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Es war einmal in Afrika

©  Gudrun Koller


Knapp vor Weihnachten - es war 1985, glaube ich - hatte ich einen merkwürdigen Traum, in dem ich mich in einer mir völlig fremden Landschaft hinter einem großen Felsbrocken verbarg. Am ehesten ähnelte diese Gegend einer Mondlandschaft, seltsam eintönig in den Farben einer jähen und kurz andauernden Dämmerung. Umso überraschender nahm sich vor diesem Hintergrund das Bonbon-Rosa des Jogginganzugs aus, den die Frau mit den fuchsroten Haaren trug.
Hätte ich den Traum nicht meiner Cousine, bei der ich damals in Paris lebte, erzählt, hätte ich ihn wohl entweder vergessen oder als Déjà-Vu abgetan, als er sich photographisch genau verwirklichte. So aber weiß ich heute, dass ich die erste Begegnung mit Liane vorausgeträumt habe.
Sabine, pragmatisch und überbeschäftigt wie immer, hörte mir zwar zu, sah den Traum indes nur als einen solchen, bizarr schon, was Träume aber nun schon einmal sind. Nach einem vorverlegten Weihnachtsfest mit Sabine, das sie duldete, obwohl sie solcherlei Festivitäten als unnotwendig und lapidar empfand, flog ich zu meinem Verlobten nach Kenia. Peter arbeitete zu jener Zeit für seine Firma in Nairobi. Damals war Kenia gerade noch nur ein wenig abenteuerlich, aber noch nicht gefährlich. Man konnte dort ein interessantes Leben führen, mit Safaris, Wanderungen, Badeurlauben am Indischen Ozean und ähnlicherlei mehr. Peter hatte eine kleine helle Wohnung mit Blick auf einen blitzsauberen, einladenden Pool - bewacht, aber nicht umzäunt.
Mein Studienjahr in Paris hatte sich bis dahin schon als sehr enttäuschend herausgestellt. Ich war nicht in einen Tempel der Gelehrsamkeit geraten, wie ich es mir ausgemalt hatte. Nur mit Mühe konnte ich Unterlagen zur Vorbereitung meiner Doktorarbeit auftreiben, die Vorlesungen waren unerträglich langweilig. Hinzu kam noch die Einsamkeit. Es war geradezu paradox: Ich schrieb über die Einsamkeit und ich lebte eine nie gekannte Einsamkeit in den nicht enden wollenden Straßenschluchten der düsteren Lichterstadt. Peter, mit dem ich in Wien schon seit ein paar Jahren zusammengelebt hatte, fehlte mir an allen Ecken und Enden, während er heitere Briefe über Abende mit Freunden, Opern - und Restaurantbesuche schrieb. Er genoss sein Junggesellenleben in Wien, bevor er nach Kenia aufbrach offenbar, war glücklich auch ohne mich. So sehr genoss er die wiedergewonnene Freiheit, dass er bei einem Kurzbesuch in Paris im Dezember auf seinem Weg nach Nairobi von einer Lockerung unserer Beziehung bei unserer Rückkehr nach Österreich sprach. Vielleicht könne ich ja dann doch in eine eigene Wohnung ziehen, natürlich nur so, um sich nicht zu sehr zu binden. Ja, sicher würden wir zusammenbleiben. Die Lockerung hatte natürlich einen Namen, sie hieß Eva. Aber wer hat auch je gesagt, dass man auch nur einem Mann über den Weg trauen kann, wenn man ihn für einen Moment aus den Augen lässt? Ich jedenfalls hatte beschlossen, dass ich Peter heiraten wollte.
Gerade in jener Pariser Zeit, wo mich der Einsamkeitsmantel struppig grau umhüllte und als Paria brandmarkte, den niemand kennen lernen wollte, brauchte ich diese Zukunftsaussicht mehr denn je.
Ich reiste Peters Lockerungsideen zum Trotz nach Nairobi. Wider Erwarten wurde es ein gelungener und entspannender Aufenthalt. Ich genoss Peters Gesellschaft, den Pool, die Sonne und unsere Reisen in vollen Zügen. In den ganzen vier Wochen war keine Rede mehr von jener Lockerung. Ich fand einen gleichmäßigen Rhythmus zwischen Arbeit an meiner Doktorarbeit, vielen Runden im Pool und langen Wochenenden in der Massai Mara oder am Meer.
Eigentlich wollte Peter schon gleich nach Weihnachten mit mir in ein Safari-Lodge in der Massai-Mara. Der Mount Kenya war nur ein Ausweichmanöver, weil die überaus beliebten Safari-Lodges schon alle ausgebucht waren. Ich war enttäuscht und brach ohne großen Enthusiasmus zu dieser Bergsafari auf. Berge mochte ich ohnehin nicht besonders, sie riefen mir nur die Zwangsgemeinschaft von Schulschikursen und Wandertagen in Erinnerung, die Bergwanderungen meines Vaters, von denen er oft volltrunken heimkehrte und dann noch die Anstrengung, dem fiktiven Ziel eines Gipfels entgegenzuwandern. Mehr als ein Mal hatte ich Peter auf unseren Wanderversuchen mit dem Wunsch, zehn Minuten vor Erreichen des Gipfels umzukehren, verärgert. Und nun sollte ausgerechnet ich den höchsten Berg Kenias erklimmen.
