Das Trainingslager des Schreckens
© Roxy
Der Fußballverein Mitna ist der schlechteste in seiner Liga, denn er hat noch kein einziges Spiel gewonnen. Werner, der Trainer des Vereins, ist verzweifelt, er weiß dass wenn sie das nächste Spiel wieder verlieren, der Verein keine Chance mehr hat zu überleben.
Es ist ein Regentag wie er im Buche steht und das einen Tag vor dem entscheidenen Spiel. Werner sitzt in seinem Wohnzimmer und hört den lauten Donner, den Regen auf das Dach des Hauses tropfen und er sieht die endlos scheinenden Blitze, die vom Himmel bis zum Boden reichen. Ein Wassertropfen läuft Werner vom Gesicht. Ist das Dach undicht? Nein! Werner weint bitterlich, er ist verzweifelt und findet keinen Ausweg aus der Misere. Sein Fußballteam ist entmutigt, erschlafft und muss das nächste Spiel gewinnen, denn
ansonsten werden alle arbeitslos. Das ist für die heutige Zeit mit das Schlimmste was einem passieren kann, denn einen neuen Job zu finden, wenn man wie die Fußballer des Vereins schon über 40 ist, ist fast unmöglich.
Werner zuckt erschrocken zusammen, ein Blitz ist in sein Haus eingeschlagen, undenkbar was passieren hätte können, wenn sich auf dem Dach kein Blitzableiter befinden würde. In seinem Kopf klingelt es, er springt auf und läuft zum Telefon, wie von der Tarantel gestochen. Blitzschnell trommelt er sein Team zusammen und in weniger als 20 Minuten treffen sich alle auf dem großen Fußballplatz gleich neben dem Wald. Sie trainieren wirklich hart, indem sie aufs Tor schießen, schießen und schießen. Nach 3 Stunden
Dauertraining im Regen, ist jeder außer Atem. Doch nach Hause fahren können sie nicht, denn der Regen hat die Straßen überflutet. In Panik, dass alle Spieler krank werden in ihrer nassen Kleidung, holt Werner ein paar Decken aus dem Auto und sucht im Wald unter den Bäumen Schutz für seine Fußballer. Der geschützte Platz befindet dich direkt in der Mitte des Waldes, wo es duster und unheimlich ist. Es regnet die ganze Nacht, dann plötzlich um 8 Uhr morgens hört es auf. Werner erschrickt aus seinem Schlaf, schaut
auf die Uhr und brüllt seine Spieler wach. Punkt 9, also in einer Stunde müssen alle Spieler auf dem Fußballplatz stehen. Werner versucht den Weg aus dem Wald zu finden, aber es gelingt ihm nicht. Doch auf einmal sieht er einen vom Blitz getroffenen Baum, der umgefallen war, an dem waren sie gestern Abend vorbeigekommen. Somit wusste er nun, in welche Richtung er gehen muss, die Spieler gingen los und in weniger als 40 Minuten hatten sie es auf den Fußballplatz geschafft. Als das Spiel um 9 Uhr anfing, waren
die Spieler wie ausgewechselt. Alle spielten mit Elan, sie hatten plötzlich so viel Energie wie nie zuvor. Werner konnte sein Freude nicht verbergen, pausenlos strahlte sein Gesicht.
Zum Schluss des Spieles stand es 4:0 für Werners Verein. Joachim, der Torwart war in Topform, er ließ keinen Ball ins Tor. Der Verein feierte die ganze Nacht seinen Sieg. Das harte Training und die furchtbare Nacht im Wald hatten die Spieler verwandelt, seit diesem Tag haben sie kein Spiel mehr verloren. Nun musste Werner nicht mehr betrübt sein, denn besser hätte es nicht werden können.
Eingereicht am 04. August 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
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