erde Schoß

Auch ich weiß, dass ich fallen werde
Doch fürchte ich nicht diesen Fall
Es fängt mich auf der Herr der Erde
Er liebt und schützt mich überall

Mit ihm geh ich durch kaltes Land
Trotz' Sturm und Nacht und Einsamkeit
Er fängt mich auf mit sanfter Hand,
wenn da ist meines Herbstes Zeit




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Eingereicht am 23. Dezember 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.