Es war ja keineswegs so, dass wir diesen immerhin über fünftausend Meter hohen Bergriesen ganz allein und unvorbereitet erklimmen sollten. Auch war keine Gipfelstürmung vorgesehen, diese Gletscherwanderung blieb wahren Alpinisten vorbehalten. Es sollte eine gemütliche Safari werden, wie man uns im Reisebüro versicherte. Das war es zunächst auch. Mit dem Auto ging es erst einmal auf staubigen, durchlöcherten kenianischen Strassen bis zu einem wunderschönen Lodge am Fuße des Berges. Palmwedelgedeckte luxuriöse Abwandlungen der landesüblichen Negerhütten umgeben von saftiggrünen Wiesen erwarteten uns. Im Land des Hungers speisten wir wie in 1001 Nacht. Daran konnte ich mich beim besten Willen nicht gewöhnen. Weder auf dieser noch auf den folgenden Safaris, wo wir immer wieder offensichtlich unterernährte, fliegenumsurrte Massai-Kinder sahen.
Tags darauf war es schon fast vorbei mit dem Luxus. Die Touristen, die den Mount Kenya bezwingen wollten, wurden in zwei Jeeps gebeten und tausend Höhenmeter weitergeschaukelt. Die Hütte, die uns dort erwartete, war sehr einfach, das Essen von unseren schwarzen Begleitern aufgewärmtes Dosenfutter. Wir hatten wohl noch eigene kleine Kammern, schliefen aber in dünnen Schlafsäcken. Mir wurde recht eng zumute bei alledem, denn ohne bewaffneten Wildhüter durften wir auch nicht hinaus, da wir uns mittlerweile in einem Naturreservat befanden, das unter anderem auch Nashörner aufzuweisen hatte. Ganz abgesehen von den omnipräsenten Büffeln, mit denen bei allem rinderähnlichen Aussehen keineswegs gut Kirschen essen war.
Keiner aus unserem etwa zehnköpfigen Trüpplein hatte mit der nunmehr erreichten Seehöhe von dreitausendfünfhundert Metern Probleme. Wir mussten uns ja auch in keiner Weise anstrengen.
Das sollte sich am folgenden Tag gründlich ändern. Da war es dann auch Schluss mit der vom Reiseveranstalter versprochenen Gemütlichkeit. Unsere schwarzen Begleiter verwandelten sich in Träger, was mir vorerst peinlich war, soziale Verhältnisse, die mir ohnehin aufstießen, zu zementieren schien. Bald aber war auch ich nur noch dankbar für unsere Träger. Wir hatten an einem Tag tausend Höhenmeter zu bewältigen, an sich kein Problem. Sind diese tausend Meter aber zwischen dreitausendfünfhundert und viertausendfünfhundert Metern angesiedelt, wird jeder Meter beschwerlicher als der vorangehende. Eine englische Botanikerin erzählte mir zu Beginn unserer Wanderung - da hatten wir noch genug Energie zum Reden - dass sie den Aufstieg schon im Jahr zuvor versucht hätte, aber von der Höhenkrankheit zum Umkehren gezwungen worden sei. Glynnis sah dünn, zäh und durchtrainiert aus, aber mit dem Aussehen hat die Höhenkrankheit ja nichts zu tun. Ich dankte in diesem Fall meinen Genen, denn mein Vater war ein begabter Kletterer gewesen, und ich war sozusagen erblich schwindelfrei.
Glynnis konnte uns auch die immer kärglicher werdende Pflanzenwelt erklären. Die Bergwelt war karg und monochrom zwischen braungrün und grün. Alle Pflanzen, die sich dort halten könnten, hätten eine besonders dicke Haut, könnten Wasser speichern und in einer dünnen Erdschicht wurzeln, erläuterte Glynnis noch immer nicht atemlos. Sie hatte sich mit viel Training auf den neuerlichen Aufstieg vorbereitet. Mir sind besonders wie Riesenschlangengewächse wuchernde sansevieriaartige Stauden in Erinnerung geblieben. Und kleine mit langhaarigen Grasbüscheln bewachsene Erdberge, die unser Weg waren. Denn einen richtigen Weg gab es nicht, nicht einmal einen Pfad, nur diese Grashügel, die das Weiterkommen zusätzlich zur dünnen Luft erschwerten. Es war mir rätselhaft, wie unsere Träger und Führer mit der Trittsicherheit von Bergziegen ruhig und zügig vorangehen konnten, ohne je die Orientierung zu verlieren. Um uns das Braungrün des Berges, über uns der kenianische Himmel, stiller spektakulär als ich ihn später in der Massai Mara erleben sollte, aber immer noch spektakulär. Himmel ist nicht gleich Himmel, kein Himmel je zuvor oder nachher schien mir so plastisch und hoch gewölbt wie der kenianische.
