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Gedanken

Von Bianca Kronsteiner


Manche Dinge kann man sich einfach nicht erklären. Sie sind für unser Denken nicht fassbar, obwohl wir sie vielleicht verstehen würden, wenn wir von unserem logischen, alles in Grenzen und Linien eingeteilten Gedanken, nur für kurze Zeit, ablassen würden. Ja, dann wären viele Dinge viel klarer zu verstehen, auch wenn sie - für uns - überhaupt nicht logisch sind.
Vielleicht ist dies das Problem unserer Gesellschaft, unseres Lebens. Alles und jeder muss einem bestimmten Schema unterliegen, es gibt Regeln, Naturgesetze, die eingehalten werden müssen.
Ein Beispiel: Wenn etwas zu Boden fällt, fällt es - logischerweise - nach unten. Kann sich irgendjemand vorstellen, dass ein Apfel nach oben fällt? Und an der Decke hängen bleibt? Unsinnig, oder? So etwas gibt es nicht.
Bei einem Luftballon sieht die Sache natürlich schon wieder ganz anders aus. Wenn er mit Helium gefüllt ist und man lässt ihn los, fliegt er hoch.
Was wäre, wenn oben erwähnter Apfel mit Helium gefüllt werden würde? Wer füllt schon einen Apfel mit Helium?
Anderes Thema:
Was ist mit der Esoterik? Karten legen? Runen werfen? Alles nur Blödsinn, weil es sich nicht erklären lässt? Wie sollte jemand auch verstehen, warum Karten, Runen, Pendel, ... die jetzige Lebenssituation widerspiegeln?
Wie kann ein Mensch - den man noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hat - über jemanden Dinge aus Karten herauslesen und einen damit völlig ins Staunen bringen? Woher weiß eben diese Person Sachen über dich, obwohl du ganz sicher bist niemandem etwas davon erzählt zu haben?
Es ist unerklärlich, aber deswegen auch falsch? Lug? Betrug?
Sogar, wenn man sich selbst die Karten legt, kommen viele Wahrheiten hervor und manchmal wird einem dabei etwas Wichtiges klar.
Der Schlüssel für ein Problem, eine Situation wird gefunden, indem man sich Bilder auf Karten ansieht, eingeritzte Zeichen in Steinen?
Ist dies alles Selbstbetrug? Einreden falscher Hoffnungen?
Ich glaube, niemand kann diese Fragen beantworten, ohne nachher als Verrückter zu gelten.
Vielleicht sollten wir von der esoterischen, mystischen, magischen Ecke ein paar Schritte in Richtung Realität tun. In einen Teil unseres Lebens der - beinahe - begreifbar ist:
Liebe. Ein beliebtes Thema. In Talkshows, Filmen, Liedern, Büchern, ... findet man sie. Egal, wo man ist, irgendwo kommt sie einem unter.
Was ist so besonderes an der Liebe, dass sich jeder nach ihr verzehrt? Warum möchte jeder Mensch gerne einen Partner, mit dem er reden kann? Lachen? Ausheulen? Neue Kraft tanken?
Wozu braucht man dies alles? Warum braucht man von Zeit zu Zeit nur einen einzigen Menschen auf der Welt? Wieso sehnt man sich manchmal so danach, von dieser Person im Arm gehalten zu werden?
Warum bekommt man weiche Knie, Herzklopfen, wenn man von seinem Schwarm angelächelt wird? Einfach nur, weil man verliebt ist? Wieso verliebt man sich gerade in diesen Menschen und nicht in einen anderen?
Natürlich gibt uns die Wissenschaft darauf einfache, logische Erklärungen. Hat etwas mit den Hormonen zu tun. Fortpflanzungsinstinkt. Und weiß Gott was noch alles.
Irgendwie logisch, bestimmt ist es auch wahr, doch soll das wirklich alles sein?
Man bekommt vor lauter Sehnsucht schon richtig Bauchschmerzen, fast keine Luft mehr, und alles nur, weil die Hormone gerade etwas durchgeknallt sind?! Also, ich weiß nicht so recht ... steckt vielleicht nicht noch ein bisschen mehr dahinter?
Ich glaube, diese Frage können nur die beantworten, die schon einmal geliebt haben und geliebt wurden.
Noch etwas möchte ich anschneiden:
Es gibt ja nicht immer - wenn überhaupt - die wahre, reine Liebe. Was ist mit der Liebe zum Geld? Ich rede jetzt nicht von Dagobert Duck und seinem Hang, gerne im Geld zu schwimmen.
Was ich meine ist folgendendes:
Eine Sekretärin schmeißt sich voll an ihren Chef ran. Von dem sie weiß, dass er verheiratet ist und zwei Kinder hat. Er ist beinahe doppelt so als wie sie, egal, was sein dicker Geldbeutel hergibt, das zählt.
Früher oder später kriegt sie ihn ins Bett. Was nun? Der Vater zieht weg von seiner Familie, die bestimmt nicht perfekt war, aber von der Hölle weit entfernt ...
Frau und Kinder sind völlig aufgelöst, fertig. Eine Familie wurde zerstört, nur weil eine Frau sich in das Geld ihres Opfers verliebt hat ...
Eigentlich ginge diese Geschichte noch weiter, aber ich möchte auf etwas anderes hinaus:
Warum kennen manche Menschen keine Skrupel und vernichten nur wegen ihres eigenen Vorteils ganze Familien?
Zum Abschluss:
Menschen, egal in welchem Alter, sind manipulierbar, steuerbar, wenn man nur genug Geduld hat und ganz langsam immer tiefer in ihre Gedanken, Gefühle eindringt.
Auf eine merkwürdige Art und Weise ist es interessant, wie Menschen andere Menschen unterwerfen, sie lenken.
Manche sehen dies vielleicht nicht, weil sie nur die Oberfläche betrachten und keinen Blick hinter die Kulissen werfen. Möglicherweise haben sie Angst davor zu entdecken, dass sie selbst nur Marionetten sind. Marionetten, in einem Stück, das sich "Logische, einfache Welt" nennt. Marionetten, die ein Bein oder eine Hand heben, weil jemand an der entsprechenden Schnur zieht.
Es ist uns vollkommen klar, warum wir springen, wenn jemand unsere Schnüre höher hebt. Schneiden wir diese Seile ab, so können wir uns gar nicht mehr bewegen ...
Vielleicht sollten wir uns manchmal von den Fesseln der Realität befreien, versuchen allein aufzustehen, und keine Erklärung dafür zu finden, wie Marionetten ohne Hilfe gehen können ...

31.5.2004; 22:11 Uhr
Aufgeschriebene Gedanken einer 16-Jährigen, damit sie endlich aus ihrem Kopf verschwinden.




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