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Trauer
Von Aljona H.
Das Gefühl von Trauer ist jedem Menschen bekannt, aber jeder spürt es anders. Einige können damit umgehen, die anderen verfallen in die Depression. Vier Jahre her starb mein Opa an Lungenkrebs. Es war wie ein Schock für mich, eigentlich habe ich überhaupt nicht begriffen worum es ging. Ich hab nur diese Leere in mir gespürt, als ob mir jemand in den Bauch geschossen hätte und der Wind, der sehr kalt und stark ist, durch mich hindurch wehen würde. Man hat das Bedürfnis die Arme auf den Bauch zu legen und sich
in eine Ecke zu verkriechen. Und dann hat man plötzlich Verlangen nach Wärme, die dir nur dich liebender Mensch schenken kann und dabei keine Fragen zu stellen braucht, weil er es aus deinen Augen ablesen kann. Wenn du die Wärme zu spüren anfängst, wird es dir so schwer auf dem Herzen, der Druck wird so schlimm, dass man an die Illusion zu glauben anfängt und sogar den Druck körperlich auf der Brust spürt. Du möchtest deine Gefühle ausdrücken, du möchtest, dass die ganze Welt während deiner Erzählung den Atem
anhält und mit dir trauert, du hältst den Druck nicht mehr aus und in den Armen dich liebender Mutter, fängst du an zu weinen: mit großen, echten Tränen, die das Feuer des Hasses auf Schicksal und bittere Enttäuschung nur ganz langsam zu löschen anfangen…