Unsere Führer waren scheinbar bleiche Talratten gewöhnt, die früher oder später schlapp machten. Sie wurden etwas langsamer, denn Peter, der mit Höhen nicht gut zurecht kam, hatte Probleme. Es begann mit Kopfschmerzen und ging weiter mit lähmender Müdigkeit. Am unangenehmsten für mich war die Tatsache, dass wir während des ganztägigen Aufstiegs nichts zu essen und kaum zu trinken bekamen. Mit ein paar kleinen Mahlzeiten hätte man sicher auch die Höhenkrankheit Peters ein wenig lindern können. Ich hatte Geschichten gehört, wo Leute plötzlich einen Höhenkollaps bekommen hatten und gestorben waren. Wir wurden noch langsamer, ich trug Peters Kameratasche, weil er kaum noch weiterkam. Wir erwogen umzukehren, aber Peter wollte die Hütte erreichen. Dankbar lutschten wir an ein paar sauren Drops, die Glynnis - aus Erfahrung wird man klug - dabei hatte.
Am späten Nachmittag kamen wir endlich in der Austria-Hut an. Scheinbar muss alles, das mit Berg und Klettern zu tun hat, einen österreichischen Namen haben. Das war aber schon alles Österreichische an der Hütte.
Es war ein ärmliches, verwittertes Gebäude, das nur aus zwei einigermaßen großen Räumen bestand. In dem einen standen Holzlager. Das war der Schlafsaal. Der andere, bestückt mit langen Holztischen und wackeligen Stühlen, diente als Speisesaal. Kein Luxus mehr auf viertausendfünfhundert Metern, rohe Steinwände, kaum Farbe. Am seltsamsten fand ich, dass diese simple Behausung nicht einmal eine Eingangstüre aufwies. Die hatten die Schwarzen bei irgendeiner Gelegenheit als Brennholz verwendet. Wir waren alle so erschöpft, dass uns all das wohl auffiel, aber kaum störte. Wir schlürften nur hastig eine dünne Hühnerbrühe, tranken ein wenig Wasser und sanken in unsere Schlafsäcke.
Nach etwa einer Stunde erwachte ich, Peter schlief noch tief und fest. Mein Blick fiel auf die gegenüberliegenden Schlafstätten, denn von dort kam die einzige Bewegung in dem leicht dämmrigen Raum. Ich hielt ganz still, um die merkwürdige Erscheinung dort nicht auf mich aufmerksam zu machen. Sie trug einen hellrosa Jogginganzug, der sich zwischen all der markigen Bergkleidung sehr merkwürdig ausnahm. Darüber der rotbraune lockige Haarschopf, die ganze schmale Person wie eine Schwanensee-Tänzerin malerisch hindrapiert. Am merkwürdigsten fand ich aber gar nicht, wie sie aussah, sondern was sie gerade tat. Das seltsame Wesen hatte in einem kleinen Napf etwas Wasser, mit dem sie sich das Gesucht wusch, um sich dann sorgfältig zu schminken. Alles, vom Make-up bis zur Wimperntusche trug sie mit geübten Händen auf. Sie schien mir so ungewöhnlich, dass ich sie selbst im Tal als auffällig empfunden hätte. Noch hatte sie nicht bemerkt, dass ich wach war. Ich schloss noch einmal die Augen, dachte wohl, ich hätte nur geträumt. Ich musste noch einmal eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, saß die Frau sphinxartig auf ihrem Schlafsack und blickte klar und intensiv in meine Augen. Ich sah nur kurz zurück, denn die verwirrende Intensität ihres Blickes aus cognacfarben Augen machte mich nervös, wirkte lähmend und elektrisierend zugleich. Ich wandte mich ab, um langsam und in Ruhe, ohne ihren Blick, ganz aufzuwachen. Ohne noch einmal zu ihr hinzusehen, nahm ich meine Jacke und ging hinaus. Ich ließ Peter schlafen, war froh, dass er sich nun erholen konnte, denn gerade er hatte sich auf dieses afrikanische Bergerlebnis gefreut..
