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Nachbarn

©  Margit Breuss


"Fadi", ruft Amina aus der Hütte, "lass die Nassara in Ruhe."
Noch immer zucke ich zusammen, wenn ich unumwunden "Nassara" genannt werde: "Weiße". Jedes Mal werde ich mit der Nase auf das gestoßen, was offensichtlich ist: Ich bin anders. Doch eine "Andere" zu sein oder als solche bezeichnet zu werden, ist nicht dasselbe. Und Fadimatou besteht darauf, mich bemerkenswert zu finden.
"Aber Mama", ruft sie in die Hütte, "die Nassara trägt den Kochtopf wie ein Baby."
Ich starre auf den Topf mit Reis, den ich in den Händen halte.
"Fadimatiou", sagt Amina, tritt aus der Hütte und fasst ihre Tochter am Arm, "sie kann nichts dafür. Ihre Haare sind einfach zu rutschig."
"Ach, lass sie nur", beschwichtige ich und stelle den Topf auf die Erde, "sie hat ja Recht. Wo käme man auch hin bei euch, wenn man die Hände zum Tragen bräuchte."
Tatsächlich ist es anstrengend gewesen, den Reistopf den Hügel herauf zu schleppen. Vorbei am letzten Maisfeld des Dorfes über den schmalen, ungeschützt der Sonne ausgesetzten Pfad bis zur Familie Ousoumanou, meinen Nachbarn. Der Reis ist mein Geschenk. Die Familie hatte mich zum Essen eingeladen und ich war mir nicht sicher gewesen, was ein passendes Geschenk zu diesem Anlass wäre. So war ich in Gedanken durchgegangen, was ich selber im Lauf der Woche geschenkt bekommen hatte: Reis, eine meterlange Bananenstaude, eine leere Tomatenmarkdose, gefüllt mit gebratenen Termiten, und einen lebenden Hahn. Am liebsten hätte ich natürlich eine Termitendose mitgenommen. Doch die Termiten hatte ich längst weitergeschenkt und ich selber verstehe mich leider nicht auf die Zubereitung von Termiten. Den Hahn hatte ich, unwillig ihn sogleich zu köpfen, eine Nacht lang in einer Kiste im Wohnzimmer untergebracht. Am nächsten Morgen brachte ich den armen Kerl, der vom stundenlangen Protest völlig erschöpft war, zum Haus des Bürgermeisters, wo er sich sogleich in die dortige Hühnerschar eingliederte. Und so blieb mir nur die Wahl zwischen einem Topf Reis und einer Bananenstaude. Natürlich hatte ich mich für das leichtere Mitbringsel entschieden.
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Erzähl mir was von Afrika. Band 1. Dr. Ronald Henss Verlag   ISBN 3-9809336-2-8  ca. 150 Seiten   8,90 Euro.
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Erzähl mir was von Afrika. Band 1
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