Das Bild, das sich mir draußen bot war das einprägsamste, das ich je erlebt hatte. Die Bergwelt lag im Dämmerlicht. Die Luft war so unglaublich klar, als ob sie wirklich dünner und somit durchsichtiger wäre. Messerscharf hoben sich die Zacken des Point Lenana gegen das Kristall des Abendhimmels ab. Um mich lagen wie von Riesenhand hingewürfelt wuchtige Felsblöcke. Zwischen ihnen die erwähnten Schlangenpflanzen. Es war kein Mensch zu sehen, die einzige Bewegung in dieser dünnen Stille kam von ein paar Klippschliefern. Ich jauchzte beinahe, als ich sie entdeckte, sie kamen mir vor wie alte Bekannte, hatte ich doch in einem meiner Jungmädchenbüchern vor ein paar Jahren ganz viel über sie gelesen. Unglaublich, dass diese murmeltierähnlichen Pelztierchen mit den gigantischen Elefanten verwandt sein sollten. Ganz versunken stand ich da und sah mir diese fremde Welt an, prägte sie mir ein. Ich empfand den Augenblick gar nicht so sehr als Naturerlebnis, vielmehr schien er mir wie eine Eröffnung, die Einweihung in das Geheimnis einer anderen Sphäre. Als ich aus den Augenwinkeln Bewegung wahrnahm, Menschenbewegung, fühlte ich mich nur gestört in meiner Kommunion mit diesem unwirklichen und doch so echten Moment, dass ich ganz langsam und leise, in Mimikry zu meiner Umgebung hinter den nächstliegenden Felsblock glitt. Zum zweiten Mal an jenem Abend sah ich die Frau in Rosa, sie stach fast schmerzlich ab gegen den schwarz-weiß-grauen Hintergrund der afrikanischen Bergdämmerung. Und im Moment des Erfassens dieses Schwarz-Weiß-Photos mit einem zartrosa Farbtupfer und meiner synchronen Gleitbewegung hinter den Fels fiel mir mein Traum wieder ein. Das Traumbild schob sich zuerst vor, dann neben, dann hinter das Bild dieses Moments, bis sie verschmolzen und eins wurden. Ein leises Unbehagen, ja fast eine kleine pelzige Angst legte sich in meinen Nacken. Ich fühlte, dass die Frau mit den roten Haaren wusste, dass ich da war. Sie hatte mich sicher nicht gesehen, aber sie fühlte mich. Vielleicht war sie mir auch ganz einfach gefolgt, wundern würde es mich nicht, wenn ich an all das denke, was später kam. Ich wartete mit angehaltenem Atem, bis sie wieder in die Hütte ging. Es wurde ihr schnell zu kalt, Stadtpflanze, die sie offensichtlich war. Und es war auch mittlerweile fast ganz dunkel geworden, kälter und ein wenig unheimlich doch. Ich liebe es für gewöhnlich nachts allein in der Natur umherzustreifen, einen Hauch von doch nicht gefährlicher Gefahr zu fühlen - aber hier war ich mir im unklaren über die realen Gefahren. So ging auch ich bald zurück, nicht ohne mich von diesem wundersamen Moment verabschiedet zu haben.
Ich sah sie erst nach dem Abendessen wieder, die Primadonna ohne Publikum, wie ich sie bei mir genannt hatte. Ich wollte gerade im Licht der Taschenlampe zu Bett gehen, als sie sich mir höflich als Liane Forrestier vorstellte. Der Name passte zu ihr. Wir sprachen nur ganz kurz, zum einen, weil ich von der Verquickung von Traum und Wirklichkeit zu verwirrt war, zum anderen, weil einige der Bergsteiger schon schliefen. Bald schlief auch ich tief und traumlos. Nicht einmal die Tatsache, dass ich im selben Raum mit etwa zehn anderen Menschen schlafen musste, änderte daran etwas.
Ich erwachte kurz um vier Uhr morgens, als eine kleine Gruppe nimmermüder Erlebnishungriger aufbrach, um den Point Lenana zu erklimmen. Auch Glynnis und Gérard, Lianes Mann, waren unter ihnen. Peter wäre so gerne mitgegangen, aber die Höhenkrankheit hatte ihn fest im Griff. Er konnte gar nicht verstehen, dass ich dieses Erlebnis, bei Sonnenaufgang auf einer der Spitzen des Mount Kenya zu stehen, freiwillig ausließ. Das war eines der seltenen Male, eigentlich sogar das einzige, wo er mich um meine Konstitution beneidete. Mich reizte er nicht, der Point Lenana, überhaupt war der Zauber des letzten Abends, überhöht durch Erschöpfung und dünne Luft, dem Grau dieses Morgens leise gewichen. Auch war mittlerweile klar, dass Peter von dem Erlebnis selbst nach der Erholung von den Strapazen des Aufstiegs, nichts mehr haben würde. Sonst immer unternehmungslustig und mit seiner Nikon-Kamera unterwegs, konnte er nicht mehr als schlapp und müde herumsitzen. Die Kopfschmerzen waren mit ihm wieder aufgewacht, also beschlossen wir, verfrüht den Abstieg zu beginnen. Zwei der Führer kamen mit uns, die anderen sollten mit der restlichen Gruppe nach deren Gipfelabenteuer folgen.
Ganz anders als am Abend zuvor war die Luft. Dichte Nebelschwaden umhüllten uns. Ursprünglich hatte ich gedacht, die Kikuyu-Bevölkerung nenne den Berg wegen seiner Gletscher "Kirinyaga", was weißer Berg bedeutet. Mehr und mehr schien mir der endlose Nebel Grund für diese Bezeichnung zu sein. Unklarer denn je war mir bei der geringen Sichtweite, wie unsere Führer den Weg fanden. Wir hatten Mühe, ihnen zu folgen, denn Peter war nach wie vor geschwächt. Die Führer wiederum liefen dem Ende ihrer Aufgabe freudig entgegen. Sie wurden schneller und schneller, wir konnten sie kaum bremsen. Plötzlich war ihr zuvor tadelloses Englisch lückenhaft geworden und sie gaben bald vor, unsere Rufe nicht gehört zu haben, bald schauten sie verständnislos, wenn ich sie endlich eingeholt hatte und Peters Probleme mit ihrem Tempo zu erklären versuchte. Zum ersten Mal auf dieser Wanderung stieg ernsthafte Angst in mir hoch, nahm mir die ohnehin schon dünne Luft. Atemlos hastete ich zwischen Peter und den Führern dahin, als ich plötzlich in einer Nebellücke eine schemenhafte Gestalt wahrnahm. Unverkennbar, rosa gekleidet. Sie lag auf einem feuchten Grasbüschel, ihr rotes Haar ganz dunkel von der Nässe, und schien zu schlafen. Ich lief, so schnell ich konnte, zu ihr hin. Erst als ich über ihr stand, öffnete sie ganz langsam die Augen. Warum sie ohne ihren Mann aufgebrochen sei, fragte ich sie. Ich konnte nicht fassen, dass sie ganz alleine bis hierher gekommen war, ohne sich in der unendlichen Weiße zu verirren. Woher hatte sie den Mut genommen, sich ohne jegliche Begleitung auf den Rückweg zu machen? Oder war sie ganz einfach verrückt? Wohl eher zweiters, dachte ich mir, als sie mit leiser müder Stimme sagte: "Lassen Sie mich sterben, ich werde nie mehr aufstehen." Diese Worte noch auf französisch waren so voller Pathos und ich in diesen jungen Jahren noch so ein völlig unverbildetes Naturkind, dass ich empört war. Erst schüttelte ich sie, bis sie ganz wach war, dann, als sie noch immer keine Anstalten machte, sich zu erheben, zog ich sie mit aller Kraft an beiden Armen hoch. Sie war so schlank, dass sie kaum mehr als fünfzig Kilo wiegen konnte, aber all dieses Gewicht grub sie in Gegenwehr in den weichen Bergboden. Bis ich sie hochgezogen hatte, hatte mich auch Peter wieder eingeholt. Er war allerdings so sehr damit beschäftigt, sich selbst heil diesen schier endlosen Berg hinunterzubringen, dass er Liane kaum wahrnahm.
Wir waren sicher ein seltsames Gespann, wie wir uns da so den Mount Kenya hinunterbewegten. Vorneweg die nahezu laufenden Führer, dahinter etwas unwillig Stolperndes in Rosarot, gefolgt von mir in meiner schwarzen Latzhose, immer wieder gestikulierend, überredend und auch anstoßend, und als Schlusslicht Peter, der bei schwindender Seehöhe langsam wieder zu sich selbst zurückfand und zu photographieren begann.
Es war eine Wanderung ohne Worte. Liane war zu erschöpft, Peter beschäftigt mit der Faszination der kenianischen Bergwelt und ich damit, das Grüpplein irgendwie zumindest in Rufweite zu den dahineilenden Führern zu halten.
Wieder zurück im Lodge, wo unser Ausflug in eine andere Welt begonnen hatte, trennten sich unsere Wege. Ich weiß nicht einmal mehr, ob wir uns verabschiedet haben, Liane und ich. Peter und ich fuhren mit unserm Leih-Auto zurück in die relative Zivilisiertheit von Nairobi, wo ich mich am Pool von den Bergstrapazen erholte.
Ein paar Tage später flatterte uns eine Einladung ins Haus. Liane, die sich bei ihrer Lebensretterin bedanken wollte, lud zu einem Diner in ihrem Hause ein. Sie bezeichnete mich in der Karte tatsächlich als Lebensretterin, ich konnte so viel Dramatik gar nicht fassen. Auch Peter war sardonisch amüsiert, aber immerhin beschlossen wir, der Einladung, seltsam oder nicht, zu folgen.
Liane lebte mit Gérard in einem eleganten Haus, umgeben von einem Garten, der in eine Kaffeeplantage überging. Lang, elegant und schön, sorgfältig geschminkt und in einem schmal geschnittenen Abendkleid, das ihre porzellanene Fragilität durch seine zarte Cremefarbe noch unterstrich, kam sie uns am Arm ihres Mannes entgegen. Wir sprachen höflich Alltägliches an diesem feuchtwarmen kenianischen Abend. Über Gérards Arbeit als Biologe, über Peters Erfahrungen in Nairobi, über Kenia ganz allgemein. Das Essen schien unbedeutend, ich erinnere mich nur an das Zusammenspiel der Bilder und der Gerüche, die durch die geöffneten Balkontüren hereinströmten. Die Harmonie in der selbstverständlichen Eleganz Lianes und ihrer Barsoihündin Jagna, die sogar die Farben ihrer Herrin wie eine Flagge auf ihrem hellen Fell mit Cognacsprenkeln trug.
Noch waren mir die höflichen kleinen Gespräche, alle von der unsichtbaren Hand der Etikette nach immer gleichbleibenden Mustern choreographiert, nicht vertraut. Ich meinte, wirklich mit Leuten zu sprechen, einen Austausch der Meinungen und der Emotionen zu vollziehen, war echt und mir selbst treu bis in die letzte weiche Schwingung meines seidenen Abendrocks. Das Leben im Moment, das spontane Reagieren auf kleine Regungen, das Ohr am sanften Puls der inneren Stimme, waren Gesetz meiner Jugend und herausfordernde Naivität zugleich, die Liane in ihrer illusionslosen Klarheit über Gefühle und die Wirklichkeit grenzenlos anzogen.
Zwei kurze Wochen später hatte mich der graue Alltag in Paris wieder, wo ich pflichtbewusst, aber sehr mechanisch den Arbeiten für meine Dissertation nachging. Paris ist ein langweiliger Ort, wenn man nicht mehr Geld als für eine einzige winzige Tasse Mokka hat, um möglichst lange in einem Café am Trocadéro sitzen zu können. In Wirklichkeit wollte ich nur bei Peter sein, unser gemeinsames Leben endlich als solches deklarieren, um dann in Frieden an meinen anderen Interessen zu arbeiten. Peter war so lange ungreifbar gewesen, hatte so lange proklamiert, er sei nicht eifersüchtig, ich könne machen, was ich wolle, solle mich doch selbst verwirklichen und ausleben, dass ich nicht an seine Liebe glauben konnte. Ich hatte in meiner Kindheit nur Liebe als Gefängnis kennen gelernt, konnte mit den Freiheiten, die er mir geradezu auferlegte, nichts anfangen. So waren mir die Avancen eines meiner Kommilitonen höchstens schmeichelhaft, die Einladung nach Hause, um mich seiner Mutter vorzustellen, schlichtweg suspekt, der Geruch seines Studentenzimmers abstoßend und die Berührung seiner Hände unerträglich. Von den versuchten Küssen und Umarmungen ganz zu schweigen. Das sind die einzigen Küsse in meinem Leben, die ich nicht bereue, abgewiesen zu haben. Alle anderen nicht erfahrenen Liebkosungen habe ich zu guter Letzt immer bedauert, aber nicht jene von Jacques. Und das Leben bei meiner arbeitswütigen Cousine, die meine ohnehin schwankende Motivation für meine wissenschaftliche Arbeit durch Bemerkungen wie "wozu machst du so etwas Brotloses, mach es doch wie ich, schau, wie viel ich damit verdiene!" noch zusätzlich untergrub, war langweilig und grau. Zwischenzeitlich bekam ich - viel zu selten - Briefe von Peter, in denen er Reisen an den Indischen Ozean, Safaris und Einladungen beschrieb. Sein Leben war bunt, voll von Menschen und unverbindlichen Beziehungen, Rundflügen und tropischem Savoir-Vivre. Auch Liane gehörte zu seinem Kreis, oder vielmehr er zu ihrem. Sie hatten sich in Mombasa wiedergesehen, zufällig im gleichen Hotel gewohnt. Peters Lachmuskeln wurden bis aufs Äußerste strapaziert, als Liane einen antiken Stuhl im Passagierraum des Flugzeugs nach Nairobi bringen wollte. Zu Peters Überraschung gelang es ihr, den Piloten von der Notwendigkeit, das wertvolle Stück nicht im Gepäcksraum zu verstauen, zu überzeugen. Ihr Mann, Gérard, nahm es gelassen, schrieb Peter, der sei so etwas offenbar von seiner kapriziösen Frau gewöhnt. Und Liane flog mit ihrem Stuhl neben sich. Das war Peters erste Begegnung mit Lianes unglaublichem Überzeugungsvermögen. Ganz gegen mein ansonsten durchaus eifersüchtiges Naturell, fürchtete ich in diesem Falle nicht um Peters Treue. Zum einen war Liane um einige Jahre älter als er, dann noch erschien sie ihm puppenhaft und gekünstelt, wie er mir schon nach dem abenteuerlichen Abstieg vom Mount Kenya gesagt hatte. Liane hatte dauernd ein Zitat, tief aus den Beständen der französischen Literatur oder aus irgendeiner Oper, auf den Lippen. Oft begann sie auch unvermittelt mit ihrer halb ausgebildeten Stimme zu singen, und das keineswegs pianissimo, sondern selbstsicher und laut. Ich kannte Peter gut genug, um unbesorgt zu sein.
Kurz darauf bekam Peter das Angebot, seinen Aufenthalt in Nairobi um ein halbes Jahr zu verlängern. Ich hatte in Paris erledigt, was zu tun war und folgte seiner Einladung nach Nairobi, ohne zu zögern. Diesmal allerdings nicht, ohne zuvor eine Serie von Typhusimpfungen bekommen zu haben. Der Paratyphus, der sich just im Kino bei "Out of Africa" bemerkbar gemacht hatte, war genug gewesen.
Eine gewisse Rolle spielten bei meinem flotten Aufbruch auch Lianes Briefe, die mich im wöchentlichen Abstand in meiner Pariser Fadesse erreicht hatten. Sie sprachen nicht nur von Philosophischem, sondern auch von Pferdetouren in der Massai Mara und Cocktails unter Palmenwedeln am Indischen Ozean. Und ich solle doch wiederkommen, bald.
Peter war froh, mich wieder in seiner Nähe zu haben. Die Cocktailrunde der ausländischen Kolonie war auch nicht so groß. Es war ihm bald langweilig geworden. Die Wochenenden verbrachten wir immer gemeinsam, aber die Wochentage wären mir einsam geworden, hätte es da nicht Liane gegeben. Schon wenige Tage nach meiner Ankunft schickte sie mir ihren Fahrer mit einem kleinen Brief. "Welche Freude, Sie wieder in meiner Nähe zu wissen. Peter hat mir erzählt, dass Sie kommen. Ich würde mich besonders freuen, Sie in meinem Haus sehen zu dürfen..." So sehr mich dieser Überfall überraschte, so sehr freute ich mich, nicht Peters lange Bürotage allein verbringen zu müssen. Noch wagte ich mich nicht ohne ihn hinaus, hatte noch nicht die Parameter meiner neuen Welt erfasst. Ich fühlte mich durch meine Hautfarbe unangenehm auffällig unter den Menschen, die Strassen, Supermärkte und Markthallen viel dichter bevölkerten als ich es selbst in der Metropole Paris erlebt hatte. Niemand wollte mir etwas tun, das wusste ich schon. Aber die fremde Mentalität brachte ein ganz anderes Gefühl für Nähe mit sich. Ich erschrak richtig, als ich im Supermarkt hautnah die Konturen der voluminösen Dame in meinem Rücken fühlte. Liane lachte, als ich ihr von meinen Eindrücken berichtete. "Warum schickst du nicht den Boy einkaufen?", meinte sie mit der arroganten Sicherheit, die ihr zueigen war. "Mir gehört die Welt und alle tun, was ich von ihnen will", schien mir der Ausdruck ihrer Bernsteinaugen zu sagen. Zum einen hatten wir nur drei Mal pro Woche einen "Boy", wie Liane so kühl meinte. Zum anderen waren mir Dienstboten ohnehin fremd, die Notion eines Boys erschien mir zum anderen geradezu dekadent kolonial. Das alles konnte ich Liane zuerst nicht erklären, sie war mir fremd. Mehr als das, sie schien wie von einem anderen Stern. Die Eleganz und die Selbstverständlichkeit mit der sie über das geräumige Haus in der Kaffeeplantage verfügte, mit ihrem schmalen Körper weite Räume erfüllte, faszinierten mich. Ein anderer Boy, nicht der Chauffeur, brachte uns Eistee in hohen dunstbeschlagenen Gläsern, und Liane verwickelte mich in stundenlange philosophische Diskussionen. Miene Aufenthalte bei ihr wurden bald zur Gewohnheit. Ich hatte begonnen, auf das Klingeln des Fahrers zu warten. Selten nur kam sie in unsere kleine Wohnung in den Norfolk Towers. Sie liebte die feudale Umgebung ihres Hauses. Nach den ersten Wochen legte sie langsam das steife Sie ab. Und erklärte mir, seltener Blick in ihre Vergangenheit, dass sie ihre Eltern nach wie vor sieze. "Das ist bei uns so, kleine Fee, das ist normal."
Manchmal verbrachten wir auch zu viert ein Wochenende in Lamu, am Meer. Ich vertrug mich gut mit Gérard, aber er hielt bei aller Höflichkeit eine merkwürdige Distanz zu mir. Viel lebhafter und gelöster unterhielt er sich mit Peter. Als ich eine Bemerkung darüber zu Liane machte, lächelte sie ihr immer leicht ironisches Lächeln und meinte: "Aber ja doch, meine Prinzessin, er ist immer eifersüchtig, wenn ich liebe." Ihr Blick hielt meinen herausfordernd fest. Keine Bemerkung je, die nicht mindestens einen Zweck über ihren eigentlichen Inhalt hinaus erfüllte. Ich erwiderte nichts, ließ meinen Blick über das satte Grün der Kaffeeplantage schweifen. Liane sagte immer wieder Sachen, die kein Echo bei mir hervorriefen. Ich war jung, wollte bald heiraten - die Liebe einer anderen Person als Peter war mir fern und fremd.
Es war zu Beginn der Regenzeit, als Peter nach Wien musste und Gérard kurzfristig im Sudan zu tun hatte, dass Liane mich einlud, doch für diese Tage bei ihr zu wohnen. Ich willigte nur zögernd ein, denn Liane hatte ihrem Namen getreu begonnen, sich um meine Seele zu schlingen. Ich wusste wohl, dass sie etwas bei mir suchte, von mir wollte, verdrängte aber dieses Wissen um der Geborgenheit dieser Beziehung willen. Ich nahm die Unterlagen für meine Dissertation mit, und wir fielen schnell in einen ruhige Rhythmus von Arbeit, Plauderstunden und Spaziergängen unter regennassen Bäumen, wenn der Himmel einmal seine Schleusen schloss. Auf einem dieser Spaziergänge blieb Liane plötzlich stehen, legte die Hände auf meine Schultern und fragte: "Hast du die Phantasie, mich zu lieben? Ich meine nicht Phantasie wie in Einbildung, Schimäre, nein, ich meine die Vorstellungskraft!" Ich muss sie wohl völlig verständnislos angesehen haben. Sie lachte ihr tiefes Operndivenlachen.
"Natürlich möchte ich auch deinen Körper lieben, meine sanfte Schöne mit den Bergseeaugen. Aber nicht für den Körper. Ich will dich so lieben wie ich kann, auf allen Ebenen. Der Körper ist nur eine davon." Sie zog mich in ihre Arme, erstaunlich kräftig für ihre Grazilität und begann mich zu küssen. Ich war völlig verwirrt - nicht einmal ein Mann hatte mich je so überfallen. Noch heute höre ich das satte Platschen tropischer Regentropfen auf dem Blätterdach über uns, wenn ich an jenen schwülen Nachmittag denke. Sanft löste ich mich aus ihren Armen, fühlte mich überrumpelt und überfordert. Ich hatte alles laufen lassen wollen - irgendwie, egal wie. Die warme weiche Geborgenheit der Frauenfreundschaft genießen wollen. Und nun musste ich Stellung beziehen und wohl etwas aufgeben, das mir ans Herz gewachsen war. Ich lief ohne Liane ins Haus, hörte einen Wagen vorfahren. Ich hatte ganz vergessen, dass Peter mich abholen wollte. Als Liane kam, ohne Eile, einen Hauch von Regen und ein paar tropische Blüten aus dem Garten mitbrachte, war Peter schon im Haus. Ich sehe ihn noch, Lianes Blick, spöttisch und doch verletzt, als ich mich verabschiedete und für die Gastfreundschaft bedankte. Sie sah so einsam aus, wie sie da stand mit der Hand auf dem Kopf ihrer Barsoi-Hündin. Die Inkongruenz dieses Bildes von der eleganten Französin mit dem noch eleganteren Hund eingebettet in eine afrikanische Landschaft, folgte mir durch die Zeiten. Und das Gefühl, etwas übersehen oder sogar versäumt zu haben.
Viele Jahre und Erfahrungen später, als ich Zeit und Raum genug hatte, um zu verstehen, begann ich eine Liebe wie die ihre zu ersehnen. Niemand nannte mich mehr "Meine Prinzessin der Morgenröte" oder "Meine Fee mit der harmonischen Seele". Aber sie war eben damals, diese verrückte und ganz andere Liebe, dort auf den kühlen Gipfeln des Mount Kenya und in den Ebenen der Kaffeeplantage danach, wo ich ihre Sprache nicht verstehen konnte.
Heute ist in Lianes stürmischer Seelenlandschaft für mich nur noch Freundschaft, wo einst Liebe, Sehnsucht und eine andere Welt waren. Sie sucht nicht mehr Geborgenheit in der weichen Wärme einer Frauenfreundschaft, sondern in einer höheren mystischen Vereinigung, wie sie es nennt. Ihre Liebe liegt in Indien bei einem Mann, der sie nicht liebt. Sie wird dort so lange verweilen, diese Liebe, bis dieser Mann, den ich gar nicht kenne und doch ablehne, sich nicht mehr Lianes Vorstellungen von seiner Seele anzupassen vermögen wird. Oder bis er beginnt, ihre Gefühle doch zu erwidern.
Und ich liebe zeitversetzt um Dekaden, fern von Liane und fern dem Afrika jener magischen Zeit.




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Eingereicht am 27. Mai 2004.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.
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